Speltenbach/Rudersdorf
S 7: Wo zwei Straßen einer ausweichen
Lokalaugenschein: In Speltenbach bei Fürstenfeld und in Rudersdorf laufen die Arbeiten für die beiden Anschlussstellen zur Fürstenfelder Schnellstraße auf Hochtouren. Die WOCHE war bei der Baustellenbesichtigung dabei.
FÜRSTENFELD. Wer auf der Landesstraße L 401 zwischen Fürstenfeld und Bad Blumau unterwegs ist, kann sie bereits von Weitem erspähen: die regen Bautätigkeiten, die sich auf der Höhe Speltenbach derzeit links und rechts der Fahrbahn abspielen.
Vor wenigen Monaten haben die Arbeiten für das Baulos "0507" der Fürstenfelder Schnellstraße S 7 gestartet. Es umfasst die beiden Anschlussstellen Fürstenfeld und Rudersdorf mit straßenbaulichen Anlagen als Auf- und Abfahrten auf die S 7, acht Brückenobjekte sowie das Wannenbauwerk Rudersdorf West. Nach der Unterflurtrasse Speltenbach und einem fast 400 Meter langen und 6,5 Meter hohen Lärmschutzdamm wird die Anschlussstelle Fürstenfeld auf dem ehemaligen Areal des Abfallwirtschaftszentrums errichtet.
Zwei Straßen werden verlegt
"Die Komplexität des Projektes mit seinen acht Brückenobjekten, dem Wannenbauwerk sowie dem dazwischen liegenden 2,4 km lange Erd- bzw. Straßenbau, stellt in Summe die größte Herausforderung dar", berichtet Asfinag-Projektleiterin Julia Korber.
Die L 401 wird im Bereich der Anschlussstelle um rund 150 Meter Richtung Westen verlegt. "Die S 7 selbst wird mit der Brücke über den Liesweg und zwei Brücken über den Kreisverkehr L 401 sowie mit einer weiteren Brücke über die ÖBB Strecke Friedberg-Fehring geführt", veranschaulicht Korber.
In weiterer Folge wird die Schnellstraße durch den Ledergasslerwald, auf den Klappbrücken über Lafnitz und Lahnbach verlaufen, wo sie durch das sechs Meter tiefe Wannenbauwerk unter der Anschlussstelle Rudersdorf führt und in den Rudersdorfer Tunnel mündet. Auch die B 57a muss versetzt werden. Nach der Fertigstellung wird sie auf den zwei Kreisverkehrsbrücken über die Wanne und der darin verlaufenden S 7 führen.
Zeitlich im Plan
"Die Arbeiten für die 840 Meter lange Wanne, die mit vier Flucht-Stiegenhäusern ausgestattet werden soll, laufen bereits auf Hochtouren", berichtet Korber. An der Nordseite der Anschlussstelle wird ein rund 130 m langer und an der Südseite ein 250 m langer Hochwasserschutzdamm errichtet. Allein für das Wannenbauwerk sind rund 50.000 Kubikmeter Beton nötig. "Dafür wurde auf dem Baulos eine eigene Mischanlage errichtet", schildert Asfinag-Gesamtprojektleiter Herwig Moser.
Generell laufe alles nach Plan. Doch das Unwetter mit Sturm und Starkregen Anfang August hatte auch auf der S 7-Großbaustelle für Turbulenzen gesorgt. Unter anderem wurde auch das frisch ausgehobene Wannenbauwerk in Rudersdorf geflutet. "Es war fast bis zum Rand mit Wasser gefüllt, dieses musste zuerst abgepumpt werden. Mittlerweile sind wir wieder gut in der Zeit", erklärt Korber. Die Fertigstellung des Bauloses ist für September 2023 geplant.
Infobox in Speltenbach
Im Oktober soll die S 7-Infobox direkt an der L 401 in Speltenbach eröffnet werden können. Dieses soll als Ausgangspunkt für Baustellenbesichtigungen und Anlaufstelle für Infos rund um die S 7 dienen.
Details zur Fürstenfelder Schnellstraße
• 29 km Gesamtlänge
• 3 Tunnelbauwerke: gesamt 4,7 km
• 700 ha Flächenbedarf
• 37 Brücken zwischen 10 und 300 m Länge
• 4,3 Mio. m³ Material-Abtrag (inkl. Tunnelaushub, • Beton: 370.000 m³
• Bewehrung: 380.000 t Stahl
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