Raubüberfallsstatistik

Rucksack nach Raub in Jakarta

Ich wurde immer wieder gefragt, ob es denn nicht gefährlich sei als Frau alleine zu reisen. Ich muss sagen, mir ist nichts passiert, was einem Mann nicht auch wiederfahren hätte können.

Während der letzten 12 Monate war ich Opfer dreier Raubüberfälle, von denen zwei zum Erolg des Täters ausgegangen sind.

Der erste Raubüberfall fand in der Haupstadt Indonesiens statt. Ich fuhr mit dem TransJakarta-Bus (ähnlich dem Busway-Systems Bogotás) zur Gambir Station, dem zentralen Bahnhof, wo ich mir ein Zugticket für den nächsten Tag kaufen wollte. Wie verlangt füllte ich ein Datenblatt mit meinen Informationen aus und trug den gewünschten Zug ein. Mit diesem Datenblatt in der Hand stellte ich mich in der Schlange zum Ticketschalter an. Als ich endlich an der Reihe war zu zahlen, bemerkte ich mit Schrecken, dass jemand mit einem Messer meinen Rucksack aufgeschlitzt hatte und mein Handy sowie meine Geldtasche (Inhalt war Geld, aber keine Karten) entwendet hatte. An meinem Rucksack hatte ich Sicherheitsschlösser angebracht und diese hatten den Täter wohl magisch angezogen.

Der zweite Raubüberfall trug sich in Mexiko zu. Es war ein sonniger Nachmittag als ich durch die Straßen Villahermosas spazierte und die hügelige Stadtlandschaft genoss. Ein Mann kam mir entgegen und ich dachte, dass er an mir vorbei gehen wollte, also ging ich einen Schritt zur Seite. Er stellte sich vor mich hin und sagte: „Prestame tu blosa, amiga!“ (Gib mir deine Tasche, Freundin!) Ich antwortete ihm: „Nein:“ und als er sie sich greifen wollte, hielt ich sie fest, sodass der Riemen riss. Die Tasche hielt ich mit meiner linken Hand fest und boxte ihm mit meiner rechten Hand in den Bauch. Als ich merkte, dass mein Schlag nicht sehr effizient war, fing ich an zu schreien und der Täter flüchtete ohne Beute zu seinem Motorrad und fuhr davon. An diesem Tag hatte sich der Selbstverteidigungskurs, den wir in der Schule gemacht hatten, ausgezahlt. Danke Frau Professor Czerny!

Der jüngste Raub trug sich in Peru zu. Ich nahm den Nachtbus von Cusco nach Puno, da es keinen Bus am Tag gab. In der Nacht wachte ich auf, da ich etwas an meinem Bein spürte. Ich sah einen Mann am Boden liegen und versuchte mich nicht zu regen. Mein Herz pochte wie verrückt. Nach ein paar Minuten stand der Mann auf und ging in den zweiten Stock des Busses. Ich fühlte meinen Rucksack schnell ab, es schien als wäre er unbeschädigt. Wie ein Wachhund hielt ich den Rest der Fahrt meine Augen offen und wartete, dass der Verbrecher zurückkommen würde, um sich seine Beute zu holen. Ich wollte ihn auf frischer Tat ertappen. Er kam aber nicht zurück, denn er hatte bereits seine Beute gemacht, wie ich in Puno feststellen würde. Als wir in Puno einfuhren, entkettete ich meinen Rucksack und bei Tageslicht stellte ich mit Entsetzen fest, dass der Mann meinen Reisverschluss aufgerissen hatte und meine Tasche mit meinem Geldbeutel, meinen Bankomatkarten, meiner Kreditkarte und meinem Führerschein gekonnt herausgefischt hatte. Das war wirklich ein großer Schaden, denn was macht man ohne Geld und der Möglichkeit Geld zu beheben? Der griesgrämige Polizist, der meinen Polizeireport aufnahm, gab mir 10 Soles, mit denen ich meine Familie und meine Freundin in Arequipa anrief, und zwei Australierinnen, die mit mir im Bus gefahren waren, gaben mir 20 Soles, die ich in ein Busticket nach Arequipa investierte.

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