2014 kann es nur besser werden

Volle Kraft voraus: Den Blick zurück tätigt Darko Milanic nur ungern, 2013 war kein Traumjahr für Sturm. | Foto: GEPA
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  • Volle Kraft voraus: Den Blick zurück tätigt Darko Milanic nur ungern, 2013 war kein Traumjahr für Sturm.
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21 Spiele, 7 Siege, 26 Punkte – der Sturm-Motor kam im vergangenen Herbst nie richtig auf Touren. Für das Erspähen des einstigen Saisonziels, nämlich einem Europacupplatz, muss in Messendorf schon das Fernglas gezückt werden. Auch Darko Milanic, mit Maribor noch Serienmeister in Slowenien, ist froh, dass 2013 endlich vorbei ist – für das Frühjahr sprüht der 46-Jährige aber vor Optimismus. Warum das so ist, erklärt er im Interview.

Trainer, können Sie im Urlaub überhaupt komplett vom Fußball abschalten?

Die ersten zwei Tage war ich eigentlich noch voll dabei. Als wir dann aber in den Flieger in Richtung Malediven gestiegen sind, war ich wirklich völlig weg vom Fußball. Erst als wir nach sieben Tagen wieder zurück in Europa waren, hat mein Gehirn wieder zu arbeiten begonnen.

Momentan ist’s bei Sturm transfertechnisch noch ruhig – wie lange bleibt das noch so?

Das kann ich nicht sagen. Momentan gibt’s für keinen Spieler ein konkretes Angebot. Im Fußball kann es aber schnell gehen und die Transferzeit dauert ja noch lange – wir sind jedenfalls auf alles vorbereitet.

Sie stehen also mit Generalmanager Gerhard Goldbrich in regem Austausch?

Natürlich. Und wie gesagt, wir haben im Hinterkopf einen Plan – noch ist aber nichts spruchreif.

Welche Rolle spielt in Ihren Überlegungen Florian Kainz? Es heißt, er will weg – in den letzten Herbstspielen war er gar nicht mehr im Kader ...

Er hat uns gesagt, dass er weg will. Aber wie funktioniert das? Er muss sich bei uns für andere Klubs empfehlen, oder nicht? Wir brauchen Spieler, die bereit sind alles für den Verein, für ihre Mitspieler, für die Fans und natürlich auch für mich als Trainer zu geben – wenn einer das nicht macht, spielt er bei mir nicht. Florian hat mich mit seinen Leistungen ja gezwungen, ihn herauszunehmen. Es liegt an ihm, das zu ändern.

Fast umgekehrt sieht’s ja bei Manuel Weber aus ...

Ja, Manuel ist doch das perfekte Beispiel dafür, dass es nur auf eines ankommt, Leistung. Bei mir gibt es ein Gesetz: Jeder, der gut trainiert, bekommt eine Chance und Manuel hat seine perfekt genützt. Er hat endlich Emotionen, Herz gezeigt – genau so will ich ihn sehen.

Wann wären Sie mit dieser Saison noch zufrieden?

Fakt ist, dass wir einfach viel besser spielen müssen, wir uns offensiv viel mehr zutrauen und in jedem Moment Vollgas geben müssen. Zufrieden bin ich, wenn wir statt sieben guter Aktionen im Spiel künftig an die 30 Aktionen haben. Die Qualität dazu haben wir jedenfalls, ich bin für das Frühjahr sehr optimistisch. Wir sind viel weiter als im Sommer, sind eine echte Mannschaft und die Jungs wissen jetzt genau, was ich von ihnen erwarte.

Matikainen glaubt an die Play-offs

26 Spiele, 12 Siege, 30 Punkte – keine Frage, die 99ers haben sich vom Engagement Petri Matikainens mehr erhofft. Dass es selbst mit dem finnischen Startrainer hinter der Bande nichts aus den Top-Sechs und dem direkten Play-off-Ticket wurde, ist zwei Spiele vor Ende des Grunddurchgangs fix und eine Enttäuschung für die mit hohen Zielen gestarteten Grazer Eishackler. Im WOCHE-Interview spricht Matikainen über die Ursachen, den Rest der Saison, die Liga und seine Zukunft.

Coach, warum kann Ihr Team eine Partie eigentlich nicht einmal locker nach Hause spielen?

Das ist eine sehr gute Frage. Mein Herz braucht mittlerweile schon einen Bypass, so nimmt mich da jedes Match mit. Bis auf zwei Partien hat bei uns ja praktisch in jedem Spiel ein Tor entschieden. Das Problem ist, dass uns im Kader einfach die Tiefe fehlt.

Ist das nur auf die Verletzungen zurückzuführen oder fehlt einfach die Qualität im Team?

Ich will mich wirklich nicht auf die Verletzten ausreden. Aber wenn man jetzt schaut, dass wir mit Kinasewich, Scalzo, Wiedergut, Woger und Lefebvre allein fünf Feldspieler vorgeben müssen, ist das natürlich schon bitter. Ich hab in den letzten Partien immer nur mit drei Linien gespielt, was in dieser Liga ja ein Wahnsinn ist. Schau, normalerweise hast du Spieler, die im Powerplay spielen und andere, die du in Unterzahl bringst – bei uns stehen praktisch immer die gleichen am Eis, weil eben einfach die Alternativen fehlen. Die Jungen sind noch nicht so weit.

Was kann man da noch von dieser Saison erwarten? Sind die Play-offs überhaupt realistisch?

Das ist unser Ziel – aber das wird ein hartes Stück Arbeit. Diese und nächste Woche müssen wir irgendwie überleben, dann hoffe ich, dass Kinasewich, Lefebvre und Scalzo wieder fit sind.

Das Verhältnis zwischen Liga und 99ers ist aktuell nicht gerade das beste – auch Sie selbst sollen mit Strafsenat-Chef Lyle Seitz ein Problem haben, was ist da dran?

Das ist Schwachsinn. Ich habe mit niemandem ein Problem. Mit Mister Seitz hab ich bis auf ein Telefonat auch noch nie gesprochen. Und was unser Präsident gesagt hat, ist seine Sache – er ist der Präsident.

Wenn Sie jetzt die Vereinsstrukturen bei uns in Österreich mit jenen in Finnland oder Russland vergleichen – was fehlt uns da zur Spitze?

Naja, ein Faktor ist, dass die Klubs in Finnland einfach größer sind – da arbeiten viel mehr Leute, damit ist das automatisch professioneller. Aber eigentlich will ich da jetzt nichts Negatives sagen.

Okay, letzte Frage: Wie schaut Ihre eigene Zukunft aus – können Sie sich vorstellen in Graz zu bleiben?

Das kann ich jetzt noch nicht sagen. Ich will jetzt einmal dieses Team so weit bringen, wie nur irgendwie möglich – dann schauen wir weiter.

So kommen die 99ers noch in die Play-offs:

Nach den letzten beiden Runden des Grunddurchgangs geht’s für die Grazer ab 17. Jänner in die Zwischenrunde. Dort bestreiten die Plätze sieben bis zwölf eine Hin- und Rückrunde – der erst- und zweitplatzierte Klub komplettieren dann die EBEL-Play-offs. Wichtig für die 99ers: Im Grunddurchgang-Finale (Day, Ganahl, Moderer und Co. empfangen am Freitag Dornbirn und am Sonntag Znaim) geht’s noch um wichtige Bonuspunkte. Der Siebente bekommt für die Zwischenrunde vier, der Achte drei, der Neunte zwei und der Zehnte einen Bonuspunkt. Die Gegner der 99ers sind: KAC, Fehervar, Dornbirn, Innsbruck und Laibach.

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