Bauern in Hartberg-Fürstenfeld erwarten eine reiche Ernte

Kammerobmann Johann Reisinger spricht von einem guten Apfel-Jahr in Hartberg-Fürstenfeld.
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  • Kammerobmann Johann Reisinger spricht von einem guten Apfel-Jahr in Hartberg-Fürstenfeld.
  • hochgeladen von Veronika Teubl-Lafer

HARTBERG-FÜRSTENFELD. Obgleich 3.700 Hektar unserer landwirtschaftlichen Flächen im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld von den heftigen Unwettern im heurigen Jahr nicht verschont geblieben sind (auf 2.500 Hektar beträgt der Ausfall bis zu 100 Prozent), stellt Kammerobmann Johann Reisinger der Erntebilanz im Bezirk ein recht positives Zeugnis aus. "Wir können heuer wirklich einmal Erntedank feiern", so Reisinger. Besonders die Ölkürbisbauern verzeichnen dieses Jahr eine Spitzenernte. "Wir rechnen mit 1.400 Tonnen Kürbiskernen. Das ergäbe 400.000 Liter Kürbiskernöl", informiert Reisinger.

Beste Qualität bei Obst und Wein

Die Ernte bei Obst und Wein konnte heuer 14 Tage früher begonnen werden. Der Kammerobmann spricht beim Wein von einer Ertragserwartung von 5.500 Liter Ertrag pro Hektar; im gesamten Bezirk wären das 1,9 Millionen Liter. Ein durchschnittlicher Ertrag, jedoch von bester Qualität, wie Reisinger betont. Dies sei auch bei den Tafeläpfeln der Fall, die auf 600 Hektar im Bezirk reifen; hier werden rund 20.000 Tonnen erwartet. Dazu kämen geschätzte 10 bis 12 Millionen Tonnen Press- und Streuobst. "Im Gegensatz zum vergangenen Jahr, wo viele Bauern durch den Spätfrost herbe Verluste einfuhren, ein gutes Jahr", so Reisinger.
Auch der Holunder sowie Aroniabeere, die im Bezirk auf 40 Hektar angebaut wird, verzeichnen heuer, wie auch in ganz Europa, einen sehr guten Ertrag. Dies würde unausweichlich zu einem Preisverfall führen, der bei gerade einmal 10 Prozent des Vorjahrespreises Bauern zum Stöhnen bringt. Jene Bauern, die durch Beerenobst breiter aufgestellt sind oder durch Direktvermarktung den Zwischenhandel ausschalten können, seien davon weniger betroffen, wie jene, die sich allein auf die Aroniabeere und Vermarktung über den Großhandel verschrieben haben.

Bauern aus dem Bezirk wollen Bauern aus Oberösterreich und Niederösterreich helfen

Bei der Grünfutterernte in Siloballen lief es sogar so gut, dass aufgrund der großen Mengen die eingerichtete Futterbörse der Bezirkskammer nicht alles vermitteln konnte. Im Gegensatz zu Oberösterreich und Niederösterreich, wo das Grünfutter heuer sehr knapp ausfiel, sodass viele Bauern bereits Viehbestand reduzieren mussten. Gemeinsam mit den Bauern aus dem Oberland des Bezirks, wurde darum die Idee geboren, eine überregionale Futterbörse zu organisieren, um Landwirte in Ober- und Niederösterreich zu unterstützten.
"Gerade eruieren wir, wieviele Mengen unsere Bauern im Bezirk zur Verfügung stellen könnten und über welche Kanäle diese in den betroffenen Regionen verteilt werden könnten", erklärt der Kammerobmann. Auch der kostengünstige Transport, ohne Mehrkosten für die betroffenen Bauern zu verursachen, solle abgeklärt werden. Bis Mitte Oktober möchte man alle Details geklärt haben.

Details Ernte 2018 im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld

  • Kürbis: 1.400 Tonnen Kürbiskerne
  • Tafelobst: rund 20.000 Tonnen; Streu- und Pressobst: 10 bis 12 Millionen Tonnen
  • Wein: 1,9 Millionen Liter
  • Aufgrund der großen Mengen an Grünfutter-Siloballen, wollen Bauern im Bezirk für Bauern in Nieder- und Oberösterreich eine überregionale Futterbörse organisieren.
Kammerobmann Johann Reisinger spricht von einem guten Apfel-Jahr in Hartberg-Fürstenfeld.
Trotz der Unwetter in diesem Jahr fällt die Erntebilanz verhältnismäßig gut aus. Auch die heimischen Kürbisbauern können sich freuen.
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