Vernünftig Heizen_2

Herausquellende Fensterdichtung bei neuen Fenstern...
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Der erste Teil von "Vernünftig Heizen" ist hier ersichtlich

2a) Fenster und Türen abdichten
Das Abdichten der Fenster und Türen ist eine der einfachsten Energiesparmaßnahmen und sollte unbedingt durchgeführt werden. Bei neu- eren Fenstern quellen die Dichtungen, siehe beigefügtes Foto, manchmal aus der Nut heraus und werden in weiterer Folge beschädigt, sodass der Einspareffekt der neuen Fenster bald verpufft. Dass Hineindrücken funktioniert am einfachsten mit dem Griff eines Esslöffels. Schraubenzieher sind meist viel zu spitz und können dabei die Dichtung beschädigen. Am besten bei der Anschaffung von neuen Fenstern auch gleich einige Meter Fensterdichtungen zusätzlich bestellen. Für die meisten Fensterdichtungen gibt es auch Pflegemittel, die auch manchmal angewendet werden sollten. Bei den Türen ist es ebenfalls im Großen und Ganzen gleich.

Ältere Fenster
Die passenden Dichtungen zum Abdichten der älteren Fenster findet man dann z.B. im Baumarkt. Ich vertraue hier auf die etwas teureren Qualitätsprodukte. Die Dicke der Dichtungen schwankt zwischen ein und 10 Millimeter. Die nötige Dicke am einfachsten mit Zeitungspapier ermitteln. Beim Zuschneiden der Dichtbänder bitte auf eine ausreichende Länge achten. Zusätzlich ist darauf zu achten, dass beim Zusammenfügen von Dichtungen keine Spalten entstehen. Auf die Reinigung der Klebeflächen sollte auch nicht vergessen werden. Kastenfenster sind dicht, wenn sich zwischen den beiden Fensterflügeln kein Kondenswasser bildet. Sehr wichtig ist auch, dass sich das Abdichten nur auf die inneren Fensterflügeln beschränkt. Die inneren Fensterflügel sollten zu 100 Prozent dicht sein - die äußeren Fensterflügel dürfen nicht! dicht sein.
Das Fensterstreichen sollte aber vor dem Abdichten erfolgen ;-)

2b) Feuchtigkeit auf der inneren Fensterscheibe
Feuchtigkeit (Kondensat) auf der inneren Fensterscheibe zeigt an, dass die Oberfläche dort so weit abgekühlt ist, dass die Feuchtigkeit, die sich in der Luft befindet, dort abgegeben wird. Der gleiche Effekt tritt auch bei einem kalten Trinkglas aus dem Kühlschrank auf, wenn dieses z.B. im abgekühlten Zustand auf dem Tisch gestellt wird.

Abhilfe:

Heizen - Lüften - gegebenenfalls Fenster erneuern.

Durch das Heizen wird die Luft und auch die Innenseite des Fensters erwärmt, die Wasser- aufnahmefähigkeit der Luft steigt und die Abgabemöglichkeit der Feuchtigkeit wird erschwert (Erhöhung des Taupunktes).
Durch das richtige Lüften wird die Luftfeuchtigkeit reduziert und die trockenere Luft kondensiert nicht mehr so leicht an der kältesten Oberfläche.

2c) Kontrolle der Raumluft
Die Raumluft wird am besten über ein Thermometer, das zusätzlich eine Hygrometerfunktion hat, überwacht. Sehr gut eignen sich Kombigeräte mit einem zusätzlichen Sensor. Dieser Sensor kann dann an der feuchtesten Stelle angebracht werden und diese zusätzlich überwachen. Diese Maß- nahmen sind speziell bei Altbauten wichtig. In Neubauten ist das Überwachen der Raumfeuchtigkeit speziell in den ersten Monaten sehr wichtig, da sich oft noch sehr große Restfeuchtigkeitsmengen vom Bau im Mauerwerk befinden.

Richtiges Lüften - Stoßlüften
Was passiert beim Stoßlüften?
Ein Beispiel dazu:

Aktuell hat die Raumluft eine Temperatur von 20 Grad und eine Luftfeuchtigkeit von 70 Prozent. Die Außenluft hat 14 Grad und 55 Prozent Luftfeuchtigkeit. Durch das kurzfristige Öffnen aller Fenster, bitte achten bei Wind, gelangt der Großteil der verbrauchten Raumluft ins Freie und wird dann durch die frische Außenluft ersetzt.

Da die Wände aber noch 20 Grad haben erwärmen diese dann die kalte Außenluft sehr schnell. Das Ergebnis lässt sich dann über diese Tabelle näherungsweise ableiten, bzw erklären.

Die alte Raumluft beinhaltete bei 70 Prozent Luftfeuchtigkeit und 20 Grad etwa 12,1 Gramm Wasserdampf je m². Die Frische Luft von außen hat nun bei 5 Grad und 80 Prozent Luftfeuchtigkeit (typisches Novemberwetter) etwa 5,44 Gramm Wasserdampf je m².

Diese Frischluft wird nun durch die Raumumgebung wieder auf 20 Grad erwärmt.
Dabei geht die Luftfeuchtigkeit auf etwa 35 Prozent zurück. Dieses theoretische Beispiel zeigt die Wichtigkeit des (Stoß)Lüftens auf. In der Realität müssen dann noch andere Werte berücksichtigt werden, aber zur einfachen Erklärung dürfte dieses Beispiel reichen. Beim beigefügten Diagramm von unserem Wohnzimmer ist dies auch deutlich zu erkennen.

Stoßlüften
Die Dauer des Stoßlüftens verkürzt sich bei Temperaturen im Minusbereich entsprechend. Bei Minus fünf Grad genügen schon knapp zwei Minuten um die Raumluft entsprechend zu erneuern und die überschüssige Luftfeuchtigkeit abzuführen. Die Häufigkeit des Stoßlüftens hängt bei mir zu Hause von der Luftfeuchtigkeit ab. Ab etwa 60 bis 65 Prozent Luftfeuchtigkeit wird gelüftet. Dabei sollte auch die Heizung abgestellt werden. Dies geschieht durch da Abdrehen der Thermostatventile bei den Heizkörpern, oder wie bei mir durch das kurzfristige Abschalten der Gastherme. Moderne Thermostatventile verfügen über eine Funktion, die geöffnete Fenster erkennt und dann die Wärmezufuhr unterbindet. Praktische Erfahrungen dazu kann ich leider nicht anbieten. Feuchtigkeitsproduzenten wie das Bad und die Küche sollten so gemanagt werde, dass die dort produzierte Feuchtigkeit nicht in den gesamten Wohnraum gelang. Pflanzen, offenen Aquarien und zum trocknen aufgehängte Wäsche geben auch sehr viel Feuchtigkeit in den Wohnraum ab.
Bewohner von Wohnräumen, die mit trockener Luft "kämpfen", können diese Sätze einfach überlesen.

Bitte Dauergeöffnete Fenster im Winter vermeiden
Dauergeöffnete Fenster im Winter während des Heizbetriebes sollten unbedingt vermieden werden, da diese eine der unnötigsten Energieverschwendungen darstellen. Bei dauergeöffneten Fenstern kühlt das Mauerwerk im Umfeld des Luftwechsels stark ab und die Schimmelgefahr steigt dann dort an.

2d) Wahl des Energielieferanten
Die Wahl eines möglich günstigen Energielieferanten geht am einfachsten bei Strom- und Gasheizungen. Beim Gas bewegen sich die jährlichen Kosten in Graz für 10.000 kWh zwischen 622 Euro und 882 Euro.
Beim Strom beträgt die Spannweite bei 14.000 kWh zwischen 2.070 Euro und 2.870 Euro. Der Stromverbrauch außerhalb des Heizens, sowie verschiedene Stromzähler machen hier einen einfachen Vergleich aber schwieriger. Hier ist es sinnvoll die eigenen Daten beim Tarifkalkulator der E-Control einzugeben, um für sich das richtige Ergebnis zu erhalten.

Vorschau
In einigen Wochen gibt es dann Vernünftig Heizen_3

Dieser Beitrag ist ein Teil der Energie-Jagd,
die ein wichtiges Projekt vom Einsparkraftwerk ist.

Das Einsparkraftwerk ist zu 100 Prozent unabhängig von Energiekonzernen
und sonstigen politischen Entscheidungsträgern, und wird nicht gefördert.

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