Damals im Ferienlager ... – Barbara Binder von den Kinderfreunden im WOCHE-Gespräch
Barbara Binder leitet die Kinderfreunde Steiermark und sorgt dafür, dass Kinder glücklich sind.
Architektin, zweifache Mutter, Kulturliebhaberin und seit 2013 Geschäftsführerin der Kinderfreunde Steiermark: Barbara Binder im WOCHE-Gespräch über Kinder, Management und Lagerfeuer.
Barbara Binder: Neben den hauptamtlichen Bereichen ist unser Ehrenamt sehr groß. Steiermarkweit sind 100 Ortsgruppen aktiv und leisten Großartiges für die Kinder. Das Hauptamt stützt sich im Wesentlichen auf drei Säulen: Kinderbetreuung, Kinder- und Jugendhilfe sowie Erwachsenenbildung.
Wir sind der zweitgrößte Träger für Nachmittagsbetreuung bei Kindern und organisieren darüber hinaus Feriencamps und freizeitpädagogische Projekte. In der Kinder- und Jugendhilfe bieten wir mobile, flexible Hilfen an und beraten im Kinderschutzzentrum beziehungsweise im Eltern-Kind-Zentrum. Weiters betreuen wir unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in der Steiermark und Kärnten. Außerdem kann man bei uns viele Ausbildungen, wie etwa den Babysitter-Kurs für die steuerliche Absetzbarkeit, absolvieren.
Das stimmt (lacht). Ich war vorher beim Land Steiermark tätig und leitete das Kulturfestival "Regionale". Meiner Meinung nach gibt es in der Kultur und im Sozialen viele Schnittstellen und ich kann mein Know-how in einem kreativeren und breiteren Rahmen einsetzen.
Wir haben am Tummelplatz eine neue Anlaufstelle sowie einen neuen Außenauftritt für unsere Organisation etabliert. Auch neue Geschäftsfelder wie die Flüchtlings- und Kinderbetreuung sind entstanden. Wir sind stark gewachsen und beschäftigen über 200 Mitarbeiter, im Sommer sind es bis zu 400.
Ja, jährlich machen 1.300 steirische Kinder mit uns Urlaub. Meistens sind wir in einem unserer zwei Häuser in Kärnten oder Italien. Es ist sehr schön, die uneingeschränkte Offenheit, Ehrlichkeit und Toleranz der Kinder miterleben zu können. Ob ein unvergesslicher Abend am Lagerfeuer oder das erste Verliebtsein – im Ferienlager entstehen Erinnerungen fürs Leben.
Bibongo ist ein Paradebeispiel dafür, wofür die Kinderfreunde stehen. Es ist aktive Beteiligung, gelebte Demokratie sowie Partizipation in einem geschützten Raum. Unsere Projektleiterin Marija Redi organisiert mit viel Engagement dieses Herzensprojekt für Kinder von sechs bis zwölf Jahren. Ohne Anmeldung können Kinder einfach vorbeikommen und Bibongo miterleben und mitgestalten. Meldeamt, Arbeitsmarktservice, Zeitung und die Wahl der Bürgermeisterin und des Bürgermeisters: Die Kleinen erproben ihr eigenes System mit viel Entfaltungsspielraum. Neben dem Lerneffekt steht dabei Spaß weit oben.
Ich bin dankbar dafür, dass mir meine Landesvorsitzende Alexia Getzinger die vielfältigen Möglichkeiten gibt, mit unterschiedlichen Projekten, Aktionen und Dienstleistungen einen Mehrwert für Kinder und Jugendliche zu schaffen. Unser hochprofessionelles und wunderbares Team, das mit viel Freude im Einsatz ist, trägt zum Gelingen der Projekte wesentlich bei. Ob es der Beitrag zur Integration oder zu einem unvergesslich schönen Sommer ist: Die Tätigkeit ist mehr als sinnerfüllend und eine absolute Herzensangelegenheit.
WOCHE-WORDRAP
STECKBRIEF
Hier geht's zur Website der Kinderfreunde Steiermark und hier gibt es den WOCHE-Beitrag zur Kinderstadt Bibongo.
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