Feinststaub lässt Steirer früher sterben

Seit Jahren schon warnen viele Experten vor den Gefahren des Feinststaubs. Dabei handelt es sich um sogenannte PM2,5-Partikel, die noch um ein Vielfaches kleiner als herkömmlicher Feinstaub (PM10) sind. Eine brandaktuelle Studie des Umweltbundesamtes – diese liegt der WOCHE exklusiv vor – gibt nun erstmals auf 80 Seiten detailliert Aufschluss und warnt vor dramatischen Folgen.
Untersucht wurden im Auftrag der Landesregierung die gesundheitlichen Auswirkungen, speziell für die Grüne Mark. Ergebnis: Der Feinststaub verkürzt das Leben der Steirer im Durchschnitt um 7,3 Monate. In stark belasteten Gebieten, wie zum Beispiel dem zentralen und südlichen Bereich des Ballungsraumes Graz, verringere sich die Lebenserwartung sogar um mehr als ein Jahr. Darüber hinaus enthält die Expertise aber auch noch für weitere steirische Städte exakte Berechnungen (siehe Info unten).
Maßnahmen gefordert
Politisch sorgt die Studie nun für ein mittleres Erdbeben. Vor allem Umweltlandesrat Gerhard Kurzmann steht im Kreuzfeuer der Kritik: „Ich frage mich, was man noch alles auf den Tisch legen muss, damit Kurzmann endlich handelt“, donnert die Grüne Umweltsprecherin im Landtag, Sabine Jungwirth. „Hier steht die Gesundheit der Steirer auf dem Spiel. Es braucht Maßnahmen im Verkehrsbereich.“
Feinststaub entsteht nämlich in erster Linie bei Verbrennungsprozessen – und da vor allem bei Dieselmotoren.

Die Studie

Das Umweltbundesamt warnt in einer neuen Studie vor den Auswirkungen des Feinststaubs. Demnach muss jeder vierte Steirer mit einer Verminderung seiner Lebenserwartung um 10 bis 12 Monate rechnen.

Laut dieser Untersuchung beträgt die durchschnittliche Reduktion der Lebenserwartung in ...
... Graz 11,2 Monate, in stark
belasteten Vierteln sogar bis zu 14,5 Monate.
... Leoben 11,1 Monate.
... Kapfenberg 11,1 Monate.
... Bruck/Mur 9,2 Monate.
... Knittelfeld 10,3 Monate.
... Köflach 12,1 Monate.
... Judenburg 6,7 Monate.