Damals im Ferienlager ... – Barbara Binder von den Kinderfreunden im WOCHE-Gespräch

Kinderfreundin: Barbara Binder lacht gerne und freut sich über die vielen Kinderfreunde-Projekte wie die Kinderstadt Bibongo und auch das Kindercafé am Tummelplatz, das mit Martin Auer entstanden ist. | Foto: Kinderfreunde
  • Kinderfreundin: Barbara Binder lacht gerne und freut sich über die vielen Kinderfreunde-Projekte wie die Kinderstadt Bibongo und auch das Kindercafé am Tummelplatz, das mit Martin Auer entstanden ist.
  • Foto: Kinderfreunde
  • hochgeladen von Martina Maros-Goller

Architektin, zweifache Mutter, Kulturliebhaberin und seit 2013 Geschäftsführerin der Kinderfreunde Steiermark: Barbara Binder im WOCHE-Gespräch über Kinder, Management und Lagerfeuer.

WOCHE: Die Kinderfreunde sind eine breit gefächerte Organisation, die es seit 109 Jahren gibt. Was sind Ihre Haupttätigkeitsfelder?
Barbara Binder: Neben den hauptamtlichen Bereichen ist unser Ehrenamt sehr groß. Steiermarkweit sind 100 Ortsgruppen aktiv und leisten Großartiges für die Kinder. Das Hauptamt stützt sich im Wesentlichen auf drei Säulen: Kinderbetreuung, Kinder- und Jugendhilfe sowie Erwachsenenbildung.

Was kann man darunter konkret verstehen?
Wir sind der zweitgrößte Träger für Nachmittagsbetreuung bei Kindern und organisieren darüber hinaus Feriencamps und freizeitpädagogische Projekte. In der Kinder- und Jugendhilfe bieten wir mobile, flexible Hilfen an und beraten im Kinderschutzzentrum beziehungsweise im Eltern-Kind-Zentrum. Weiters betreuen wir unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in der Steiermark und Kärnten. Außerdem kann man bei uns viele Ausbildungen, wie etwa den Babysitter-Kurs für die steuerliche Absetzbarkeit, absolvieren.

Die Geschäftsführung einer Familienorganisation ist für eine Architektin eher untypisch ...
Das stimmt (lacht). Ich war vorher beim Land Steiermark tätig und leitete das Kulturfestival "Regionale". Meiner Meinung nach gibt es in der Kultur und im Sozialen viele Schnittstellen und ich kann mein Know-how in einem kreativeren und breiteren Rahmen einsetzen.

Sie haben in den vergangenen vier Jahren bereits sehr viel verändert ...
Wir haben am Tummelplatz eine neue Anlaufstelle sowie einen neuen Außenauftritt für unsere Organisation etabliert. Auch neue Geschäftsfelder wie die Flüchtlings- und Kinderbetreuung sind entstanden. Wir sind stark gewachsen und beschäftigen über 200 Mitarbeiter, im Sommer sind es bis zu 400.

Stichwort Sommer: Die Kinderfreunde bieten ja die legendären Ferienlager an ...
Ja, jährlich machen 1.300 steirische Kinder mit uns Urlaub. Meistens sind wir in einem unserer zwei Häuser in Kärnten oder Italien. Es ist sehr schön, die uneingeschränkte Offenheit, Ehrlichkeit und Toleranz der Kinder miterleben zu können. Ob ein unvergesslicher Abend am Lagerfeuer oder das erste Verliebtsein – im Ferienlager entstehen Erinnerungen fürs Leben.

In der ersten Ferienwoche organisieren Sie mit Ihrem Team im GrazMuseum wieder "Bibongo – die Kinderstadt". Wie sieht diese aus?
Bibongo ist ein Paradebeispiel dafür, wofür die Kinderfreunde stehen. Es ist aktive Beteiligung, gelebte Demokratie sowie Partizipation in einem geschützten Raum. Unsere Projektleiterin Marija Redi organisiert mit viel Engagement dieses Herzensprojekt für Kinder von sechs bis zwölf Jahren. Ohne Anmeldung können Kinder einfach vorbeikommen und Bibongo miterleben und mitgestalten. Meldeamt, Arbeitsmarktservice, Zeitung und die Wahl der Bürgermeisterin und des Bürgermeisters: Die Kleinen erproben ihr eigenes System mit viel Entfaltungsspielraum. Neben dem Lerneffekt steht dabei Spaß weit oben.

Was ist das Schönste an Ihrer Arbeit?
Ich bin dankbar dafür, dass mir meine Landesvorsitzende Alexia Getzinger die vielfältigen Möglichkeiten gibt, mit unterschiedlichen Projekten, Aktionen und Dienstleistungen einen Mehrwert für Kinder und Jugendliche zu schaffen. Unser hochprofessionelles und wunderbares Team, das mit viel Freude im Einsatz ist, trägt zum Gelingen der Projekte wesentlich bei. Ob es der Beitrag zur Integration oder zu einem unvergesslich schönen Sommer ist: Die Tätigkeit ist mehr als sinnerfüllend und eine absolute Herzensangelegenheit.

WOCHE-WORDRAP

Zum Lachen bringen mich ... Kinder.
An Menschen schätze ich ... Ehrlichkeit und Fröhlichkeit.
Kinder sind ... das Wichtigste auf der Welt.

STECKBRIEF

Geboren am 29. September 1974
Verheiratet, zwei Kinder
Matura am Sacré Coeur in Graz
Architektur-Studium in Graz, Abschluss 1999
Ab 2000 beim Land Steiermark
Ab 2010 Regionale-GF
Seit 2013 Kinderfreunde-GF

Hier geht's zur Website der Kinderfreunde Steiermark und hier gibt es den WOCHE-Beitrag zur Kinderstadt Bibongo.

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.