Verfahren zurückgezogen
Sammeltaxi für die Oststeiermark kommt jetzt doch
Nach Einspruch: das oststeirische Mikro-Öffi-Netz soll im Jänner 2020 in Betrieb gehen.
Eigentlich hätte das geplante Mikro-Öffi-Netz für mehr als 60 oststeirische Gemeinden mit 1. September in Betrieb gehen sollen (die WOCHE hat berichtet). Im Februar hatten die europaweiten Ausschreibungen begonnen. "Mitte März wurde seitens der ÖBB-Postbus GmbH ein Antrag für ein Nachprüfungsverfahren an den Landesgerichtshof Steiermark gestellt, das zum einen klären sollte, ob ein derartiges Mikro-Öffi-System das Kraftfahrliniengesetz oder doch das Gelegenheitsverkehrsgesetz betreffe, zum anderen gab es formelle Bedenken, da ein Bieter für uns auch das Konzept erstellt hat", so Horst Fidlschuster vom Regionalmanagement Oststeiermark. Im Zuge des Nachprüfungsverfahrens meldete das Landesverwaltungsgericht Bedenken an der Verfassungsmäßigkeit einer Bestimmung im Steiermärkischen Vergaberechtsschutzgesetz an. Aufgrund von Wiedersprüchen im Vergabegesetzt hatte das Landesverwaltungsgericht hat das Gesetz dem Verfassungsgerichtshof (VfGH) zur Prüfung vorgelegt.
Verfahren zurückgezogen
Die Prüfung hätte das Projekt bis zu einem Jahr verzögert. "In der vergangenen Woche haben wir jedoch die Bestätigung bekommen, dass das Nachprüfungsverfahren von der ÖBB Post GmbH zurückgenommen wurde", freut sich Fidlschuster. Die Gründe seien jedoch nicht bekannt. Somit könne, laut Fidlschuster, die Frist bis 31. Mai eingehalten werden, bis zu jener interessierte Unternehmen ihre Teilnahmebekundungen am Projekt abgeben können. Im Juni erfolge dann die Erstellung des genauen Zeitplanes. "Wir haben geplant, im Jänner 2020 mit unseren Sammeltaxis zu starten", betont Fidlschuster. Dabei handelt es sich um ein regionsweites Zubringersystem für die ganze Oststeiermark.
3.000 Haltestellen
Insgesamt soll es in der gesamten Region 3.000 markierte Haltestellen geben von denen aus die nächsten öffentlichen Verkehrsknotenpunkte wie Bahnhöfe, Busbahnhöfe oder das nächste Zentrum angefahren werden. Dabei wird es je nach Kilometer einheitliche, geförderte Tarife geben. Je nach Personenanzahl im Sammeltaxi wird die Fahrt günstiger. "Das bietet auch Vereinen enorme Vorteile", betont Fidlschuster, dass das Mirko-Öffi-System keine Konkurrenz zum öffentlichen Linienverkehr darstelle.
"Keine Konkurrenz"
"Es geht darum weiße Flecken des öffentlichen Verkehrs zu schließen und die tägliche Daseinsversorgung am Land zu garantieren. Die geförderten Tarife gelten außerdem nur dann, wenn es zum gewünschten Zeitpunkt kein eigentlicher Linienverkehr zur Verfügung steht." Das Projekt des Regionalmanagements ist auf fünf Jahre angelegt, wobei im Probebetrieb von zwei Jahren eine ständige Evaluierung vorgesehen ist. Die Sammeltaxis - die über eine eigene Hotline erreichbar sein werden, sollen an sieben Tagen die Woche (sonntags nur gegen Voranmeldung) von 7 bis 19 Uhr unterwegs sein. "Nach Eingehen des Anrufes wird ein Taxi innerhalb der nächsten Stunde garantiert, natürlich sind auch punktuelle Bestellungen möglich", so Fidlschuster. Mit den geplanten Sammeltaxis könne das derzeit größte österreichische Mikro-Öffi-Netz entstehen.
Details
• Mit 1. Jänner 2020 soll das Mikro-Öffi-System für die Oststeiermark in Betrieb gehen.
• Geplant sind 3.000 Sammelpunkte in acht Zonen
• Mit dabei sind 60 von insgesamt 67 oststeirischen Gemeinden + 2 in Bruck an der Mur.
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