Sensation geglückt
"Aushilfstruppe" des Grazer Sportklubs erkämpft Unentschieden
Nach einem Streik der Kampfmannschaft liefen Fans und Freunde des Grazer Sportklubs zum Meisterschaftsspiel gegen Liebenau II auf – und holte sensationell ein 1:1-Unentschieden!
Die Vorgeschichte (siehe auch unten) kurz erzählt: Die Kampfmannschaft des Grazer Sportklubs (GSC) tritt aufgrund interner Turbulenzen nicht zu Meisterschaftsspielen an. Um eine weitere Strafe des Fußballverbandes (2.000 Euro) zu verhindern, erklärten sich der Fanklub, der Platzwart und Freunde des GSC bereit, das gestrige Match gegen Liebenau zu bestreiten. Ein denkwürdiges Spiel mit einem unglaublichen Ergebnis ...
Sturm-Fans auf der Tribüne in der Gruabn
Es war ein Spiel, das sich niemand aus dem GSC-Umfeld entgehen lassen wollte. Nachbarn trudelten ein, Interessierte anderer Klubs schauen vorbei. Der leicht reduzierte Fanclub der Tramway Funatix - ein Teil war ja auf dem Feld – sorgten auf der legendären Holztribüne der Grazer Gruabn lautstark für Stimmung. Und Ehre, wem Ehre gebührt: Sogar eine Abordnung der SK Sturm-Fans war zur Unterstützung angerückt. Mit dabei auch Fan-Freunde aus Bremen. Für die deutschen Fußball-Feinspitze wohl defintiv ein unvergessliches und einzigartiges Erlebnis ...
Das Match des Grazer Sportklubs
Und als ob es nicht schon genug Probleme geben würde, mischte auch noch der Schiri mit: Schon in der 9. Minute stellte er Platzwart Manfred Koller mit einer roten Karte vom Platz. Eine Entscheidung, die einem Videobeweis möglicherweise nicht standgehalten hätte. Der "VAR" kommt allerdings in der Gruabn (noch) nicht zum Einsatz.
Daraufhin stellte der GSC auf italienische Spielweise ("Catenaccio) um und errichtete rund um Gerhard Liegl, die GSC-Legende, die die Kapitänsschleife überstreifte, einen uneinnehmbaren Verteidigungswall, mit Christopher Fröch als Fels in der Brandung Fanclub-Capo David Zöhrer im Tor.
Führungstreffer durch Fanclub-Mitglied
Aus den Reihen der Tramway Funatix stammt auch Stürmer Raffael Steinbrugger. In der 25. Minute gelingt ihm allein vorm Tor mit einem schönen Haken und der Kaltschnäuzigkeit eines Profis das 1:0 für den Sportklub. Man darf es so sagen: Die Gruabn bebte.
Auch das zweite Tor erzielte der GSC, Mathias Maß, der eigentlich eine solide Partie spielte, passierte ein Schnitzer, er beförderte den Ball ins eigene Tor. Mit einem 1:1 ging es in die Pause.
Untentschieden mit letzter Kraft
Auch wenn sich Hitze und Unterzahl bemerkbar machen, ließ der GSC kaum Chancen zu. Gegen die körperliche Überlegenheit taten sich die jungen Spieler des SVU Liebenau schwer. Die beiden GSC-Legenden Patrick Sonnenwald und Michael Wallik sowie Muamer Čaušević und Daniel Russ stellten sich den zahlreichen Herausforderungen. Auch beim Wechseln zeigte man Routine: In der 56. Minute kam Sascha Nussbaumer für den ausgepowerten Wallik und in der letzten Minute Jugendtrainer Borut Divjak für Tribünen-Retter Benjamin Sikora, der es sich nicht nehmen ließ, dem GSC mit ganzer Kraft beizustehen. Und das 1:1 hat gehalten, eine echte Sensation.
Stimmen zum Spiel
Neo-Coach Christian Scherf, der in zwei Wochen seine Arbeit aufnimmt, verfolgte die Partie war beeindruckt: „Man sieht, wie stark in diesem Verein für Zusammenhalt gibt und es zeigt sich, was sich mit Herz im Fußball bewegen lässt.“ „Hätte es die ungerechtfertigte Rote nicht gegeben, wäre mehr drin gewesen“, war Manfred Koller überzeugt. Und Torwart David Zöhrer resümierte: „Das war das geilste Unentschieden, das ich jemals erleben durfte. Heute hat man die wahren Werte des Fußballs erleben können“, so der Vorsänger der GSC-Ultras.
Und wie es zu diesem Match kam, kannst du hier nachlesen: Die Vorgeschichte!
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