Bauprojekt am Messegelände
Der Grünraum in Jakomini wird knapp
Es wird gebaut am Messequadrant Fröhlichgasse. Der Bezirksrat von Jakomini kritisiert, die durch das Projekt befürchtete zusätzliche Belastung und damit einhergehenden Grünraumverlust und hofft auf ein Umdenken bezüglich künftiger Projekte im Stadtrat.
GRAZ/JAKOMINI. Es wird gebaut: mit Abschluss des UVP-Verfahrens im Februar liegt für ein gültiger Baubescheid für den Messequadrant Fröhlichgasse vor. Die ersten Bäume werden bereits gefällt. Der versuchte Einspruch durch den Bezirksrat von Jakomini (MeinBezirk.at berichtete) ist somit gescheitert. Die Situation bezüglich fehlenden Grünraums im stark belasteten Jakomini verschärft sich damit weiter. Auch alternative Flächen werden allmählich knapp.
Ganz will man die Hoffnung aber nicht aufgeben, wie Bezirksvorsteher Lubomir Surnev (KPÖ), 1. Bezirksvorsteher-Stellvertreter Klaus Strobl (ÖVP) und 2. Bezirksvorsteher-Stellvertreterin Carina Mazelle (Grüne) erklären. So ist der Bezirksrat in Kontakt mit den für Immobilien zuständigen Stadtrat Manfred Eber (KPÖ) getreten. Nun werden die Verkaufsunterlagen von einem externen Juristen und dem Stadtrechnungshof geprüft. Sollten hier Unstimmigkeiten festgestellt werden können, könnte dies den Bau noch stoppen.
Kritik am UVP-Verfahren
Kritisiert werden auch verschiedene Anführungen im UVP-Verfahren. Hier wird die durch das Projekt verursachte zusätzliche Belastung im Bereich Luftgüte, Verkehr oder Lärm als unwesentlich bis nicht relevant bezeichnet. Eine scheinheilige Behauptung ist sich der Bezirksrat einig. "Der Messequadrant ist bereits stark verkehrsbelastet.", erklärt Surnev, "Zusätzlich zu der Baustelle am ehemaligen Styria-Park-Gelände kommt nun die Baustelle in der Fröhlichgasse. Und das soll keine zusätzliche Verkehrs- oder Lärmbelastung bedeuten?"
Zudem involviert das Projekt die Schaffung von 1.500 Parkplätzen. "Im Vergleich dazu werden nur 8 Lastrad-Stellplätze geschaffen", berichtet die 2. Bezirksvorsteher-Stellvertreterin Mazelle, "Das ist einfach nicht mehr zeitgemäß und steht im Widerspruch zur von der derzeitigen Stadtregierung forcierten Verkehrswende. Außerdem werden im Zuge des Projekts 94 Bäume gefällt, aber nur 78 neu gepflanzt."
Für die Zukunft lernen
Klar ist: das Bauprojekt ist eine Altlast, die dem Kurs der alten Stadtregierung geschuldet ist. Für die Zukunft hofft der Bezirksrat von Jakomini auf ein Umdenken im Stadtrat bezüglich solcher Projekte. Auch von der Messe Graz würde sich der Bezirksrat wünschen, dass hier künftig Massnahmen zur Verkehrsberuhigung zu setzen, indem etwa Event-Tickets auch als Fahrscheine für öffentliche Verkehrsmittel gültig sind.
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