Philip Streit zu Kleidung von Teenagern: Kleider als Spiegel der Gesinnung

Gemeinsames Shoppen kann spätere Konflikte vermeiden. | Foto: meinbezirk.at
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Im Bikini in ein Sterne-Restaurant oder in einer Hotpants in den Ferialjob bei der Bank? Bei Kleidung kann sehr viel falsch gemacht werden. Denn Kleidung war für die Menschheit schon immer eine Herausforderung und bekam eine soziale wie kulturelle Bedeutung. Auch heute gibt es nach wie vor Kleiderordnungen, aber immer mehr rückt auch Kleidung als Ausdruck der Individualität in den Vordergrund.

Neben dem Spiegel der eigenen Persönlichkeit oder Gesinnung sollte Kleidung situationskonform sein, auch wenn die Grenzen oftmals zu verschwinden scheinen. Hier kommt es oft auch zu Konflikten zwischen Eltern und Kindern oder Jugendlichen – besonders in der Pubertät stehen solche Diskussionen an der Tagesordnung. Wenn es aber zu extrem wird, ist dies auch ein Zeichen dafür, dass etwas in der Eltern-Kind-Beziehung nicht in Ordnung ist. Dann hilft oft nur noch ein klares Wort, elterliche Präsenz und wachsame Sorge.

Tipps vom Familienflüsterer

Familienflüsterer Philip Streit gibt Tipps, wie eine angemessene Auseinandersetzung über Kleidung zu führen ist.
1. Wie kleiden Sie sich selbst? Welche Trends setzen Sie? Lieben Sie es, Konventionen zu missachten? Kinder und Teenager imitieren nämlich ihre Vorbilder.

2. Sprechen Sie
mit Ihrem Teenager. Seien Sie liebevoll, präsent und offen für die Vorlieben des Teenagers.

3. Stehen Sie
auch zu einem klaren Kleidungsregelwerk, das situationsangepasst ist.

4. Denken Sie auch an die Sicherheit, vor allem Ihres weiblichen Teenagers. Ein sexy Outfit einer jungen Frau wird manchmal missverstanden.

5. Seien Sie großzügig, geben Sie Ihrem Kind Möglichkeiten und lassen Sie das eine oder andere zu, außer es geht über eine rote Linie.

6. Beraten Sie sich auch mit anderen Eltern, öffnen Sie ein solches Netzwerk auch Ihrem Kind.

Der Experte Dr. Philip Streit

Philip Streit ist klinischer Gesundheitspsychologe, Psychotherapeut sowie Lebens- und Sozialberater. Seit 1994 leitet er das „Institut für Kind, Jugend und Familie“ in Graz. Es ist das größte Familientherapiezentrum in der Steiermark.
Telefon: 0316/77 43 44
Web: www.ikjf.at
Im Jänner 2016 hat er das „M42“, das neue Begegnungs- und Therapiezentrum des Institutes in der Moserhofgasse, eröffnet.
Ihre Anregungen und Fragen richten Sie bitte an redaktion.graz@woche.at oder per Post an „WOCHE Graz“, Gadollaplatz 1/6. Stock, 8010 Graz.

Gemeinsames Shoppen kann spätere Konflikte vermeiden. | Foto: meinbezirk.at
Dr. Streit beantwortet jede Woche brisante Beziehungsfragen. | Foto: Jorj Konstantinov
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