TV-Dokumentation über die Dreikönigsaktion: Erfolg ist am einzelnen Menschen sichtbar
Die Dreikönigsaktion hilft Menschen in den Slums von Nairobi – Gernot Lercher drehte einen Film darüber.
"Das Geld, das Sie den Sternsingern geben, gibt Menschen Hoffnung auf ein besseres Leben. Wir wünschen viel Glück im neuen Jahr, Caspar, Melchior und Balthasar." Wenn rund 85.000 Mädchen und Buben dieser Tage als Sternsinger verkleidet von Tür zu Tür gehen und Segenswünsche bringen, halten sie auch immer eine Spendendose für die Dreikönigsaktion bereit, die 550 Hilfsprojekte weltweit unterstützt. Eines dieser Projekte ist etwa Hilfe für Menschen, die in den größten Slums von Nairobi leben. ORF Steiermark begleitet die Dreikönigsaktion seit bereits 40 Jahren und auch heuer haben Regisseur Gernot Lercher und Kameramann Erhard Seidl eine Dokumentation mit dem Titel "Hilfe unter gutem Stern. Im größten Armenviertel Afrikas" gedreht und so erschütternde und berührende Einblicke in die Slums Kibera und Mukuru in Nairobi gegeben.
Ein kleines Mädchen vor einer Blechhütte in den Slums. (Foto: ORF Steiermark)
Zwei Millionen Menschen
Ein Meer von Blechhütten bildet das Zuhause für über zwei Millionen Menschen. "Es hat apokalyptische Züge, ganze Familien wohnen auf nur vier Quadratmetern und Menschen suchen überall nach Essen", erzählt Gernot Lercher, der seit 15 Jahren Projekte der Dreikönigsaktion filmisch begleitet. Er versichert, dass die Spenden tatsächlich dort ankommen, wo sie benötigt werden. Manche Projekte hat Lercher bereits zweimal besucht und konnte sich selbst von der verbesserten Lebenssituation der Menschen überzeugen.
In den Slums von Nairobi konnte ein Schulprojekt realisiert werden, dessen laufender Betrieb durch Gelder aus der Dreikönigsaktion garantiert wird. "5.000 Kinder besuchen die Schule und haben dadurch die Chance auf ein besseres Leben", erzählt Lercher.
Schritt in eine positive Zukunft
Während der zweiwöchigen Dreharbeiten waren Gernot Lercher und Kameramann Erhard Seidl immer in Begleitung lokaler Partner, mit denen die Zusammenarbeit sehr gut funktioniert. "In der Müllhalde, die bis zum Horizont reicht, konnte während unserer Dreharbeiten ein zwölfjähriges Mädchen dazu bewogen werden, in ein Zentrum für Kinder und Jugendliche mitzukommen, wo es in ein sozial funktionierendes Umfeld integriert wird", beschreibt Lercher das Erlebte als schockierend und berührend zugleich und meint weiters, dass am einzelnen Menschen der Erfolg von Hilfsmaßnahmen sichtbar sei. "Man soll nicht kapitulieren, weil man nicht allen helfen kann. Wenn man schon einigen wenigen geholfen hat, ist viel erreicht." Gernot Lercher hält fest, dass die Sternsinger der Schlüssel zum Erfolg für die Spendenaktion sind. Eine Sternsingergruppe aus der Pfarre Graz-Sankt Veit hat Lercher beim Filmdreh ebenso begleitet und dankt allen Beteiligten: "Sie sind Sympathieträger, investieren ihre Freizeit für die gute Sache und machen solche weltumspannenden Projekte dadurch erst möglich."
Jugendliche in Nairobi befreien den Weg von Müll. (Foto: ORF Steiermark)
TV-Ausstrahlung
Der Sendetermin der Dokumentation ist morgen (5.1.) um 9.05 auf 3sat. In der ORF-TVthek kann sie in den nächsten Tagen nachgesehen werden.
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