Gute Vorsätze? Acht Tipps, wie Ihre Pläne gelingen

Sind Sie bereit für 2016 und neue Visionen? | Foto: PicsBeta
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  • hochgeladen von Elisabeth Pötler

Ja, es stimmt, etwa 70 Prozent der Vorsätze werden nicht eingehalten. Warum? Man nimmt sich zu viel auf einmal vor, setzt keine klaren Prioritäten und hat keinen emotionalen Antrieb. Durch Stress im Alltag geraten die innere Balance und die Selbstkontrolle ins Wanken.
Dennoch sind Neujahrsvorsätze sinnvoll: Sie verlangen einen Akt des Innehaltens und der inneren Einkehr. Sie entsprechen auch unserem Drang nach Selbstkontrolle und unserem Wunsch, positive Visionen von der Zukunft zu entwerfen. Sie geben Energie und ermöglichen Neuorientierung.

Wie Sie sicher scheitern

Wie aber gelingen Vorhaben sicher nicht? 1.) Wenn man Vorsätze fasst, weil man muss oder soll. Dann fällt die positive Perspektive weg und man empfindet Druck.
2.) Wenn man sich vornimmt, etwas nicht zu tun: nicht viel zu essen oder nicht zu rauchen. Denn für eine Veränderung ist entscheidend, dass Sie etwas tun – Schritt für Schritt. Unser Gehirn ist eher pragmatisch und wählt immer den eingefahrensten Weg, um Ihnen vermeintlich Gutes zu tun: etwa viel essen bei Stress.
Eine Garantie, dass Vorsätze gelingen, gibt es nicht. Wichtig ist, dass Sie nicht mit Druck arbeiten, sondern in sich hineinspüren. Seien Sie wohlwollend sich selbst gegenüber: Hinter unerwünschten Verhaltensweisen, stecken emotionale Bedürfnisse – oft nach Ruhe, Sicherheit und Anerkennung. Wenn Vorsätze diese Wünsche erfüllen, gelingt Veränderung leichter.

Tipps für Ihre Vorhaben

1. Nehmen Sie sich Zeit für sich, halten Sie inne. Überprüfen Sie, was Sie wollen und auch was das Wertvolle hinter Ihren Lastern ist.
2. Entwickeln Sie eine positive Vision der Veränderungen. Sagen Sie nicht „ich muss, ich soll“ sondern sagen Sie „ich werde“! Sagen Sie nicht „nicht Rauchen, nicht trinken“ sondern „spazieren gehen, gute Säfte trinken“.
3. Wählen Sie ein Motto oder eine Lieblingsfarbe, die für die Veränderungen stehen. So entstehen positive Gefühle.
4. Wählen Sie ein bis zwei wichtige Vorhaben aus und setzen Sie hier Ihre Priorität.
5. Gehen Sie in kleinen Schritten vor, bemerken Sie kleine Erfolge. Fünf Minuten gehen ist besser als gar nicht gehen. So entstehen neue Denkmuster. Wenn Sie diese mit positiven Gefühl koppeln, werden Sie staunen wie leicht Veränderung gehen kann.
6. Bleiben Sie dabei nicht alleine: Holen Sie sich Unterstützung, sprechen Sie mit anderen darüber. Veränderung braucht auch eine wohlwollende ermutigende Stimme von außen.
7. Achten Sie auf Ihre Ressourcen. Erholen und entspannen Sie sich. Veränderung braucht aufgeladene Batterien. Stress und zu wenig Schlaf schwächen Ihre Selbstkontrolle, dann nehmen alte Gewohnheiten Überhand.
8. Nutzen Sie verbleibende Zeit um sich immer wieder aufzuladen. Dann haben Sie Energie, um auch in stressigere Situationen zu Ihren neuen lieb gewonnenen Gewohnheiten zu finden.

DER EXPERTE
Dr. Philip Streit
ist Psychologe, Psychotherapeut und Lebens- und Sozialberater.
Seit 20 Jahren leitet er das „Institut für Kind, Jugend und Familie“ in Graz, das größte Familientherapiezentrum der Steiermark.
Kontakt: www.ikjf.at, Tel. 0316/77 43 44
Jede Woche beantwortet er in der „WOCHE“ eine Frage zu Erziehung und Beziehung.
Ihre Anregungen und Fragen können Sie per Mail an die Redaktion schicken. Die E-Mail-Adresse dafür lautet: elisabeth.poetler@woche.at

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