So klappt’s mit dem Taxi zu Silvester in Graz

Heiß begehrt: Taxis bringen Feierlustige sicher nach Hause, sind in der Silvesternacht aber nicht immer leicht zu bekommen. | Foto: Stuhlhofer/Wolf
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  • Heiß begehrt: Taxis bringen Feierlustige sicher nach Hause, sind in der Silvesternacht aber nicht immer leicht zu bekommen.
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  • hochgeladen von Martina Maros-Goller

Wer kennt es nicht? Nach einer feuchtfröhlichen Silvesterfeier muss ein Taxi her. Gefühlt verbringt man Jahre mit Telefonieren und Warten und fragt sich, ob denn ganz Graz gerade nichts anderes tut. Wenn es dann gelingt, in einem Taxi zu sitzen, fühlt es sich wie ein Lotto-Sechser an. Wie man am ehesten diesen Gefühlszustand erreicht, haben wir bei zwei städtischen Taxiunternehmen nachgefragt.

10.000 Fahrten in einer Nacht

"Etwa 630 Taxis gibt es in Graz, zu ‚878‘ gehören über 300 Fahrzeuge", meint Sylvia Loibner, Geschäftsführerin des Taxiunternehmens "878". In der Silvesternacht werden – allein von "878" – rund 10.000 Fahrten durchgeführt. "Da sind Funkfahrten und Einsteigerfahrten umfasst", erklärt "878"-Mitarbeiter Robert Vogrin. In einer normalen "Fortgehnacht", also beispielsweise Anfang Oktober, macht "878" rund 6.000 Fahrten. Ab 23 Uhr geht zu Silvester der Ansturm los, aber: "Bei uns sind auch nach drei Uhr morgens noch rund 1.000 Fahrten pro Stunde üblich", meint Robert Vogrin.

Wartezeiten gehören dazu

Die "878"-Funkzentrale ist zu Silvester mit sieben Mitarbeitern gut aufgestellt, jedoch gehören Wartezeiten in dieser Nacht einfach dazu. So rufen in der letzten Stunde des alten Jahres bei "878" bis zu 400 Kunden an. "Urgenzen verzögern nur und besetzen die Telefonleitungen", erklärt Vogrin und führt aus, dass jeder Fahrer einen Funkauftrag wahrnehmen muss. Lediglich wenn das Taxi frei ist, kann ein Fahrgast direkt von der Straße einsteigen. Da zu Silvester sehr viele Taxis unterwegs sind und damit sichergestellt werden kann, dass das bestellte Taxi den richtigen Fahrgast abholt, soll laut Vogrin bei Anruf der Name, eine Telefonnummer oder eine Glocke, wo angeläutet werden kann, bekannt gegeben werden. "So müssen Kunden nicht in der Kälte warten und es wird nicht die falsche Person abgeholt."

Ausnahme Innenstadt

Ein sinnloses Unterfangen ist es laut Vogrin, Straßenecken in der Innenstadt zu nennen. Da die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass dort ein freies Taxi vorbeifährt, soll man dort winken und ein Taxi herunterrufen, denn das sei zielführender, als in der Telefonschlange zu hängen.
Robert Vogrins Appell an alle Grazer in dieser Nacht: "Wir bemühen uns sehr, aber das sind Ausnahmetage für uns, daher bitten wir um Verständnis."

"2801" in vollem Einsatz

Auch bei der Funkgruppe "2801" werden in der Silvesternacht alle 100 Fahrzeuge ausrücken. "Sämtliche Fahrer sind unterwegs und ab Mitternacht geht es richtig rund", erzählt Fardin Tabrizi, Obmannstellvertreter der Taxi-Genossenschaft "2801". Bis zu zehn Anrufe pro Minute gehen auch dort ein. Tabrizi rät Kunden, die weiter draußen wohnen, ein Taxi mit einem bestimmten Zeitfenster vorzubestellen, empfiehlt im Zentrum aber auch das spontane Herunterrufen. Schmunzelnd fasst er es mit dem Wort "Glückssache" zusammen und ergänzt: "Einen Flug oder einen Zug sollte man in der Nacht nicht erreichen müssen."

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