NHT Bilanz
Trotz Rekordjahr gibt es trübe Ausblicke in die Zukunft

Markus Pollo und Hannes Gschwentner mit der Bilanz 2021. | Foto: NHT
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Die Neue Heimat Tirol (NHT) blickt auf ein Rekordjahr 2021 zurück. 643 Wohnungen wurden in ganz Tirol fertiggestellt, rund 122 Millionen Euro wurden investiert. Die aktuelle Konjunkturkrise ist aber auch im geförderten Wohnbau spürbar. 

INNSBRUCK. 122,2 Mio. Euro Gesamtbauvolumen hat die Neue Heimat Tirol (NH) im Geschäftsjahr 2021 aufgewendet, um leistbaren Wohnraum zu schaffen. 643 neue Wohnungen wurden fertiggestellt und übergeben. Das verwaltete Immobilienportfolio ist auf 20.157 Wohnungen angewachsen. Über 45.000 Tirolerinnen und Tiroler wohnen unter einem Dach der NHT. Rund 50 % der 1.200 durch gemeinnützige Bauträger errichteten Wohnungen in Tirol im Jahr  kommen von der NHT.

Die NHT-Geschäftsführer Markus Pollo (mi.) und Hannes Gschwentner (re.) präsentieren die Bilanz 2021. | Foto: BezirksBlätter Innsbruck
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Rückgang im Neubau

„Der Rückstand ist mittlerweile beträchtlich. Gegenüber dem Vorjahr verzeichnen wir bei den Baustarts derzeit enorme Verzögerungen“, informiert NHT-Geschäftsführer Hannes Gschwentner: „Wenn sich die Lage nicht rasch entspannt, steuern wir in den nächsten Jahren auf einen echten Versorgungsengpass zu.“ NHT-Geschäftsführer Markus Pollo ergänzt: „Das Land Tirol hat mit der Baukostenerhöhung für den geförderten Wohnbau sehr rasch reagiert. Trotzdem ist die Lage sehr angespannt. Jedes zweite Projekt muss neu kalkuliert bzw. vorübergehend aufgeschoben werden.“ Immerhin können die laufenden Baustellen bedient werden: Mit den aktuellen Projekten befinden sich derzeit 937 Wohnungen in Bau. Markus Pollo: „Trotz der angespannten geopolitischen Lage kann die NHT 2022 wiederum rund 500 Miet- und Eigentumswohnungen übergeben. Die Nettokaltmiete in unseren Wohnungen beträgt durchschnittlich 4,67 Euro am Quadratmeter und ist damit um bis zu 50 Prozent günstiger.“ In Summe verwaltet die NHT 20.157 Wohneinheiten in 117 Tiroler Gemeinden. Die Leerstandsquote liegt bei 0,75 Prozent.

Die Bilanz 2021 zum abrufen

Grundstücksproblematik

Neben den hohen Baukosten macht der NHT die Grundstückswirtschaft zu schaffen: Der Bestand an bebaubaren Reserven beträgt 61.339 m² und ist damit an einem neuen Tiefpunkt. „Bei Verkäufen am freien Markt kommen wir kaum noch zum Zug, dafür sind Baurechte im Steigen. Grundsätzlich muss die Grund- und Bodenpolitik im Land jedoch auf neue Beine gestellt werden“, steht für Hannes Gschwentner fest: „Hier erwarte ich mir vor allem von der neuen BürgermeisterInnen-Generation mehr Mut. Die Gemeinden haben im Bereich der Flächenwidmung und Bebauungspläne die Werkzeuge bei der Hand.“ 

Preisvergleich der Mieten, roter Balken sind die Durchschnittsmieten der NHT in den Bezirken. Außerdem Übersicht über die errichteten Gebäude und Wohnungen in den Bezirken. | Foto: NHT
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Klimaneutral bis 2030

Über 5.000 Wohnungen werden mit CO2-freier Fernwärme beheizt. In den nächsten Jahren werden die letzten Bestandsanlagen umgerüstet. Im Neubau kommen seit vielen Jahren nur mehr erneuerbare Energieträger zum Einsatz. Spätestens 2030 möchte die NHT klimaneutral sein. „Davon profitiert nicht nur die Umwelt, sondern auch unsere Kundinnen und Kunden“, betont NHT-Geschäftsführer Pollo. Die Heizkosten in den NHT-Gebäuden beliefen sich 2021 auf 0,39 Euro pro m². Auch die Betriebskosten blieben mit 1,79 Euro pro m² stabil. „Als Unternehmen im öffentlichen Eigentum wollen wir hier einen wirksamen Beitrag zur Klimawende leisten“, erklärt Hannes Gschwentner. Gemeinsam mit der Universität Innsbruck arbeitet die NHT an zahlreichen neuen Initiativen: In der Marktgemeinde Rum entsteht derzeit die weltweit größte und energieautarke Passivhaus-Plus-Wohnanlage. Ein weiteres Leuchtturmprojekt ist das „Haus ohne Heizung“ in Navis. Für April 2023 ist dort der Spatenstich geplant.

Die NHT errichtet 36 Mietwohnungen am Zeughausareal. | Foto: Visualisierung COMM.AG
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NHT Projekte

2021 übergab die NEUE HEIMAT TIROL 643 neue Wohneinheiten, davon 573 in Miete. Für diese Wohnungen bezahlen die Mieterinnen und Mieter durchschnittlich rund die Hälfte des marktüblichen Preises. In Innsbruck wurde die Anlage Pradler Saggen, zweiter Bauabschnitt mit 142 Mietwohnungen und zwei Gewerbeeinheiten übergeben. 2022 wurde im Campagne Areal 115 Mietwohnungen, eine Kinderkrippe, ein Stadtteilbüro, vier Gewerbeeinheiten sowie Räume für das SLW übergeben. An Neubauprojekt werden derzeit die Projekte Pradler Saggen, dritter Bauabschnitt, mit 51 Mietwohnungen, 38 Wohneinheiten für studentisches Wohnen und einer Gewerbeeinheit sowie das Projekt Zeughausareal mit 36 Mietwohnungen realisiert. Geplant ist außerdem das Projekt Pradl Ost, dritter Bauabschnitt mit 135 Mietwohnungen und einer Kinderkrippe. Das Baufeld 2 am Campagne Areal beginnt nach Fertigstellung des neuen ASKÖ-Platzes voraussichtlich 2025, die Vorbereitungen für das Projekt Pradl Süd sind voll im Gange.

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