Sportkommentar
Österreichischer Fußball braucht Profi-Schiedsrichter

Da greift sich der (Profi-)Fußballer auf den Kopf, wenn der (Amateur-)Schiedsrichter danebenpfeift. | Foto: GEPA
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  • Da greift sich der (Profi-)Fußballer auf den Kopf, wenn der (Amateur-)Schiedsrichter danebenpfeift.
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Auf der einen Seite stehen Bundesliga-Fußballer: Vollprofis, die sich den ganzen Tag mit ihrem Job beschäftigen, einen Beraterstab, Top-Mediziner, Mentalcoaches um sich haben – und Jahresgagen einstreifen, die allesamt (weit) über 100.000 Euro liegen.
Auf der anderen Seite stehen die Schiedsrichter: Durchschnittliche Hobbysportler, die während der Woche einem ganz normalen Beruf nachgehen, sich in ihrer Freizeit fit halten, deren gesamtes Umfeld sich auf zwei Linienrichter beschränkt – und die dafür ein Taschengeld bekommen, das sich im Laufe eines Jahres auf rund 15.000 Euro summiert.

Ratlos: Schiri Stefan Ebner hatte mit dem Schlagerspiel Rapid gegen Sturm schwer zu kämpfen. | Foto: GEPA
  • Ratlos: Schiri Stefan Ebner hatte mit dem Schlagerspiel Rapid gegen Sturm schwer zu kämpfen.
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Überforderte Schiris

Das Sonntagsspiel zwischen Rapid und Sturm hat dann in aller Deutlichkeit gezeigt, wozu diese Diskrepanz führt: Ein heillos überforderter Schiri kann in keiner Phase mit der Dynamik und dem Tempo des Spiels mithalten, trifft eine Fülle an Fehlentscheidungen und beeinflusst das Match in einer unglaublichen Dimension. Womit wir wieder beim Geld wären: Bei Spielen wie dem zitierten (oder auch beim Match Salzburg-Rapid in der Vorwoche) geht es ja nicht um die berühmte "goldene Ananas", sondern darum, ob man die Millionen aus der Champions oder der Europa League bekommt oder nicht. Und da hilft auch der Ruf nach dem (längst überfälligen) Video-Schiedsrichter nichts, denn vor dem Fernsehkastl im Stadion sitzen dann die gleichen Hobbysportler wie jene, die auf dem Rasen versuchen, ihr Bestes zu geben. Fakt ist: Sobald ein österreichisches Bundesliga-Spiel in Sachen Taktik und Tempo internationales Niveau erreicht, versagen unsere Schiris, ja, sie müssen versagen, denn da mitzuhalten, dazu können sie als Amateure nicht in der Lage sein.
Langer Rede, kurzer Sinn: Fußball ist in Österreich längst ein Wirtschaftsbetrieb, in einer Liga, die mit Budgets zwischen 4 (Hartberg) und 40 (Salzburg) Millionen Euros operiert, muss man sich daher auch ein professionelles Schiedsrichterwesen leisten.

Da greift sich der (Profi-)Fußballer auf den Kopf, wenn der (Amateur-)Schiedsrichter danebenpfeift. | Foto: GEPA
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