Weiz: Große Hilfsaktion für die Menschen in Ajka

V. li.: Németh Sándor (Dolmetsch), Engelbert Maier, Wolfram Schwarz, Rozma´n Gyula und Klaus Feichtinger im Krisengebiet.
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  • V. li.: Németh Sándor (Dolmetsch), Engelbert Maier, Wolfram Schwarz, Rozma´n Gyula und Klaus Feichtinger im Krisengebiet.
  • hochgeladen von Anneliese Grabenhofer

Die Bilder von der ungarischen Schlammlawine sind nach wie vor nicht aus den Köpfen der Menschen gewichen. Eine unermeßbare Katastrophe für die Bewohner vor Ort. Die Stadt Weiz hilft rasch und direkt.

Ajka ist eine von drei Partnerstädten von Weiz. Zwar nicht direkt von der Flutwelle der Aluminiumproduktions- und Handels AG betroffen aber viele Menschen aus dem betroffenen Gebiet arbeiten dort wodurch ein starker Bezug gegeben ist. Das Lagerbecken des Giftschlammes ist von Ajka ca. sieben Kilometer entfernt.
„Partnerschaft muss man auch in der Not zeigen und nicht nur dann, wenn es schöne Begebenheiten gibt. Das Wesentliche für uns ist, dass wir direkt den Menschen vor Ort helfen. Die von der Schlammlawine überrollte Bevölkerung hat dort alles verloren,“ sagt der Weizer Engelbert Maier, Konsulent für Städtepartnerschaften, der bereits das dritte Mal im Krisengebiet war. Für ihn ist auch klar, dass die Hilfe weiter gehen muss. Das Weizer Hilfsteam mit Klaus Feichtinger, Hans Payler und Engelbert Maier, war eines der ersten, das vor Ort war, um die Situation zu erfassen.
Inzwischen sind auch weitere Hilfsprojekte mit nationalen Kräften, dem ungarischen Katastrophenschutz sowie vielen Freiwilligen im Gange, ein weiteres großes Hilfsprojekt ist in Planung. Wobei man derzeit überhaupt nicht die Spätfolgen abschätzen kann.
„Es sieht aus als ob jemand mit einem Riesenkübel rote Farbe über die Landschaft gegossen hätte,“ zeigt sich Engelbert Maier betroffen. Die Gegend ist nach wie vor hermetisch abgeriegelt. Das Betreten ist nur mit Schutzanzügen möglich. Großteils wird versucht das Erdreich abzutragen und den Schlamm mit Gips zu binden. Viele Menschen können überhaupt nicht mehr in ihre Häuser zurück und haben alles verloren. „Es sieht aus wie in einem Sience Fiction Film. Viele Geräte und Schläuche sind zu vernichten. Die Wucht des Ganzen sah man, als Tote und Autos kilometerweit angeschwemmt waren,“ erzählt der Weizer Finanzstadtrat Klaus Feichtinger.
Als dringende Soforthilfe für Kinder und Erwachsene wurden Gummistiefel, Schutzanzüge (werden nur einmal getragen), Atemschutzmasken (rund 1493 Stück), Gummihandschuhe und Schulartikel benötigt. 5000 Euro wurden als Soforthilfe in bar übergeben.
Auch die beiden Clubs Lions Weiz und Rotary Weiz haben sich in den Dienst der guten Sache gestellt und stellen aus ihren überregionalen Katastrophenfond als Soforthilfe je 10.000 Euro zur Verfügung. Inzwischen wurde auch ein Spendenkonto eröffnet (siehe Kasten links oben), wo man den Menschen in Ajka helfen kann. Alle Mittel werden direkt an die Gemeindeverwaltung in Ajka weitergeleitet und man kann sicher sein, dass die Unterstützung auch jenen Menschen zugute kommt, die es dringend benötigen.
In einem zweiten Hilfstransport lieferte man Materialien und Geräte für die Feuerwehren in und um Ajka an. Dazu wurde ein großer Aufruf von BFK Anton Pendl an alle Wehren im Bezirk Weiz gestartet. Aus den Reservebeständen der einzelnen Feuerwehren wurde für die Kameraden in Ungarn gespendet. Diese Güter wurden ebenfalls bereits in der Vorwoche direkt den Verantwortlichen im Krisengebiet geliefert.

Bgm. Helmut Kienreich zur Katastrophe in Ajka
WOCHE: Wann nahmen sie mit den ungarischen Freunden Kontakt auf?
Kienreich: Als ich vom Unglück erfuhr versuchte ich gleich Kontakt aufzunehmen. Es gelang mir leider erst nach drei Tagen. Wir sprachen über dringend erforderliche Hilfsmittel. Eine Woche später fuhr im Auftrag der Stadt Weiz ein Hilfsteam in die betroffene Region.
WOCHE: Waren sie selbst auch in Ajka?
Kienreich: Nein, aber ich habe unseren Referenten für Städtepartnerschaften Klaus Feichtinger und den ABI der Feuerwehr Weiz Wolfram Schwarz nach Ajka entsandt, um die Lage vor Ort zu erkunden, um weitere Hilfsmaßnahmen vorbereiten zu können.
WOCHE: Haben sie den Eindruck dass die Hilfsorganisationen vor Ort gut funktionieren?
Kienreich: Der Katastrophenschutz scheint gut organisiert zu sein, Hilfstruppen sind überall vor Ort. Das Gebiet ist hermetisch abgeriegelt, doch konnte unsere Delegation sich mit Hilfe der Feuerwehr Ajka unmittelbar in den betroffenen Dörfern informieren.

Spenden: Wenn jemand den Menschen in Ungarn in der Region Ajka helfen möchte, kann das gerne auf das Spendenkonto der Steiermärkischen Bank- und Sparkassen AG unter dem Kennwort „Stadtgemeinde Weiz-Giftschlammkatastrophe Ajka“ tun: BLZ 20815
Konto Nr.: 00004-305009

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