„Glück Auf“ den Ilzer-Bergmännern

Bernd Baronigg, Johann Potzmann; Anton Reisenhofer; Anton Ithaler und Alois Frühwirth bei der Stollenwanderung. (v.l.) | Foto: KK
3Bilder
  • Bernd Baronigg, Johann Potzmann; Anton Reisenhofer; Anton Ithaler und Alois Frühwirth bei der Stollenwanderung. (v.l.)
  • Foto: KK
  • hochgeladen von Carina Frühwirth

Rund um Ilz besteht ein großes Kohlevorkommen, das auch heute noch verborgen im Untergrund liegt.

Seit dem 18. Jahrhundert bis zum Jahr 1964 wurde in der Ilzer Gegend auf 3 großen „Feldern“, die von Reigersberg über Kleegraben bis nach Mutzenfeld reichten, in mehreren Stollen Braunkohle abgebaut. Die Förderung von Kohle war damals ein bedeutender Wirtschaftszweig. Die ehemalige Tabakfabrik in Fürstenfeld, große Ziegelwerke sowie sämtliche Privathaushalte waren auf das gewonnene Heizmaterial angewiesen.

Auch Frühwirth Alois, einer der letzten Arbeiter in den Bergwerken, bestätigt, dass die Arbeit damals für viele Männer die einzige Möglichkeit war, etwas Geld für die Familie zu verdienen. Bis zu 200 Knappen arbeiteten in Schichten von sechs Uhr morgens bis zehn Uhr abends. In den kaltnassen und finsteren Stollen, welche dürftig durch Holzpfeiler gestützt wurden, arbeiteten die „Hauer“ daran, mit Sprengarbeiten Kohle abzubauen, während die „Förderer“ damit beschäftigt waren, den mit Kohle beladenen „Grubenhunt“ (Förderwagen) ins Freie zu schieben.

Im Jahr 1964 wurde dann der Abbau von Kohle komplett eingestellt, da sich damals der Trend hin zu Ölheizungen entwickelte. Herr Frühwirth denkt noch oft an seine damalige Arbeit zurück: „Obwohl heute kaum jemand unter solch gefährlichen Bedingungen arbeiten würde, war damals jeder dankbar über die Arbeit im Bergwerk“.

Das Bürgerforum Ilz, unter Vorstand Bernd Baronigg, organisierte aus diesem Anlass einen Erlebniswandertag zu den ehemaligen Stollen. Fast 100 Wanderer nahmen an der spannenden Exkursion teil, wo damalige Knappen über dieses Handwerk näher berichteten.

Bis zur nächsten Wanderung bietet das Heimatmuseum in Ilz, unter Markus Wallner, die Möglichkeit einen originalgetreuen Schaustollen zu betreten, wo auch der letzte im Einsatz stehende Grubenhunt besichtigt werden kann.

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.