Weniger Geld
Grazer Arche Noah geht es "elend", weil Spenden fehlen
Die Arche Noah stand zuletzt stark in der Kritik. Nach internen Streitereien bleiben nun Spenden aus und man blickt mit Sorge auf den kommenden Winter. MeinBezirk hat sich die Lage vor Ort angeschaut und mit dem Vorstand über die brennendsten Fragen gesprochen.
GRAZ. Das Grazer Tierheim Arche Noah sehnt sich nach ruhigeren Gewässern und droht sogar zu sinken. Ein erbitterter Machtkampf, das Ringen um Spenden und der Ausschluss von 20 Mitgliedern macht dem Aktiven Tierschutz Austria als Verein schwer zu schaffen (Meinbezirk hat berichtet). Ein Kompromiss oder eine Wiederaufnahme der Ausgeschlossenen ist derzeit nicht in Sicht, wie man MeinBezirk bei einem Lokalaugenschein in der Arche Noah wissen lässt. Beim Rundgang wird klar, wie es um das Tierheim wirklich steht.
Grazer Arche Noah fehlen Spenden
"Uns geht es elend." Das sagt Hans Vollmeyer, Obmann des Aktiven Tierschutzes und somit der Grazer Arche Noah. "Unser Verein lebt einfach von Spenden, doch jetzt haben wir 300.000 Euro weniger als geplant." Den Grund dafür sieht Vollmeyer in den kürzlich ausgeschlossenen Mitgliedern. "Sie beschäftigen uns die ganze Zeit mit irgendwelchen Blödheiten und geben keine Ruhe", sagt er. Diese internen Streitereien rund um den Vorstand würden die Menschen verunsichern und vom Spenden abhalten.
"Schädliches Verhalten" gegen den Aktiven Tierschutz
Ein Entgegenkommen ist bei der verfahrenen Situation zwischen Arche Noah und den rausgeworfenen Mitgliedern nicht in Sicht. "Es gibt einfach keine vernünftige Gesprächsgrundlage mit denen". Manche Dinge seien für Vollmeyer nicht verhandelbar. "Da geht es um Personen, die gegen Tierpflegende oder Tierärztinnen und -ärzte auftreten", so der Obmann. "Leute, die ein massiv schädliches Verhalten gegen den Verein setzen, haben in meiner Periode im Aktiven Tierschutz keine Möglichkeit mehr."
"Leute, die ein massiv schädliches Verhalten gegen den Verein setzen, haben in meiner Periode im Aktiven Tierschutz keine Möglichkeit mehr."
Hans Vollmeyer, Obmann Aktiver Tierschutz
Rausgeworfene Mitglieder fehlen nicht, Geld schon
Momentan seien Gespräche ohnehin schwierig, da man sich auf die finanzielle Lage konzentrieren müsse. "Ich muss zuerst die finanziellen Querelen über Weihnachten rüberbringen, damit eine sichere Finanzierung gewährleistet ist", so Vollmeyer. Innerhalb der Arche Noah sei es nun aber viel ruhiger geworden.
Die Arche Noah muss dringend saniert werden
Eine Übereinstimmung zwischen dem Vorstand der Arche Noah und den rausgeworfenen Mitgliedern könnte es aber trotz allem geben. Man weise schon seit Jahren auf notwendige Sanierungen hin: Käfige für Katzen, Zwinger und Auslaufbereiche für Hunde sind nicht mehr auf dem neuesten Stand. "Die Arche Noah ist vor 25 Jahren geplant worden. Das heißt, jetzt ist sie dort, wo sie normalerweise weggerissen und neu gebaut wird", so Vollmeyer. "Das können wir uns aber nicht leisten und das Land will uns nicht unterstützen." Dennoch betont man, dass das Veterinäramt regelmäßig in der Arche Noah vorbeischaut und man gegen keine Vorlagen verstoßen würde.
Tierschutzombudsfrau über Arche Noah "betroffen"
"Mir sind die Probleme der Arche Noah bekannt und sie machen mich sehr betroffen", sagt Tierschutzombudsfrau Barbara Fiala-Köck. "Mein Hauptanliegen ist, dass die Einhaltung der tierschutzrechtlichen Bestimmungen gewährleistet ist." Der zuständige Tierschutzlandesrat Anton Lang dazu: "Mit unseren Ausgaben für den Tierschutz liegen wir im Bundesländervergleich im Spitzenfeld." Lang betont auch, dass es für den Tierschutz in der Steiermark verlässliche Partnerinnen und Partner zum Wohl der Tiere brauche.
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