Österreich entsorgt Müll aus dem Ausland
Das Erstaunen in Österreich war groß, als vor einem Jahr die Medien darüber berichteten, dass die Stadt Rom ihren Müll teiweise in Österreich verbrennen lässt, weil die kommunale Verwaltung der italienischen Kapitale ihr Müllproblem nicht in den Griff bekommt. Dabei ist Rom kein Einzelfall.
Das Erstaunen in Österreich war groß, als vor einem Jahr die Medien darüber berichteten, dass die Stadt Rom ihren Müll teiweise in Österreich verbrennen lässt, weil die kommunale Verwaltung der italienischen Kapitale ihr Müllproblem nicht in den Griff bekommt. Dabei ist Rom kein Einzelfall.
Mülldeponien sind in der EU noch immer der Normalfall
Seit rund zwei Jahren drängen immer mehr Abfallmengen aus Deutschland, Slowenien, Italien, der Schweiz oder Ungarn nach Österreich, wie Hans Roth, Präsident des Verbands der Österreichischen Entsorgungsbetriebe (VOEB) berichtet.
Grund: Viele Länder haben es anders als Österreich verabsäumt in eine moderne Müllentsorgung zu investieren. So werden in 23 EU-Staaten noch immer Mülldeponien betrieben, obwohl diese laut einer Richtlinie aus Brüssel gar nicht mehr existieren oder zumindest bald stillgelegt werden müssten. "Wir sind da global ein Musterland, während allein in der EU noch immer 23 Länder Mülldeponien betreiben."
90 Millionen Tonnen Müll auf die Halde
Roth rechnet damit, dass Österreich zumindest noch in den nächsten zwei bis drei Jahren den Müll anderer Länder verbrennen wird. Die Abfallimporte und der heimische Müll sorgen immerhin für eine gute Auslastung der Entsorgungsbetriebe, aber auch für steigende Preise im Bereich Gewerbe- und Industrieabfall.
Aber wie sieht Roth den Umweltfaktor? "Es ist besser ausländischen Abfall in östereichischen High-tech-Anlagen sicher zu verwerten, als im Ausland zu vergraben." Derzeit werden jährlich noch immer rund 90 Millionen Abfall in Europa deponiert.
Weitere Links:
>>Die Müllentsorger wollen das Abfallwirtschaftsgesetz kübeln
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