Nach Amoklauf in Graz
Mutmaßliche Spendenbetrügerin wurde verhaftet

- Nach dem Amoklauf war die Anteilnahmen und die Spendenbereitschaft groß. Einer 33-Jährigen wird vorgeworfen, sich das zu Nutze gemacht zu haben. Sie wurde verhaftet und zeigt sich geständig.
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Nach Medienberichten über Betrugsverdacht bei einem für die Opfer des Amoklaufs in Graz eingerichteten Spendenkonto haben Ermittler des Landeskriminalamtes Steiermark nun eine 33-jährige Frau aus dem Bezirk Leibnitz festgenommen. Die Frau zeigt sich geständig, die Ermittlungen dauern weiter an.
GRAZ/STEIERMARK. Bereits am 11. Juni – einem Tag nach dem Amoklauf – hat die Frau auf der Crowdfunding-Plattform GoFundMe einen Spendenaufruf gestartet. Dabei habe sie sich fälschlich als Hinterbliebene ausgegeben und so über 37.000 Euro erhalten. Nur ein geringer Teil des Geldes dürfte tatsächlich an betroffene Familien weitergeleitet worden sein. Die Bankkonten der Frau wurden inzwischen sichergestellt, ebenso die darauf befindlichen Spendensummen. Geschädigte können bei jeder Polizeiinspektion Anzeige erstatten.

- Hinter einer Spendenaktion für die Hinterbliebenen der Opfer am BORG Dreierschützengasse dürfte eine Betrugsmasche stehen, die mutmaßliche Täterin sitzt in Haft.
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Spenden werden rückerstattet
GoFundMe hat in der Zwischenzeit erklärt, dass Spenderinnen und Spender eine Rückerstattung beantragen können. Hierfür steht ein Online-Formular zur Verfügung. Das Unternehmen betont, dass man garantiere, dass Gelder entweder an den vorgesehenen Zweck gelangen oder an die Spender zurückerstattet werden.

- Gegen die Frau wird außerdem wegen Sozialleitstungsbetrug ermittelt.
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Sozialleistungen mit gefälschten Dokumenten
Neben dem mutmaßlichen Spendenbetrug wird der 33-Jährigen auch der unrechtmäßige Bezug von Sozialleistungen vorgeworfen. Sie soll mithilfe verfälschter Unterlagen Pflegestipendien im Wert von rund 23.000 Euro erhalten haben. Eine bevorstehende weitere Auszahlung von 14.000 Euro konnte durch die Ermittlungen verhindert werden. Die Frau zeigt sich geständig. Sie räumte ein, beim Spendenaufruf den Eindruck erweckt zu haben, selbst Angehörige des Amoklaufs zu sein. Sie gab an, lediglich einen Teil der Gelder privat genutzt zu haben und beteuerte, den üblichen Betrag für betroffene Familien gesammelt zu haben. Die Ermittlungen zu möglichen weiteren Straftaten und eventuellen Mittätern dauern an.
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