Mischverkehr in Graz
Leidtragender ist der Schwächere

]93 Prozent der Grazer wünschen sich laut WOCHE-Umfrage getrennte Geh- und Radwege auf Hauptrouten, zum Beispiel am Murradweg. | Foto: Foto Jörgler
  • ]93 Prozent der Grazer wünschen sich laut WOCHE-Umfrage getrennte Geh- und Radwege auf Hauptrouten, zum Beispiel am Murradweg.
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Wenn recht zu haben nicht hilft: Fußgänger verursachen laut Analyse nur ein Drittel der Unfälle selbst.

Als sich die WOCHE-Redakteure Christoph Hofer und Anna-Maria Riemer vor Kurzem zur Rushhour am Murradweg, in der Schmiedgasse und bei anderen Mischverkehr-Hotspots postierten, konnten zahlreiche brenzlige Situationen zwischen Radfahrern und Fußgänger beobachtet werden (siehe: meinbezirk.at/4283931).


Nicht verursacht, aber verletzt

Doch man muss die Kirche im Dorf lassen, Unfall ereignete sich während der Beobachtungen auf den gemischten Geh- und Radwegen keiner. Diese Erkenntnis passt zu einer kürzlich vom Verkehrsclub Österreich (VCÖ) veröffentlichten Analyse, die zum Ergebnis kam, dass Fußgänger und Radfahrer mit 31,6 beziehungsweise 36,8 Prozent statistisch gesehen am wenigsten oft einen Unfall, an dem sie beteiligt sind, verursachen. Doch das bedeutet nicht, dass sie vor Unfällen geschützt sind, ganz im Gegenteil: Im Vorjahr kam es in Österreich alle zweieinhalb Stunden zu einem Verkehrsunfall, bei dem ein Fußgänger verletzt wurde. „Zwei von drei Fußgängerunfällen werden vom jeweils anderen Unfallbeteiligten verursacht“, macht VCÖ-Experte Michael Schwendinger aufmerksam.

Auf der falschen Seite

Doch zurück zu den gemischten Geh- und Radwegen, die dennoch Gefahrenpotenzial in sich bergen. Den Beobachtungen eines WOCHE-Lesers zufolge, sind in Graz etwa 80 Prozent der Fußgänger und Läufer auf der falschen Seite des gemischten Geh- und Radweges unterwegs. "Achten Sie auch auf Hundebesitzer, die mit ihrem Vierbeiner keine Hundeschule besucht haben, auf Erziehungsberechtigte ohne Vorbildwirkung, aber auch auf Radfahrer, von denen die meisten eigentlich normal und auf der richtigen Seite fahren", fährt der Leser fort.


Klares Umfrage-Votum

Kein Wunder also, dass sich laut WOCHE-Umfrage 93 Prozent wünschen, dass Radwege getrennt von den Gehwegen sein sollten. Wenn es Markierungen gebe, rät Peter Felber vom Kuratorium für Verkehrssicherheit, sich unbedingt an diese auch zu halten und ergänzt: "Sehr oft ist der Radfahrer der Leidtragende, weil er stürzt. Das sieht man auch in den Fußgängerzonen, wo wir wenig verletzte Fußgänger, aber viele gestürzte und verletzte Radfahrer verzeichnen."


Leser-Aufruf

Wo ist es Ihrer Meinung nach für Radfahrer und Fußgänger besonders brenzlig, wo herrscht Verbesserungsbedarf? Teilen Sie uns Ihre Hotspots im Grazer Straßenverkehr mit und schreiben Sie uns an leserbrief@woche.at oder posten Sie auf Facebook.

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