Militärkommando droht Schließung

Wehrpflicht ja oder nein? Diese Frage spaltet Österreich. Verteidigungsminister Norbert Darabos (SPÖ) favorisiert bekanntlich ein Berufsheer mit Freiwilligenmiliz – ein Plan mit weitreichenden Folgen.

Denn damit soll auch die Schließung sämtlicher Militärkommanden in den Bundesländern einhergehen. Das geht aus geheimen Dokumenten des Verteidigungsministeriums her-vor, die der WOCHE exklusiv vorliegen. Neben den Militärkommanden – in der Steiermark ist dieses in der Grazer Gablenz-Kaserne untergebracht –stehen demnach die Streichnung von bundesweit zwei Brigadekommanden, elf Bataillonen, je zwei Sanitäts- und Logistikzentren sowie einer Munitionsanstalt bevor (Info unten). Alles in allem soll die Zahl der Heeresmitarbeiter damit um knapp 6.000 reduziert werden.

Aus steirischer Sicht scheinen da leider auch das Fliegerabwehrbataillon 2 in Zeltweg und das Heereslogistikzentrum in Eisenerz schlechte Karten zu haben. Vier Varianten wurden vom Ministerium durchgerechnet, welche Truppenteile und Kasernen man im Falle eines Endes der allgemeinen Wehrpflicht nicht mehr braucht, beide sind bei allen vier Einsparungsmodellen Fixstarter. Fraglich ist laut Geheimpapier zudem die Zukunft des Artillerieaufklärungsbataillons 7 in Feldbach und der Jägerbataillone 17 und 18 in Straß und St. Michael sowie der Militärmusik.

Ein harter Schlag fürs Steirerland. LH Franz Voves will die Pläne fürs Erste nicht kommentieren: „Erst wenn klare Entscheidungen zur Bundesheerreform vorliegen, wird die Steiermark entsprechende Positionen dazu einnehmen.“

Folgende Heeresabteilungen stehen im Falle eines Endes der Wehrpflicht vor dem Aus:

• Sämtliche Miltärkommanden
• Luftunterstützungsbrigade
(Hörsching)
• Fliegerabwehrbataillon 2
(Zeltweg)
• Fliegerabwehrbataillon 3
(Salzburg)
• Führungsunterstützungsbataillon 2 (St. Johann im Pongau)
• Heereslogistikzentrum
(Salzburg, Wien und Eisnerz)
• Heeresspital (Wien)
• Sanitätszentrum West
(Innsbruck und Salzburg)
• Heeresmunitionsanstalt
(Großmittel)