"Verpflichtende 40-Stunden-Woche für alle Lehrer!"

Sie motivieren. Sie traumatisieren. Und sie engagieren sich; die rund 1.670 Pflichtschullehrer in der Murmetropole. Wie viel von vor allem Letzteren – da scheiden sich die Geister: Während Statistiken (der Personalvertretung der Landeslehrer) belegen, dass die Stressbelastung der Lehrer höher als bei Vergleichsgruppen wie Ärzten und Richtern ist, fordern andere mehr Präsenz der Pädagogen in den Klassenzimmern.

40 Stunden

Wie etwa der renommierte Zukunftsforscher Peter Zellmann vom Institut für Freizeit- und Tourismusforschung in Wien: "Es braucht eine 40-Stunden-Woche für Lehrer", meint der studierte Geografie- und Sportlehrer.

Gemeinsame Ganztagesschule

Der Grund liegt für ihn auf der Hand: "Es braucht eine alternativenlose, gemeinsame Schule für die sechs- bis 14-Jährigen mit besserer Leistungsdifferenzierung – mit einer Kernzeit von 8 bis 15 Uhr."
In dieser Zeit sollen die Lehrer durchgehend unterrichten. Soll heißen: üben, anwenden, wiederholen; und zwar fünf Mal sieben Stunden die Woche.

Neidgesellschaft

Dazu kommen Vor- und Nachbereitungszeit. Damit wäre nicht nur die Arbeitszeit der Lehrer transparent, "auch der Neid anderer auf die Lehrer würde sich auflösen", weiß der Pädagoge.

Schule ohne Schultasche

Voraussetzung dafür: Hausübungen und das Lernen zuhause müssen wegfallen. "Es muss eine Schule ohne Schultasche sein", schwebt Zellmann vor. Konkret: "Gelernt wird ausnahmslos in der Schule", so der Forscher, der auch Pädagogik und Psychologie studierte.

Mehr Freizeit

In der Folge würde die Freizeit für Schüler, Lehrer und Eltern steigen. Nachsatz: "Aber auch jetzt gibt es bereits engagierte Lehrer, die mehr als 40 Stunden arbeiten", so Zellmann, der weiß: "Unterricht ist wie eine Radiomoderation: Wenn man live auf Sendung ist, muss jedes Wort sitzen, es gibt keine Pause – und Lehrer sind nicht nur 20 Sekunden 'on air', sondern den ganzen Tag!"
Soll heißen: Rotes Licht an, und "Play" zum Motivieren. Und engagieren.

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WOCHE-Wissen

In Graz unterrichten insgesamt 1.670 Lehrer. An den Volksschulen haben die Damen das Sagen: Dort unterrichten 797 Frauen und 82 Männer, an den Haupt- und Neuen Mittelschulen sind 163 Männer und 424 Frauen als Pädagogen tätig. An den Polytechnischen Schulen gibt es 20 Lehrerinnen sowie zwölf Lehrer. Auch bei den Grazer Sonderschulen gibt es mehr Frauen: Dort unterrichten 146 Damen und 26 Männer (Stand: August 2014).