Landwirtschaftliche Flächen
Hundekot und Feldspaziergänge sind keine Kavaliersdelikte

Weder Hundekot noch Hundesackerln  haben auf den heimischen Feldern und landwirtschaftlichen Nutzflächen etwas verloren. | Foto: Stadtblatt
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  • Weder Hundekot noch Hundesackerln haben auf den heimischen Feldern und landwirtschaftlichen Nutzflächen etwas verloren.
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INNSBRUCK. Regional und lokal, direkt vom Bauern. Die heimischen Felder zeigen erste Lebenszeichen des angepflanzten Gemüse und Obst und wecken bei Manchen die Vorfreude auf den Genuss. Damit dieser gewährleistet ist, dürfen die Felder nicht als Hundeklos und Spazierwege genutzt werden. 

Rücksichtnahme und Gründlichkeit

Auf den Feldern und den Wiesen der heimischen Bauern und Bäuerinnen gedeiht zu dieser Jahreszeit das Obst und Gemüse. Auch im Innsbrucker Stadtgebiet ist Vorsicht geboten, damit es nicht zu starken Futter und Ernteausfällen kommt. Insbesondere Hundehalterinnen und Hundehalter sowie Wanderer werden um Rücksicht gebeten. „Wir werden immer wieder darauf aufmerksam gemacht, dass es im Bereich der landwirtschaftlichen Kulturen zu Nutzungskonflikten kommt“, betont Vizebürgermeister Johannes Anzengruber und richtet einen Appell an die Bevölkerung: „Ich bitte alle Innsbruckerinnen und Innsbrucker im Bereich der landwirtschaftlichen Flächen unbedingt auf den Wegen zu bleiben, und sofern sie mit Hund unterwegs sind, die bereit gestellten Sackerln zu verwenden. Diese sind bitte auch richtig zu entsorgen, weil die Felder den Tieren auch als ,Salatschüssel' dienen und daher nicht verunreinigt werden dürfen."

izebürgermeister Johannes Anzengruber mit Gebietsobmann Andreas Heis bei der Besichtigung der landwirtschaftlichen Kulturen. | Foto: Wex
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Nicht nur Erkrankungen

Hundekot führt zu ernsten hygienischen Problemen bei der Nahrungsmittelproduktion und der Landwirtschaft. Wenn Futtermittel wie Heu oder die Grassilage damit verunreinigt werden, können schwere Erkrankungen der Nutztiere die Folge sein. Damit verbunden ist oft auch ein massiver wirtschaftlicher Schaden für die Landwirtschaft. "Es ist nicht lustig wenn ein Kalb tot zur Welt kommt oder sich die Gebärmutter der Mutterkuh entzündet. Von Ernteausfall ganz zu schweigen". Man würde angepöbelt und ab und an sogar beschimpft wenn man auf die Pflicht den Hundekot aufzunehmen und fachgerecht zu entsorgen aufmerksam macht. Auch der Flurwart selbst ist solchen Aktionen immer wieder ausgesetzt", schildert ein Landwirt die problematische Situation.

Appell

Andreas Heis, Gebietsobmann der Innsbrucker Landwirtschaft, appelliert: „Vor allem in der Vegetationszeit sind die landwirtschaftlichen Kulturen nicht zu betreten, da ansonsten neben Verunreinigungen mit starken Ernteausfällen zu rechnen ist.“ Die Felder sind keine öffentlichen Flächen, sondern Eigentum der Bauern. Per Gesetz ist das Betreten von Grünlandflächen – im Gegensatz zum Wald - nicht erlaubt, weil es sich um Privateigentum handelt.

Für Vizebürgermeister Anzengruber steht das Miteinander zwischen Mensch und Tier im Vordergrund | Foto: IKM
  • Für Vizebürgermeister Anzengruber steht das Miteinander zwischen Mensch und Tier im Vordergrund
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„Mögen Sie Würmer?“

Um bei der Bevölkerung das Bewusstsein für derartige Probleme zu schärfen, setzt die Stadt Innsbruck seit dem vergangenen Jahr auf die Aktion „Mögen Sie Würmer?“. Mit Hilfe von Hinweisschildern wird erklärt, wie der Hundekot in die Nahrungsmittelkette des Menschen gelangt und damit ein erhebliches Gesundheitsrisiko für Mensch und Tier darstellt. Die HundehalterInnen schützen damit andere Menschen nicht nur vor unappetitlichen Überraschungen, sondern auch vor nicht zu unterschätzenden Infektionsquellen für Kinder und immunschwache Erwachsene. „Wir wollen in unserer Stadt ein harmonisches und konfliktfreies Zusammenleben zwischen Mensch und Tier gewährleisten. Deshalb bitten wir alle HundehalterInnen, sich an diese wichtigen Regeln und Vorschriften zu halten“, betont Anzengruber abschließend.

Christian Angerer, Schafbauer in Breitenwang, setzte 2018 ein Zeichen. | Foto: Bauernbund
  • Christian Angerer, Schafbauer in Breitenwang, setzte 2018 ein Zeichen.
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Hundesackerln

Insgesamt stehen im Stadtgebiet 180 Hundekotsackspender zur Verfügung. Diese werden vom Amt für Grünanlagen betreut. Zudem wartet das Amt „Wald und Natur“ rund 50 Stück dieser speziellen Abfallbehälter auf landwirtschaftlichen Wegen. Außerdem können die Sackerl im Bürgerservice oder im Recyclinghof der Stadt Innsbruck abgeholt werden. „Wir bitten die Bevölkerung, dieses Angebot anzunehmen und von landwirtschaftlichen Flächen Abstand zu halten“, so Vizebürgermeister Anzengruber abschließend.

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