Wohnbaustudie 2021
Wohnraum trotz hoher Eigentumsquote kostbares Gut

Andreas Kaim, Hans Unterdorfer und Walter Hörtnagl präsentierten die Ergebnisse der Wohnbaustudie 2021. | Foto: Ricarda Stengg
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INNSBRUCK. Die im Februar 2021 durchgeführte alljährliche Wohnstudie von IMAS International im Auftrag von Erste Bank Sparkassen und s Bausparkasse zeigt, dass die Nachfrage nach Wohnraum trotz der hohen Eigentumsquote in Tirol weiterhin ungebrochen ist.

Wie stehen die Österreicher zum Thema Wohnen? Wie sieht die aktuelle Wohnsituation aus und wie zufrieden sind sie? Genau diese Fragen wurden bei der von 1. bis 23. Februar 2021 durchgeführten Telefon-Befragung an die Bevölkerung gestellt. Pro Bundesland wurden 150 Befragungen gemacht.

Wohnen in Tirol bleibt kompliziert

Der Anteil an Eigentumswohnungen ist mit 21 Prozent in Tirol besonders hoch. Walter Hörtnagl, Vorstand Sparkasse Reutte und Obmann des Sparkassen Landesverbandes Tirol und Vorarlberg und Hans Unterdorfer, Vorstandsvorsitzender Tiroler Sparkasse, dazu:

„Die Tiroler passen sich den regionalen Möglichkeiten und Marktgegebenheiten an und machen aus der Not eine Tugend. Die Ergebnisse der heurigen Wohnstudie zeigen dies deutlich.“

Wohnen in Tirol bleibt jedoch kompliziert: Zu den topographischen Gegebenheiten (12 % Dauersiedlungsraum und 0,5 % Baufläche) und den sich daraus ergebenden Möglichkeiten für den Wohnungsbau kommt 2021 eine weitere Herausforderung auf den Bereich zu: die Entwicklung der Baustoffpreise. Unterdorfer sieht dies bei aktuellen Projekten bestätigt:

„Die weiterhin hohe Nachfrage nach Wohnimmobilien, gepaart mit den aktuellen Einschränkungen durch Liefer- und Baustoffengpässe, lässt uns davon ausgehen, dass sich die Dynamik am Immobilienmarkt nicht wesentlich abschwächen wird. Das erklärt auch manche Ergebnisse der Wohnstudie 2021.“

Hans Unterdorfer, Vorstandsvorsitzender der Tiroler Sparkasse | Foto: Ricarda Stengg
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Eigentum ist "IN"

70 Prozent der TirolerInnen leben im Eigentum – überdurchschnittlich viele im Vergleich zu Gesamtösterreich. Der Durchschnitt von 60 Prozent Wohneigentum wird aber insbesondere durch den niedrigen Eigentumsanteil Wiens mit nur 25 Prozent gedrückt.

„Aufgrund von kaum begrenzt verfügbaren freien Bauland für den Hausbau im Grünen bleibt vielen Menschen, die sich Wohnraum anschaffen wollen, oft nur der Erwerb von Wohnungen in neuerrichteten Anlagen sowie Zu- und Umbauten im Zuge von Bauverdichtungen“

, hebt Hans Unterdorfer hervor. In Tirol gibt es rund 422.000 Wohnungen. Doch nur 46 % der Gebäude beinhalten weniger als 2 Wohnungen. Das Verdichtungspotenzial in Tirol ist also groß. Interessant ist jedoch, dass sich nur 18 Prozent der Tiroler mit durchschnittlichen 44,1 Quadratmeter Wohnraum pro Person mehr Platz wünschen. Mehr Platz wünscht man sich in diesem Jahr vor allem für Kinderstauraum und Homeoffice. 45 % der Tiroler ist das Wohnen seit der Pandemie wichtiger geworden: 26 % haben neue Technik installiert, 19 % neu eingerichtet, 17 % renoviert und 9 % ausgebaut und erweitert.

Zufriedenheit nur minimal gesunken

Obwohl in Tirol die Zufriedenheit mit der eigenen Wohnsituation traditionell auf hohem Niveau ist, hat diese während des letzten Jahres um 2 Prozent abgenommen. Auch dieses Ergebnis ist für Walter Hörtnagl wenig überraschend:

„Aufgrund der Ausgangsbeschränkungen im letzten Jahr hatten doch einige Tiroler das Gefühl, in ihrem gewohnten Freiraum eingeschränkt zu sein. Gerade in Zeiten von Lockdowns mit Homeoffice und Homeschooling konnte das eigene Zuhause sehr schnell eng werden.“

Walter Hörtnagl, Vorstand Sparkasse Reutte und Obmann des Sparkassen-Landesverbandes Tirol und Vorarlberg | Foto: Ricarda Stengg
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Investition ins Eigenheim

Mit Blick auf einen Vergleich der Einflussfaktoren am Immobilienmarkt meint Andreas Kaim, Vorstand der s Bau­spar­kasse:

„Auch wenn die Finanzierungszinssätze für Wohnbau seit 2008 kontinuierlich sinken und mittlerweile auf einem historischen Tiefpunkt sind, kann dieser Vorteil durch die stark gestiegenen Preise am Immobilienmarkt sowie einer Seitwärtsbewegung beim Haushaltseinkommen kaum genutzt werden. Dennoch sollte, wer es sich leisten kann und ein passendes Objekt findet, jetzt in ein Eigenheim investieren. Stellt man nämlich die durch­schnittliche monatliche Miete einer möglichen Kreditrate gegenüber und bedenkt dabei den Anlagewert bzw. die Wertsteigerung, ist eine detaillierte Betrachtung auf jeden Fall sinnvoll.“

Unbeeinflussbare Preisentwicklung

Dass dies viele TirolerInnen ebenso sehen, zeigt die steigende Nachfrage nach Immobilienfinanzierungen in den Sparkassen in Tirol sowie in der s Bausparkasse. In diesem Punkt sind sich Walter Hörtnagl, Hans Unterdorfer und Andreas Kaim einig:

„Die Preisentwicklungen am Immobilienmarkt können wir nicht beeinflussen. Bei der Wohn­raum­finanzierung achten wir daher ganz besonders auf die Leistbarkeit und exzellente Beratung. Damit leisten wir als Sparkassen und s Bausparkasse unseren Beitrag für die Zukunftsvorsorge der TirolerInnen. Wir sind über­zeugt, dass die Realisierung der Wohnträume der TirolerInnen auch langfristig möglich und sinnvoll ist.

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