Leerstand in Graz: Wo Bezirke in die Leere gehen

Negativ: In der Münzgrabenstraße gibt es viele leere Lokale. | Foto: Jorj Konstantinov
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Leerstand ist nicht nur bei Wohnungen in Graz ein großes Thema, auch Geschäftslokale sind immer öfter verwaist.

Steht in Herrengasse und Umgebung ein Geschäftslokal leer, ist der Aufschrei in Graz stets groß. Verständlich, ist die Innenstadt doch das Aushängeschild der Murmetropole. Wie aber verhält sich die Leerstands-Lage bei Geschäftslokalen im "restlichen" Teil der Stadt?

Rückgebaute Geschäftslokale

"Genaue Zahlen zu den leerstehenden Geschäftslokalen gibt es nicht, schließlich können wir die Eigentümer nicht dazu verpflichten, ständig Meldung über die Vermietung abzugeben", erklärt Viktor Larissegger, Regionalstellenleiter der Wirtschaftskammer, und meint weiter: "Generell sehen wir Graz – abseits der augenscheinlichen und bekannten Fälle in der Innenstadt – als gut aufgestellt. Aber es ist natürlich immer ein großes Thema, diesen Status quo in Sachen Leerstände zumindest zu halten und noch zu verbessern."
In den Bezirken wird diese Stimmung nur bedingt unterstrichen. Klaus Strobl, Bezirksvorsteher Jakomini, berichtet: "Die Leerstände von Geschäftslokalen im Bezirk sind nicht zu leugnen, gerade im Bereich Jakoministraße und Münzgrabenstraße." Strobl sieht hier allerdings eine natürliche Entwicklung: "Ich sehe eine Art Marktbereinigung, gerade im Bereich der Gastronomie hat es schon fast ein Überangebot gegeben. Hier sehen wir sogar, dass die Immobilieneigentümer viele Geschäftslokale wieder in Erdgeschosswohnungen rückbauen, um auf die veränderte Nachfrage zu reagieren."

Positiv: Vor Kurzem ist am Glacis ein Lokal eingezogen. | Foto: Jorj Konstantinov
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Schwer vermittelbar

Zwiegespalten sieht Bezirksvorsteher Wolfgang Krainer die Leerstands-Lage im Bezirk Lend: "Lend hat zwei Gesichter. Der Bereich Südtirolerplatz/Lendplatz floriert, hier gibt es so gut wie keine Leerstände. Ein anderes Thema ist natürlich die Annenstraße – hier herrscht bekanntermaßen seit Jahren ein anderes Bild." Die innenstadtnahen Bezirke berichten generell von anderen Zuständen als die Randbezirke. Puntigam-BV Helmuth Scheuch erklärt: "Hier gibt es so gut wie keine Leerstände. Das hat naturgemäß auch mit der Unternehmensstruktur zu tun, am Rande der Stadt gibt es mehr Großunternehmen, die natürlich auch dementsprechend gefestigt sind." In Eggenberg gibt es laut Bezirksvorsteher Robert Hagenhofer vor allem an Stellen, wo die Fußgängerfrequenz schwach ist, Probleme. "Die Eggenberger Allee ist total belebt, leere Geschäftsflächen gibt es aktuell in der Franz-Steiner-Gasse und Eckertstraße."
Peter Schröttner sieht in St. Peter grundsätzlich keine Problematik. "Aber gerade jener Bereich der St.-Peter-Hauptstraße bei der Schimautz-Kreuzung ist sehr schmal, da fehlen Parkplätze, die neue Unternehmen brauchen würden." Kürzlich wurde in der Nähe ein Wohnprojekt mit Geschäftsfläche realisiert, "der Eigentümer hat den Platz aber noch nicht vermitteln können".
In Geidorf wird auch gegen den Leerstand gekämpft. "Bei uns werden Geschäftsflächen oft durch Wohnungen ersetzt. Manchmal dauert es aber einfach, bis sich wieder neue Mieter finden, das liegt auch an alten Haus-Substanzen. Der Heinrichhof war lange leer, jetzt ist dort ein Ärztezentrum. Wir sind eben in erster Linie ein Wohnbezirk."

von Stefan Haller und Christoph Hofer

Negativ: In der Münzgrabenstraße gibt es viele leere Lokale. | Foto: Jorj Konstantinov
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