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„Es geht nicht darum Brauchtum zu verbieten“
"Weniger ist mehr", meint Naturschützer Gerhard Kornschober was das Zünden von Feuerwerk betriff, und ruft darum mit seiner Feuerwerks-Kampagne steiermarkweit zur Selbstreflexion auf.
Bereits im Vorjahr machte Gerhard Kornschober mit einer Feuerwerks-Kampagne auf die Maßlosigkeit aufmerksam, mit welchen in der heutigen Zeit Feuerwerke - nicht nur an Silvester - abgefeuert werden würden. 30 Millionen Euro geben die Österreicher übers Jahr gesehen für Feuerwerke aus. Zu viel meint Kornschober. "Tiere, Umwelt und auch ältere Menschen, leiden darunter." Es ginge ihm nicht darum Brauchtum zu verbieten, sondern das Bewusstsein der Menschen zu schärfen. "Denn mit Brauchtum hat das schon lange nichts mehr zutun. Es wird ja nicht nur an Silvester geschossen, sondern auch zu jeder Geburtstagsfeier, Hochzeiten und Jubiläen aller Art", bekrittelt Kornschober, dass das Schießen von Feuerwerkskörpern in den vergangenen Jahren dramatisch zugenommen hätte.
Bewusstsein der Bevölkerung schärfen
Mit riesigen Transparenten und der markanten Frage "Warum?" macht er darum aktuell in der Oststeiermark auf das viel diskutierte Thema aufmerksam und möchte zum Nachdenken anregen.
Drei der insgesamt neun Plakaten stehen in der Marktgemeinde Kaindorf. "Das Abfeuern von Feuerwerkskörpern in Ortsgebieten ja ohnehin verboten, aber es ist schwer dies als Gemeinde zu kontrollieren", betont Bürgermeister Thomas Teubl. Umso wichtiger sei es das Bewusstsein der Bevölkerung zu schärfen, die "Knallerei" einzudämmen. Mit Kornschobers Plakaten möchte der Kaindorfer Ortschef dazu einen Beitrag leisten.
47 Gemeinden unterstützen
Unterstützung erfährt der gebürtige Fehringer auch von 47 steirischen Gemeinden und Bürgermeistern, zahlreiche davon in der Oststeiermark. Unter anderem machen Fürstenfeld, Ottendorf an der Rittschein, Bad Waltersdorf, Bad Blumau, Bad Gleichenberg, Fehring, Riegersburg, Feldbach und Weiz mit Artikeln in den jeweiligen Gemeindennachrichten auf die Feuerwerkskampagne aufmerksam.
Landeshauptmann appelliert an die Vernunft
Parallel dazu läuft auf den Sozialen Medien eine Video-Kampagne. Auf Facebook fand diese mit über 26.000 Aufrufen bereits ein breites Echo. Regionale Unternehmer, wie Hannes Herbsthofer von der Malerei Herbsthofer aus Kaindorf, aber auch Politiker, an der Spitze niemand geringeres als Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer melden sich darin zu Wort und appellieren "das Wohl der Tiere und der Umwelt an erster Stelle zu stellen und nicht den Lärm der Knallkörper."
Zentrales Feuerwerk als guter Anfang
Begrüßenswert fände Kornschober Alternativen wie Lichter- und Lasershows, wie sie im vergangenen Silvester bereits in der Innenstadt von Graz stattgefunden hatte. Da diese aber für kleinere Gemeinden nicht tragbar seien, wäre es ein guter Anfang, wenn Gemeinden ein zentrales Feuerwerk organisieren würden, so Kornschober. "Für Tiere, besonders in freier Wildbahn, bedeuten Feuerwerke immer enormen Stress. Doch ist es besser wenn für einen bemessenen Zeitraum ein geregeltes Feuerwerk zentral gezündet wird, als an unterschiedlichsten Orten im Gemeindegebiet verteilt und das mehrere Stunden lang."
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