Atomkraftwerk Krško
Öffentliche Anhörung zu geplanter Laufzeitverlängerung

- Streitthema Kernkraft: 1983 ging das Atomkraftwerk Krško in Betrieb. Schon damals beschäftigte der jugoslawische Meiler den steirischen Landtag.
- Foto: Markus Distelrath/Pixabay
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An der Technischen Universität Graz findet am 19. Mai ab 17 Uhr die öffentliche Anhörung zur geplanten Laufzeitverlängerung des slowenischen Atomkraftwerks Krško um weitere 20 Jahre statt. Ein grenzüberschreitendes UVP-Verfahren dazu läuft bereits seit rund einem Jahr.
GRAZ/STEIERMARK. Am Donnerstag, 19. Mai, wird es im großen Hörsaal P1 an der Technischen Universität Graz eng werden, denn ab 17 Uhr findet die öffentliche Anhörung zur geplanten Laufzeitverlängerung des slowenischen AKW Krško sowie zum möglichen Bau eines zweiten Reaktors statt. Seit vielen Jahren schon beschäftigt das umstrittene Atomkraftwerk, das lediglich 70 Kilometer von der österreichischen Grenze entfernt liegt, die heimische Politik. Mit Besorgnis beobachtet wurde vor allem der bauliche Zustand des Reaktors.
Umso kritischer wurden deshalb die Pläne der Betreibergesellschaft aufgenommen, die Laufzeit des AKWs um weitere 20 Jahre zu verlängern. Die ursprüngliche Genehmigung würde im kommenden Jahr auslaufen, die neuen Pläne sehen somit einen Betrieb bis 2043 vor. Seit einem Jahr läuft in dieser Angelegenheit ein grenzüberschreitendes UVP-Verfahren, in das auch Österreich eingebunden ist. Zur Anwendung kommt jedoch das slowenische UVP-Recht.
Öffentliche Anhörung im Livestream mitverfolgen
Bis vor wenigen Wochen konnten in Österreich Stellungnahmen gegen die Pläne abgegeben werden, die daraufhin an die slowenische Regierung übermittelt wurden. Auch das Land Steiermark nahm diese Möglichkeit wahr.
Bei der heutigen öffentlichen Erörterung wird eine slowenische Delegation den Besucherinnen und Besuchern die Pläne präsentieren und daraufhin Rede und Antwort stehen. Hier geht's zum Livestream! Beginn ist um 17 Uhr.

- Das Atomkraftwerk Krško ist nur 70 Kilometer von der österreichischen Grenze entfernt.
- Foto: Katja143/Wikipedia
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FPÖ Graz bekräftigt Kritik an Plänen
Im Vorfeld der öffentlichen Anhörung bekräftigte die steirische FPÖ einmal mehr ihre Kritik an der geplanten Laufzeitverlängerung des slowenischen AKW Krško. Umweltsprecherin der FPÖ, Graz Astrid Schleicher, richtet in einer Aussendung kritische Worte in Richtung Betreibergesellschaft: "Das AKW ist seit Jahren eine potenzielle Gefahrenquelle für die Steiermark und damit auch für die Landeshauptstadt. Nicht nur, dass es sich beim Reaktor um einen Schrottmeiler handelt, dieser steht auch noch in einem Gebiet mit erhöhter Erdbebenwahrscheinlichkeit." Die FPÖ werde die anwesenden Unternehmensvertreter kritisch zu den Problemen befragen und die Ablehnung zur Laufzeitverlängerung demonstrieren, so die FPÖ-Gemeinderätin in einer Aussendung.
Risikofaktor Erdbeben
Für die Umweltschutzorganisation Global 2000 stellt die Erdbebensicherheit einen der Hauptrisikopunkte dar. Die bei der Planung des AKWs berücksichtigten maximalen Erdbebenwerte seien mehreren Studien zufolge zu niedrig – bei einem starken Erdbeben am Standort drohen schwere Schäden bis hin zur Kernschmelze im Reaktor.
„Es ist im Interesse aller Menschen in Mitteleuropa, ausgehend vom aktuellen wissenschaftlichen Stand, über den Weiterbetrieb des einzigen europäischen AKWs in einer Hochrisiko-Erdbebenzone zu entscheiden.“
Reinhard Uhrig, Atom-Sprecher von Global 2000
Wenn du genauere Informationen zum Thema Erdbebensicherheit willst: Hier gelangst du zur Erdbeben-Gefährdungskarte von EFEHR (European Facilities for Earthquake Hazard and Risk)!
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