Stadtseilbahn in IBK und Nachbargemeinden
Irritationen um "Umfrage"

Julia Seidl (NEOS), Christine Oppitz-Plörer und Lucas Krackl (Für Innsbruck) mit einer Fotomontage der Stadtseilbahn beim Frachtenbahnhof/Ischia. Derart konkrete Details werden im Forschungsprojekt aber nicht abgefragt. | Foto: Für Innsbruck
3Bilder
  • Julia Seidl (NEOS), Christine Oppitz-Plörer und Lucas Krackl (Für Innsbruck) mit einer Fotomontage der Stadtseilbahn beim Frachtenbahnhof/Ischia. Derart konkrete Details werden im Forschungsprojekt aber nicht abgefragt.
  • Foto: Für Innsbruck
  • hochgeladen von Georg Herrmann

Was sagen die Innsbruckerinnen und Innsbrucker sowie die Bewohnerinnen und Bewohner der Nachbargemeinden zum Thema Stadtseilbahn? Kleines Problem bei der Umsetzung. Es handelt sich nicht um eine übliche Meinungsumfrage, sondern um ein Forschungsprojekt des Landes in Zusammenarbeit mit der TU Graz. Dabei stehen die Vielzahl an persönlichen Fragen in Kritik.

INNSBRUCK. Eine Seilbahn im Großraum Innsbruck? Eine Machbarkeitsstudie sieht darin die Möglichkeit, das öffentliche Mobilitätskonzept zu ergänzen. Eine Umfrage in der Bevölkerung von Innsbruck, Igls, Lans, Sistrans, Patsch, Rinn und Tulfes soll Klarheit bringen. So ist die Zielsetzung des Landes bei dem gemeinsamen Projekt mit der TU Graz. Ein erstes Feedback der Bevölkerung ist aber negativ.

Abgebrochen

Ziel des Forschungsprojektes ist die Ermittlung des Fahrgastpotenzials einer Seilbahnverbindung zwischen Innsbruck und dem östlichen Mittelgebirge. Am Ende des Fragebogens kann an einem Gewinnspiel teilgenommen werden. "Ich habe die Befragung wegen der Vielzahl der privaten Fragen abgebrochen", meldet sich ein BezirksBlätter-Leser in der Innsbruck-Redaktion. 22 Fragen aus dem persönlichen Umfeld sind zu beantworten, ehe man zum Thema Seilbahnen gelangt. "Hier wird ein sehr starkes Persönlichkeitsprofil abgefragt und nicht die Meinung zu einem Seilbahnprojekt", meint der Leser weiter. Dass es sich eben um ein Forschungsprojekt in Zusammenarbeit mit der TU Graz und um keine "übliche" Umfrage handelt, wird lt. Meinung des BezirksBlätter-Leser vollkommen unzureichend kommuniziert. "Wie hoch sind die Kosten und was soll das Ergebnis aussagen?" Nur zwei Fragen von vielen, die in den verschiedensten Kommentaren in den sozialen Medien zur "Seilbahnumfrage" zu lesen sind.

Was sagen Sie zur Stadt-Seilbahn?

Die Fragen

Geschlecht, Geburtsjahr, Wohnort, Katastralgemeinde (nicht ident mit Stadtteilen), Haushaltsgröße, Einkommen, Ausbildung und Beruf sind die ersten acht persönlichen Fragestellungen. Es folgt ein Schwerpunkt zur Erwerbstätigkeit mit sieben Fragen und ebenfalls sieben Fragen zum Thema Mobilität von Führerschein bis Anzahl der Autos. Im Kapitel 5 kommt es zu den Fragen rund um das Thema Seilbahn. Seilbahn Ja oder Nein, Anzahl der Nutzung, Eigenschaften der Seilbahn, die Wichtigkeit des Klimaschutzes sowie die Änderung des persönlichen Mobilitätsverhaltens werden abgefragt.

City Cable-Car zwischen Sillpark und Olympiaworld und die Anbindung an das östliche Mittelgebirge als Forschungsprojekt.  | Foto: Praxmarer/Srele, Bernhard Gruppe Kairos
  • City Cable-Car zwischen Sillpark und Olympiaworld und die Anbindung an das östliche Mittelgebirge als Forschungsprojekt.
  • Foto: Praxmarer/Srele, Bernhard Gruppe Kairos
  • hochgeladen von Georg Herrmann

Drei Ziele stehen zur Auswahl

Drei Fahrziele stehen im Forschungsprojekt zur Auswahl. Innsbruck Patscherkofel, Lanser See oder Glungezer Bahn. Zwei Ziele dürfen ausgewählt werden. Es folgen Entscheidungsfragen, ob die Ziele mit Auto, Bus oder Seilbahn erreicht werden soll. Die Fragestellung wiederholen sich mit der Vorgabe der Verbindung von Innsbruck zu einem Skigebiet. Zur Auswahl stehen die Axamer Lizum (per Auto oder Bus) oder der Patscherkofel per Seilbahn. Dann ist die Umfrage beendet.

"Knollmetro", Golden Line und City Cable Car

Forschungsprojekt

Die Befragung wird im Rahmen eines vom Land Tirol unterstützten Forschungsprojekts der TU Graz durchgeführt, das sich im Allgemeinen mit dem Potenzial von Seilbahnen im öffentlichen Verkehr beschäftigt. LR Zumtobel lädt alle Einwohnerinnen und Einwohner ein, sich an der Befragung zu beteiligen: „Mit dem Ausbau des öffentlichen Verkehrs wollen wir noch bessere Verbindungen für die Menschen schaffen und damit auch die Notwendigkeit von privaten Pkw-Fahrten minimieren. Daher ist die Meinung der Bevölkerung zu solch neuen und visionären Konzepte extrem wichtig.“ Bis zum 31. Mai 2023 können sich die Bewohnerinnen und Bewohner der betreffenden Gemeinden an der Befragung beteiligen. Mit den Ergebnissen wird anschließend ein Modell erstellt und das Fahrgastpotenzial einer Seilbahnverbindung zwischen Innsbruck und den Gemeinden des östlichen Mittelgebirges ermittelt.

Umstieg bei der Olympiaworld von CCC (City Cable Car) zur Seilbahn Richtung Igls.  | Foto: Praxmarer/Srele, Bernhard Gruppe Kairos
  • Umstieg bei der Olympiaworld von CCC (City Cable Car) zur Seilbahn Richtung Igls.
  • Foto: Praxmarer/Srele, Bernhard Gruppe Kairos
  • hochgeladen von Georg Herrmann

Weitere Nachrichten aus Innsbruck finden Sie hier

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.