100 Jahre Republik Österreich
Hartberg: Was von der Monarchie blieb

Die Ringwarte: Von 1905 bis 1906 entstand Hartbergs Wahrzeichen. | Foto: KK
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  • Die Ringwarte: Von 1905 bis 1906 entstand Hartbergs Wahrzeichen.
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Die WOCHE begibt sich im Rahmen ihrer Serie "100 Jahre Republik" auf historischen Streifzug durch Hartberg.

Im Zuge unserer Serie "100 Jahre Republik" nehmen wir dieses Mal Plätze und Gebäude unter die Lupe, die mit der Zeit der Monarchie verbunden sind. Dazu begeben wir uns auf einen historischen Streifzug durch die Bezirkshauptstadt Hartberg.
"In Hartberg gibt es zahlreiche Gebäude, die an die Zeit der Monarchie erinnern und in dieser entstanden sind", weiß Historiker und Chronist Johann Hofer, der bereits mehrere Bände zur Geschichte über die Stadt und Region Hartberg zwischen 1888 und 1948 herausgab. Aus dieser Zeit stammt auch das Wahrzeichen der Region Hartberg: die Ringwarte. Der Start zum Bau der 30 Meter hohen Ringwarte fiel 1905 unter Bürgermeister Raimund Obendrauf. Die Kosten von 5.000 Kronen sollten durch den Reinerlös des vorjährigen Sommerfestes gedeckt werden. Am Nachmittag des 5. Augusts 1906 wird die Ringwarte im Rahmen eines großen Festes feierlich eröffnet.

Landeskrankenhaus und Rathaus

Zwischen 1854 und 1862 entstand auch das Hartberger Gemeindekrankenhaus, damals noch am Sparkassenplatz 2, Ecke Wienerstraße. 1907 wird vom Steiermärkischen Landtag der Bau eines Landeskrankenhauses in Maria Lebing beschlossen. Kostenaufwand: 654.700 Kronen. Die Eröffnung erfolgte am 18. Juni 1910. Aus dem Jahr 1895 stammt das Hartberger Rathaus, das unter Bürgermeister Josef Ressavar im Stil des Historismus errichtet wurde. Neben der neugotischen Treppendachkante, den Fenstern in Neurenaissance und den Zwiebeltürmchen im Neubarock, zierte bis 1942 auch ein Aussichtsturm mit Kupferdach das Hartberger Rathaus. Im Winter 1942/1943 wurde dieser jedoch abmontiert. "Zum einen wurde das Kupfer für den Krieg gebraucht, zum anderen meinten die Nationalsozialisten, dass der Turm "zu jüdisch" aussehe", erklärt Hofer.

Volks- und Bürgerschule als "Schulpalast"

Auch der Bau der Volks- und Bürgerschule im Jahr 1873 wurde von Bürgermeister Josef Ressavar initiiert. "Aufgrund des prunkvollen Baues wurde diese auch als "Schulpalast" bezeichnet", so Hofer. Um Platz für den Prunkbau zu machen, musste sogar das Hartberger Stadttor weichen. Im ersten Weltkrieg diente die Schule als Kaserne. Die Volksschule wurde in einzelne Hartberger Häuser aufgeteilt, nur die vier Klassen der Bürgerschule blieben bestehen. Ab 1928 war auch die Hauptschule dort untergebracht. Anfang 1946 wurde das geschichtsträchtige Haus zum Notspital für Typhuskranke umfunktioniert.

Eigene Straße für Ressavar

Auch war es Ressavar, der als Eigentümer des 1668 erbauten Apothekerhauses (eines der ältesten Gebäude der Stadt Hartberg), um 1900 die zuvor glatte, schmucklose Außenwand der Apotheke zu einer prachtvollen neubarocken Fassade umgestalten ließ. Sein Wirken rund um die Stadt Hartberg wurde durch die Namensgebung der Ressavarstraße gewürdigt.

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