Kein Mittelmaß – Foda ist heiß auf Titel

Wieder daheim: Wenn man Franco Foda in Messendorf trifft, scheint es fast, als ob der gebürtige Deutsche nie so richtig weg von Sturm gewesen wäre. | Foto: geopho.com
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Beziehungstechnisch könnte man irgendwie sagen, dass Franco Foda der Deckel des Topfes SK Sturm ist – oder eben umgekehrt. Jedenfalls, wenn der neue, alte Trainer in der Wir-Form über die Schwarz-Weißen spricht, nimmt man ihm das sofort ab. Seit 22 Tagen ist Foda wieder zuhause – auf seiner „Kommandobrücke“ in Messendorf stand er der WOCHE vor dem Samstag-Hit gegen Rapid (Liebenau, 16 Uhr) in einem ausführlichen Interview Rede und Antwort.

WOCHE: Trainer, die ersten beiden Partien Ihrer dritten Amtszeit sind vollbracht – wie fällt Ihr erstes Fazit aus?

Franco Foda: Wir haben vier Punkte geholt – das ist unter dem Strich in Ordnung. Natürlich war unser Ziel, in Neustadt zu gewinnen, aber wir haben die erste Halbzeit verschlafen, waren da einfach nicht bissig, nicht aggressiv genug. Also im Prinzip bin ich teilweise zufrieden, teilweise weniger. Die Schwankungen innerhalb eines Spiels sind einfach zu groß. Wir müssen 70, 80 Minuten so auftreten, wie nach der Halbzeit gegen Grödig oder in Wiener Neustadt. Daran müssen wir jetzt arbeiten.

Sie haben es gerade selbst angesprochen – diese Leistungsschwankungen ziehen sich wie ein roter Faden durch die Saison – woran liegt das?

Naja, wir haben aus zwei Spielen eben vier Zähler – das sind zwei Punkte im Schnitt, das ist schon gut. Aber natürlich bin ich auch davon überzeugt, dass wir besser spielen können. Es müssen eben jetzt die erfahrenen Spieler das Zepter in die Hand nehmen. Wir wollen nach vorne, höher verteidigen – das haben wir in den letzten beiden Partien schon in Ansätzen gemacht. Das braucht halt etwas. Oft sind wir in gewissen Phasen auch zu hektisch, verlieren zu einfach die Bälle. Und im Abschluss müssen wir einfach konsequenter werden.

Wenn am 31. Mai 2015 der Schlusspfiff zur Saison ertönt – wann war diese Spielzeit für Sie zufriedenstellend?

Ich bin jemand, der sich nie mit Mittelmaß zufriedengibt. Aber ich weiß natürlich, dass wir viel arbeiten müssen. Doch ich habe Vertrauen zur Mannschaft, sehe ja, wozu sie im Training imstande ist. Es ist so, dass ich nächste Saison also sicher international spielen will – das ist mein Ziel. Und langfristig will ich wieder Titel gewinnen. Dazu müssen wir natürlich zu unseren vorhandenen guten, jungen Spielern in den nächsten Transferzeiten die richtigen Schlüsse ziehen.

Mit Verlaub, aber sind derartige Investitionen bei den finanziellen Rahmenbedingungen von Sturm realistisch?

Das hat ja mit den Finanzen nicht unbedingt etwas zu tun. Wir haben schon in meiner letzten Ära bewiesen, dass wir mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln eine gute Mannschaft zusammengestellt haben. Es muss einfach die Mischung passen zwischen jungen und erfahrenen Spielern und natürlich braucht man auch die richtigen Persönlichkeiten.

Jetzt arbeiten bei Sturm mit Präsident Christian Jauk, Generalmanager Gerhard Goldbrich und Ihnen drei Leute, die man durchaus als Alphatiere bezeichnen kann – wie muss man sich da das alltägliche Miteinander vorstellen?

Ich kann mit dem Begriff Alphatier ehrlich gesagt wenig anfangen. Aber um erfolgreich zu sein, brauchst du im Verein und auch in der Mannschaft eben Persönlichkeiten. Leute, die vorangehen, und auch einmal kritisieren, wenn es notwendig ist. Im Fußball kann man ohnehin nur miteinander erfolgreich sein – ich sehe da also absolut keine Probleme.

Mit Herrn Jauk hat es ja vor Ihrer Bestellung dieses viel zitierte Männergespräch gegeben. Wie lange haben Sie da wirklich überlegen müssen – wie läuft so ein Entscheidungsprozess im Hause Foda ab?

Ich bin ein Mensch, der sich immer gut überlegt, was er tut und keine Entscheidungen aus dem Bauch heraus trifft. Es hat ja sogar zwei, drei Gespräche mit Herrn Jauk gegeben – ich habe ihn aber gebeten, dass das vorerst unter uns bleibt. Deshalb war es am Ende für viele vielleicht auch eine Überraschung. Aber zurück zur Frage: Meine Entscheidungsfindung hat also schon eine Zeit gedauert, das war nicht in einer Minute erledigt.

Wie sehr hat sich Sturm eigentlich seit Ihrer letzten Amtszeit verändert?

Naja, eigentlich kenne ich mich hier schon ganz gut aus. Sicher, es gibt jetzt im Verein ein, zwei neue Wege. – der Verein wurde ja mit zwei Geschäftsführern aufgestellt, das war früher schon anders. Aber jeder hat sein Aufgabengebiet, insofern passt das schon.

Wieder daheim: Wenn man Franco Foda in Messendorf trifft, scheint es fast, als ob der gebürtige Deutsche nie so richtig weg von Sturm gewesen wäre. | Foto: geopho.com
Blick nach vorne: Franco Foda ist von der Qualität seiner Truppe überzeugt, weiß aber auch, dass er viel Arbeit vor sich hat. | Foto: geopho.com
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