Stefan Stangl berichtet – "Fußball ist kein Wunschkonzert"

Herzensklub: Stangl (m.)  wurde beim SK Sturm ausgebildet | Foto: GEPA
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Vom Nationalspieler zum Vereinsuchenden – Stefan Stangl spricht über das Leben als
Fußballer ohne Job.

Er ist neben Roman Wallner der einzige Fußballer Österreichs, der mit dem SK Sturm, Red Bull Salzburg, Rapid Wien und Austria Wien für alle vier "großen" Vereine der österreichischen Bundesliga spielte. Nach diesen namhaften Engagements geriet seine Karriere allerdings etwas ins Stocken und im Moment gilt er als einer der besten Fußballer Österreichs ohne Job. Die Rede ist von Stefan Stangl, ehemaliger österreichischer Nationalspieler, aber bis auf ein kurzes Engagement in Bratislava seit Juli 2018 vereinsloser Fußballer. Der WOCHE erzählte er von Angeboten, seiner Einstellung zum Fußball und warum er nicht beim SK Sturm spielt.

Immer wieder Anfragen

"Mir geht es gut, ich halte mich im Moment mit einem Personal-Trainer fit und trainiere bei einem Regionalligaverein mit. So kann ich sicher sein, voll da und bereit für sofortige Einsätze bei einem neuen Verein zu sein", berichtet Stangl. Auch im Moment kämen immer wieder Anfragen für den Linksverteidiger, bis jetzt sei noch nicht das Richtige dabei gewesen: "Die Situation ist nicht so einfach. Fußball ist kein Wunschkonzert. Man sieht es ja beispielsweise an Heinz Lindner – der ist Torhüter Nummer eins im Nationalteam und trotzdem seit drei Monaten ohne Verein."
Stangl betont, dass er sich sowohl in Österreich als auch im Ausland ein Engagement vorstellen kann. "Allerdings muss man schon sagen, dass in Österreich extrem professionell gearbeitet wird. Im Ausland habe ich einige Erfahrungen mit unseriös geführten Vereinen gemacht. Trotzdem ist eher ein Verein im Ausland für mich realistisch, in Österreich ist auf der Linksverteidiger-Position anscheinend relativ wenig Bedarf."

Im Einsatz: Stefan Stangl im Trikot von Austria Wien, seinem letzten Verein in der österreichischen Bundesliga.  | Foto: GEPA
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Enttäuscht von Sturm

Allerdings war gerade Stangls Heimatverein, der SK Sturm, in den vergangenen beiden Jahren mehr oder weniger dauerhaft genau auf dieser Position auf der Suche nach Verstärkung. Stangl erklärt auch, dass er selbst sehr gerne wieder für seinen Herzensklub auflaufen würde: "Ich verfolge Sturm immer noch genau, bin öfters im Stadion. Außerdem lebe ich hier und identifiziere mich mit der Stadt. Alle meine Fußballkollegen fragen mich auch oft, warum ich nicht wieder bei Sturm bin. Ich kann es ehrlich gesagt nicht ganz nachvollziehen, warum wir noch nicht zusammengefunden haben." Der 27-Jährige bestätigt, dass es mit Sturm in der Vergangenheit bereits Gespräche gab, zu einem Vertrag kam es aber nie. Den von Fans oft gehörten Vorwurf, Stangl gehe es nur ums Geld und er verlange einen zu hoch dotierten Vertrag, kann er nicht verstehen: "Das ist lächerlich, nach meiner Zeit ohne Verein könnte ich es mir ja gar nicht leisten, hier Forderungen zu stellen. Ich habe in meiner Zeit bei Salzburg oder Rapid genug verdient. Ich will einfach nur wieder Fußball spielen." 

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