"Geht um die Sicherheit"
FPÖ will Schmiedgasse radfrei machen
Mit einer demonstrativen Fahrrad-Blockade üben sich die Freiheitlichen in Aktionismus gegen rasende Radfahrer. Aus Sicherheitsgründen soll, so der Wunsch der Grazer Klubobmanns Alexis Pascuttini, soll Radfahren in der Schmiedgasse verboten werden.
GRAZ/INNERE STADT. "Ja, mir san mit'm Radl da", tönt es aus den Boxen einer Handvoll Gegendemonstrantinnen und -demonstranten, die mit ihren Fahrrädern klingelnd um die Kundgebung der Freiheitlichen ihre Runden ziehen. Um auf das Anliegen einer fahrradfreien Schmiedgasse aufmerksam zu machen, hat der blaue Gemeinderatsklub am Montag ebendort eine Fahrradsperre organisiert.
"Wir bekommen wöchentlich fünf bis sechs Meldungen über Vorfälle in der Schmiedgasse", so der Grazer FP-Chef Alexis Pascuttini. Ihm gehe es um die Sicherheit, daher wolle seine Fraktion das Radeln in diesem Bereich verbieten – zumindest, wie es die Freiheitlichen schon lange fordern, bis es eine Kennzeichnungs- und Versicherungspflicht für Radfahrende gibt.
Die Passantinnen und Passanten sind geteilter Meinung. So vermutet einer, dass es sich um eine Trotzaktion der FPÖ handle, die sich gegen den "Auto:Frei:Tag" in der Mandellstraße richtet. Ein älterer Herr findet die Aktion hingegen sinnvoll: "In der Schmiedgasse sind's oft mit einem 30er oder 40er unterwegs. Aber ein Radlkennzeichen ist ein Blödsinn. Solange man nicht beim Altstadtkriterium mitfährt, deckt eh alles die Haushaltsversicherung."
Mehr Strafen, mehr Sicherheit
Freilich sei ein Pflichtkennzeichen für Fahrräder Bundesthema, räumt Pascuttini ein: "Als Gemeinderat kann man nur eine Petition verfassen." Weil es ihm um die Vermeidung von Unfällen gehe, wie er betont, werde er sich dennoch weiterhin dafür einsetzen, ermögliche dies doch eine gezielte Strafverfolgung: "Fahrerflucht ist ein häufiges Thema. Die Täter werden kaum ermittelt."
Dass damit Kontrollen an konfliktreichen Orten durch Verkehrskameras statt durch Polizistinnen und Polizisten stattfinden könnten, will der Gemeinderat so dennoch nicht sagen: "Gegen mehr Polizei vor Ort spreche ich mich selbstverständlich nicht aus", so Pascuttini, "das ist immer etwas Schönes."
Das sagt die Fahrrad-Lobby:
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