"Die Menschen müssen sich wieder engagieren"

Bürgermeister Nagl fordert mehr Eigenverantwortung der Grazer ein

Seit unserer letzten Ausgabe ist es ein heiß diskutiertes Thema, der Soziologe Max Haller hatte es eindringlich eingefordert: "Nehmt den Grazern nicht ihren Hausverstand!" Sprich: Die Politik sollte weniger Gebote und Verbote ausrufen, vielmehr sollte man den Menschen wieder mehr zutrauen.
Ob das möglich und erwünscht ist, wollte die WOCHE natürlich genauer wissen. Und hat daher beim Stadtoberhaupt nachgefragt: Bürgermeister Siegfried Nagl im Interview.
Mehr Eigenverantwortung, mehr Hausverstand. Wie sehen Sie das?
Das kann ich nur unterstreichen, genau aus dem Grund bin ich bei der ÖVP: Weil ich von dieser linken Gleichmacherei nichts halte, sondern auf christlich-sozialer Basis an Solidaritäts- und Subsidiaritätsprinzips glaube.
Das bedeutet?
Ersteres bedeutet, dass die Hilfe so sein muss, dass in Not geratene Menschen wieder auf die Beine kommen können. Zweiteres heißt: Menschen sind verpflichtet, ihre Talente und Fähigkeiten zur Verfügung zu stellen, damit Gemeinschaft gelingen kann.
Das passiert zuwenig?
Ja, die Welt wird immer egoistischer, ständig etwas zu fordern ist an der Tagesordnung. Man kann aber nicht alles delegieren, wir müssen die Bürger aufmuntern, dass sie sich wieder stärker für die Gesellschaft einbringen, dass sie die Gemeinschaft wertschätzen.
Auf konkrete Beispiele angewandt bedeutet das?
Da geht es zum Beispiel um sorgfältigen Umgang mit dem öffentlichen Raum. Vandalismus, Umweltverschmutzung und vieles mehr - alles das kostet Geld, das die Allgemeinheit aufbringen muss.
Woran fehlt es?
Die Politik muss es einfach wieder deutlicher sagen: Der Staat kann es sich nicht mehr leisten, dass der Einzelne alles delegiert. Es ist halt nicht alles gratis, man kann nicht unbeschränkt helfen. Ich muss es den Grazern sagen dürfen: "Damit unsere Stadt funktioniert, müsst ihr alle mittun, müsst ihr euch alle engagieren."

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