Abstandstest untermauert Grünen Vorstoß
Mehr Abstand für Radfahrer gefordert

Die Grünen - LAbg. Alex Pinter und Vizebürgermeisterin Judith Schwentner – wollen aufs Rad setzen und fordern daher mehr Sicherheit, auch gesetzlich verankert. | Foto: Podesser
  • Die Grünen - LAbg. Alex Pinter und Vizebürgermeisterin Judith Schwentner – wollen aufs Rad setzen und fordern daher mehr Sicherheit, auch gesetzlich verankert.
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Noch nie waren so viele Grazerinnen und Grazer mit dem Rad unterwegs und noch nie waren – das ist die Kehrseite der Medaille – die Unfallzahlen unter Radfahrern so hoch. Die Grünen appellieren daher bereits seit geraumer Zeit für mehr Sicherheit für die unmotorisierten Zweiräder.

GRAZ. Die Radunfallszahlen in Österreich sind auf einem erschreckenden Rekordhoch – das Radfahren in Österreich ist doppelt so gefährlich als in vergleichbaren Ländern innerhalb der EU wie Deutschland, der Schweiz oder Dänemark und gefährlicher als das Auto- und sogar Motorradfahren. Die aktuellen Daten des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV) demonstrieren diesen dramatischen Trend.

"Die Zahl der österreichweit verunglückten Radfahrenden erreicht mit über 4.079 den höchsten Wert der letzten 30 Jahre. 45 Radfahrende verunglückten bis zum 21.11.2021 tödlich – darunter waren 17 Personen mit dem E-Bike unterwegs (im Vergleich dazu waren es 2020 40 Todesopfer und 2019 33). Aktuell werden zwar viele Anstrengungen zur Erhöhung des Radverkehrs per se unternommen, an Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit dieser fehlt es aber", heißt es in der KFV-Verkehrsunfallbilanz 2021.

Dabei sei es gerade das Sicherheitsgefühl auf der Straße, das die Menschen dazu bringt, aufs Rad umzusteigen – oder eben nicht, führt der Grazer Grünpolitiker LAbg. Alex Pinter ins Treffen.
„Es kann nicht sein, dass das klimafreundlichste Verkehrsmittel nicht dementsprechenden Schutz auf der Straße erfährt", so Pinter, der noch hinzufügt: "Die meisten Unfälle finden auf Landes- und Gemeindestrassen statt. Gerade dort braucht es wesentlich mehr Bewusstsein für ein Miteinander auf der Straße, da es nicht möglich ist, flächendeckend Radinfrastruktur zu errichten."

Testfahrten belegen Handlungsbedarf

Deswegen ist Pinter auch gerade bei einer von der Radlobby ARGUS Steiermark initiierten Abstandsmessungsstudie mit dem sogenannten „Open Bike Sensor“ als Testfahrer dabei, die anschließend von der FH Joanneum-Abteilung Energie/Verkehr/Umwelt ausgewertet wird. Eine Auswertung der Daten wird für den kommenden Frühling erwartet.

Auch eine neue Initiative im Landtag Steiermark wurde von Pinter bereits ausgearbeitet, die verschiedene Instrumente zur Erhöhung der Sicherheit enthält: eine Bewusstseinskampagne, das Aufstellen von Schildern betreffend Sicherheitsabstand, Förderung für Sicherheitsbekleidung sowie Einbindung der Exekutive - auch mittels Abstandsmessgeräten, wie es in Salzburg bereits durchgeführt worden ist.

Kein Kavaliersdelikt

„Ein knappes Überholmanöver ist kein Kavaliersdelikt – es geht hier um Menschenleben“, so Pinter, der mit einem spektakulären Video beim Radfahren mit dem „Open Bike Sensor“ gefährliche Situationen in Graz aufzeigt.

Darüber hinaus wird derzeit auch noch die Strassenverkehrsordnung neu verhandelt. Derzeit gelte beim Abstand die Faustregel: Ein Meter plus die Geschwindigkeit in Zentimeter - das heißt im Ortsgebiet brauche es einen Sicherheitsabstand von 1,50 Meter zwischen Auto und Radfahrer. Wenn der nicht möglich ist, dann muss der Autofahrer solange warten, bis sich eine Gelegenheit bietet, gefahrlos und bei genügend Fahrbahnbreite zu überholen.

Konkret pochen die Grünen auf drei zentrale Forderungen: Diese sind die Einführung eines verpflichtenden Mindestabstands, die Möglichkeit des Nebeneinanderfahrens auf der Strasse für Eltern mit Kindern sowie die Tempoabsenkung für Abschnitte auf Freilandstrassen, an denen keine Fahrradinfrastruktur zur Verfügung steht. Pinter zeigt sich zuversichtlich, dass sich hier vieles auch in der Gesetzesnovelle wiederfinden wird.

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