„Stammtisch“ trotzt Absage
Freiheitliche ließen sich nicht unterkriegen

- Die "Freiheitlichen" posierten mit dem "Rechten" Martin Rutter vor ihrem Büro in Horn.
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In Horn sorgte Ende der Woche ein umstrittener „Corona-Stammtisch“ für Aufsehen. Trotz Absagen von zwei Gastronomen ließ sich die FPÖ nicht stoppen und hielt die Veranstaltung des "Freiheitliche Bildungsinstitut" ab. Rund 40 Besucher diskutierten, laut Verantwortlichen, kontrovers über das Thema.
STADT HORN. Ende der vergangenen Woche ging es in Horn drunter und drüber: ÖVP-Bürgermeister Gerhard Lentschig wandte sich gemeinsam mit Vertretern aller Parteien außer den Freiheitlichen an die Redaktion von MeinBezirk Horn. Ziel war es, einen „Corona-Stammtisch“ in der Stadtgemeinde zu verhindern. Zwei Wirte – einer anonym, der zweite Thomas Stefan vom Stadtcafe in der Thurnhofgasse – sagten die Veranstaltung noch vor dem geplanten Termin ab. Statt hitziger Diskussionen gab es im Stadtcafe zwei Tage lang Burger – politische Debatten fanden nicht statt.

- Gemeinderat Johann Moser lauschte, wie angeblich viele weitere Interessierte, dem "Corona-Verschwörungstheoretiker".
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Die „Freiheitlichen“ ließen sich von den Absagen nicht abschrecken: Veranstalter war das "Freiheitliche Bildungsinstitut" (FBI), nicht die lokale FPÖ. Dabei handelte es sich nicht um den US-Geheimdienst, sondern um eine parteinahe Bildungseinrichtung. Trotz der Widerstände hielt man die Veranstaltung wie geplant ab – ein klarer Hinweis darauf, dass die Partei auf öffentliche Diskurse nicht verzichten möchte.
Freiheitliche trotzen Absagen
Vor der Veranstaltung war Bundesrat und Stadtrat Klemens Kofler für Presse und Wirte tagelang nicht erreichbar. Umso überraschender dann seine schnelle Reaktion nach dem Event: „Für mich ist unerklärlich, dass man als Bürgermeister die Gastronomen so gegen eine Partei und Veranstaltung aufhetzt. Hier ging es um einen Stammtisch und Fakten. Wir wollten einen fairen Austausch mit der Bevölkerung. Bei uns kann jeder reden, wir sind demokratisch.“ Kofler betonte, dass es nicht um Provokation, sondern um Dialog gegangen sei.

- Auch Gemeinderätin Bettina Schartner ließ es sich nicht nehmen, mit "Corona-Verschwörungstheoretiker" Rutter zu posieren.
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Auch das FBI betonte in einer Stellungnahme, dass der Vortrag gut besucht und sehr interessant gewesen sei. Man konnte einen lebhaften Diskurs anregen, insbesondere zum Thema Corona, das nicht totgeschwiegen werden dürfe. Rund 40 Besucher lauschten den Ausführungen von Martin Rutter, der als Verschwörungstheoretiker gilt, und trugen so zur kontroversen Debatte bei.
Diskussion und Resonanz
Vor Ort waren neben Klemens Kofler auch Gemeinderätin Bettina Schartner und Gemeinderat Johann Moser, die aufmerksam den Vorträgen folgten. Die Anwesenheit von lokalen Mandataren zeigte die politische Brisanz des Events, das trotz aller Widrigkeiten durchgeführt wurde. Die Stimmung war sachlich, aber emotional aufgeladen, da die Meinungen der Teilnehmer stark auseinandergingen.

- Daumen hoch - von den "Freiheitlichen" zum Event trotz Absagen!
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Wie sich die beiden Gastronomen künftig positionieren werden und welchen Einfluss die Veranstaltung auf die kommenden Wahlen in Horn haben wird, bleibt abzuwarten. Auf der Social-Media-Seite von MeinBezirk Horn gab es im Vorfeld zahlreiche Kommentare – von Neugier bis zu Boykottaufrufen. Ob die Teilnehmer alle sichtbar waren, bleibt unklar, doch eines ist sicher: Der „Corona-Stammtisch“ hat in Horn für Gesprächsstoff gesorgt und das politische Klima einmal mehr spürbar gemacht.
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