Drohen Lieferengpässe?
Bierpreis vorerst stabil, Produktion auf Hochtouren

Lieferengpässe beim Bier sind vorerst nicht zu befürchten. Anhand der Energiekrise könne aber nichts ausgeschlossen werden, heißt es bei der Brauunion. | Foto: Kleine Zeitung GmbH & Co KG/Jürgen Fuchs
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  • Lieferengpässe beim Bier sind vorerst nicht zu befürchten. Anhand der Energiekrise könne aber nichts ausgeschlossen werden, heißt es bei der Brauunion.
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Drohen uns mitten in der Grillsaison höhere Bierpreise oder gar Lieferengpässe beim Gerstensaft? Bei der Brauunion versichert man, die Lage sei im Griff. Ein möglicher "Gasstopp" hätte dennoch massive Auswirkungen.

STEIERMARK. "Ein Kasten Bier müsste eigentlich schon lange 30 Euro kosten, wenn sich die Preise wie in anderen Branchen entwickelt hätten." Mit diesen Aussagen gegenüber dem Nachrichtenportal t-online sorgte Roland Demleitner, Vertriebschef der Brauerei Erdinger Weißbräu, unlängst nicht nur im Bierland Bayern für Aufsehen.
Im Bezug auf steigende Energiepreise, Transportschwierigkeit und Rohstoffknappheit attestierte der Deutsche trocken: "Wenn der Handel und die Kunden nicht verstehen, dass Bier auch etwas wert ist, wird es einen radikalen Umbruch in der Branche geben."

Nach den Aussagen des Erdinger Vertriebschefs wurde in deutschen Medien bereits über eine "Weißbier-Triage" spekuliert. | Foto: tookapic/Pixabay
  • Nach den Aussagen des Erdinger Vertriebschefs wurde in deutschen Medien bereits über eine "Weißbier-Triage" spekuliert.
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Beruhigendere Töne kommen hingegen von der Brauunion Österreich. "Die Kostensteigerungen versuchen wir laufend durch interne Einsparungen und erhöhte Effizienzmaßnahmen aufzufangen", so Pressesprecherin Gabriela Straka. Falls man dennoch durch externe Entwicklungen gezwungen werde, die Bierpreise anzuheben, werde man als erstes Geschäftspartner möglichst zeitnah und transparent informieren.

Produziert wird in Puntigam laut Unternehmenssprecherin Gabriela Straka derzeit "wie immer". | Foto: Kleine Zeitung GmbH & Co KG/Jürgen Fuchs
  • Produziert wird in Puntigam laut Unternehmenssprecherin Gabriela Straka derzeit "wie immer".
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Im aktuellen Tagesgeschäft seien die Auswirkungen der Energie- und Rohstoffkrise in der Brauerei Graz-PuntigamLeoben-Göss und Schladming jedenfalls nicht zu spüren, sagt Straka: "Die Produktion läuft derzeit wie immer und sogar auf Hochtouren, da wir ja aktuell Hochsaison haben." 

Lieferprobleme bei Einweg-Glasflaschen könnten zu Schwierigkeiten führen. | Foto: Freisinger/Armin Russold
  • Lieferprobleme bei Einweg-Glasflaschen könnten zu Schwierigkeiten führen.
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Angespannte Lieferketten

Da man Rohstoffe großteils aus Österreich beziehe und "grundsätzlich so regional wie möglich" arbeite, sei die Brauunion "sicher besser aufgestellt als viele andere Branchen". Erschwernisse verortet Diplom-Biersommelière Straka in den angespannten Lieferketten – etwa bei Glasflaschen – und Probleme auf Seiten der Frächter. Ob deshalb ein Lieferengpass beim Bier drohe? "In einem unsicheren Umfeld wie dem aktuellen kann man aber seriöserweise nichts ganz ausschließen – Stichwort Gasabschaltung."

Gabriela Maria Straka (Brauunion Österreich): "Aufgrund der aktuellen Lage treiben wir die eigene Dekarbonisierung verstärkt voran, um Alternativen wie etwa Energie aus nachwachsenden Rohstoffen zügig in unsere Energieversorgung einzubauen." | Foto: Brauunion Österreich
  • Gabriela Maria Straka (Brauunion Österreich): "Aufgrund der aktuellen Lage treiben wir die eigene Dekarbonisierung verstärkt voran, um Alternativen wie etwa Energie aus nachwachsenden Rohstoffen zügig in unsere Energieversorgung einzubauen."
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Insgesamt bleibt Gabriela Straka als Mitglied der Geschäftsleitung aber positiv gestimmt und sieht die Wichtigkeit der Nachhaltigkeitsstrategie des größten österreichischen Brauunternehmens bestätigt: "Wir produzieren bereits an einigen Standorten mit erneuerbarer Energie. In der aktuellen Zeit ist es natürlich nicht nur für die Umwelt, sondern auch für die Produktion von Vorteil, möglichst autark zu sein."

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