Eine tierische Reportage
Kein Winterschlaf in der Tierwelt Herberstein

Ein tierischer Winter in der Tierwelt Herberstein: Die Roten Pandas Kaldon und Anouk zieht es bei den kühlen Temperaturen nach draußen.
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Warum es für Vielfraßnachwuchs Odin das erste und letzte Weihnachten in der Tierwelt Herberstein ist, was die Königsdrillinge im Winter so tun und warum den Roten Pandas der Schnee nichts ausmacht, hat die WOCHE bei einem Exklusivrundgang durch die verschneiten Tierwelt erfahren.

BUCHBERG/STUBENBERG. Schnee ist gefallen. Der erste in diesem Jahr. Auch die Tierwelt Herberstein versinkt im weißen Winterkleid. Es ist 7:30 Uhr: Verstohlen äugen zwei stahlblaue Augen hinter dem Gatter hervor. "Das ist 'Moe', unser 3 Monate altes Barockesel-Mädchen", lacht Martha Moritz und fügt hinzu":"Auf sie sind wir in der Tierwelt Herberstein mächtig stolz." Der Grund: weltweit gibt es nur mehr knapp 300 der prächtigen Tiere.

Auch für Barock-Eselbaby "Moe" (sie ist gerade einmal 3 Monate alt) ist es der erste Winter.
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"Nach zwei Hengsten ist der Nachwuchs erstmals weiblich", erklärt Martha Moritz. Die Zoologin arbeitet bereits acht Jahre in der Tierwelt Herberstein und kennt diese mit ihren 84 Tierarten und 700 Tieren, wie ihre Westentasche. Sie nimmt die WOCHE mit auf einen exklusiven Rundgang durch das tierische Winterwunderland. Hinter ihr verstohlene Blicke. "Wer ist dieser Neuling?" Lisa und ihre Lama- und Alpakolleginnen schleichen lautlos näher, wollen auch sehen, was sich da so tut, neben dem Eselgatter.

Die Löwendrillinge Spartakus, Maximus und Tiberius sind schon zu stattlichen Königskindern herangewachsen und machen Mama Amira und Papa Cäsar alle Ehre.
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Tierwelt hofft auf Nachwuchs

Auch auf der Bisonkoppel ist schon einiges los. Neuling Montana, die vor wenigen Wochen aus Schönbrunn hier in die Tierwelt Herberstein gekommen ist, ist die erste, die sich näher heran wagt. Von weitem hört man ein Heulen. "In den höchsten Tönen heult unsere Bjelle", klärt Moritz auf, dass es sich dabei um die schneeweiße Polarwolfdame handelt. Direkt am Gehege wagen sich Bjelle und ihr Partner Herbert vorsichtig heran. "Polarwölfe sind ursprünglich in Grönland und auf den kanadischen Artiksinseln beheimatet. Das kalte Wetter und der Schnee freut sie natürlich ganz besonders."

Polarwölfin Bjelle genießt den ersten Schnee in diesem Jahr.

"Manchmal", verrät Moritz, "heulen sie mit den anderen Wölfen um die Wette." Auch Samstag mittags, um 12 Uhr, wenn die Sirenen der umliegenden Feuerwehren ertönen, stimmen die Wölfe mit ein. "Besonders Neuankömmlinge denken, dass es gelte das Territorium gegenüber eines fremden Rudels zu verteidigen", schmunzelt die Zoologin. Mit ihren dreieinhalb Jahren seien Bjelle und Herbert eigentlich im geschlechtsfähigen Alter. In der Tierwelt hofft man darum, dass der Nachwuchs nicht lange auf sich warten lässt.  "Über kleine weiße Polarwolfwelpen im nächsten Jahr würden wir uns schon freuen", schmunzelt Moritz.

Vom Kuscheln in der warmen Höhle

Nachwuchs gab es vor knapp einem Jahr bei den Löwendame Amira und ihrem Cäsar. Die Die Löweneltern sind sichtlich stolz auf ihre Drillingsprinzen, die mit gut einem Jahr (vor kurzem feierten sie ihren einjährigen "Königstag") bereits richtig in der Pubertät sind. "Da geht es oft schon ganz schön stürmisch her", lacht Moritz. Aktuell ist aber eher kuscheln mit Mama und Papa in der wohlig warmen Höhle angesagt. Ähnlich halten es gerade das Rote Panda-Pärchen Kaldon und Anouk. Denen gefällt das kalte Wetter zwar ganz besonders, da sie aber hauptsächlich dämmerungs- und nachtaktiv sind, ist jetzt gerade Schlafenszeit. Am Baum erkennt man zwei rote Puscheln, die es sich auf zwei Ästen gemütlich machen.

Zoologin Martha Moritz arbeitet seit 8 Jahren in der Tierwelt, sie führt uns durch das tierische "Winterwonderland".
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Besonderes Leckerli zu Weihnachten

Mehr morgendliche Action gibt bereits im Vielfraßgehege, wo der neun Monate alte Odin seinen Eltern Malcolm und Sunna zeigt, wo der Harken hängt, oder besser gesagt die Hängeschaukel. Denn um diese gibt es ein ordentliches "G` riss". Den Vielfraßen, deren Nomen eigentlich gar kein Omen ist, sondern aus dem skandinavischen "Fjeldfross" 1:1 ins Deutsche übersetzt wurde und eigentlich aber soviel heißt wie "Felsenkater", kann es nämlich nicht schneereich und kalt genug sein.

Neugierig: Zoologin Martha Moritz mit Polarwöflin Bjelle.

Ebenso wie die anderen Tiere in der Tierwelt Herberstein freuen sich auch die Vielfraße bereits auf Weihnachten. "Denn da wartet für jedes Tier wieder ein ganz besonderes Leckerli und das eine oder andere Geschenk", wie Martha Moritz verrät. Für Odin ist es allerdings das erste und zugleich das letzte Weihnachten in der Tierwelt Herberstein. Im neuen Jahr soll er in den Tierpark Sababurg in Deutschland übersiedeln, um dort mit Vielfraßdame "Freya" (wie passend) eine eigene Familie zu gründen.

Für Vielfraß-Nachwuchs Odin ist es das erste und letzte Weihnachten in der Tierwelt Herberstein.
  • Für Vielfraß-Nachwuchs Odin ist es das erste und letzte Weihnachten in der Tierwelt Herberstein.
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Tierwelt Herberstein ab 24. Dezember wieder geöffnet!

Wer jetzt Lust bekommen hat auf einen winterlichen Spaziergang durch die Tierwelt Herberstein, kann sich freuen, bereits am 24. Dezember sperrt der beliebte Tierpark mit seinen 700 Tieren 84 verschiedener Arten, wieder seine Tore für Besucher!

Öffnungszeiten ab Weihnachten über die Feiertage:

  • 24.12. und 31.12. von 10 bis 13 Uhr
  • 25.12. und 01.01. geschlossen
  • 26.12. bis 30.12. täglich von 10 bis 15.30 Uhr, Aufenthalt im Park bis 16 Uhr
  • 02.01. bis 10.01. täglich von 10 bis 15.30 Uhr, Aufenthalt im Park bis 16 Uhr

Nach den Ferien reguläre Öffnungszeiten gem. Wintersaison:

  • Donnerstag bis Sonntag und an Feiertagen von 10 bis 15.30 Uhr, Aufenthalt im Park bis 16 Uhr

Mehr Informationen zur Tierwelt Herberstein 

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