Geprüfter Assistenzhund
"Amando" macht das Leben für sein Herrl sichtbar
- Wolfgang Niegelhell mit seinem geprüften Assistenzhund "Amando"
- Foto: WN
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Seit zehn Jahren schreibt die Prüf- und Koordinierungsstelle für Assistenz- und Therapiebegleithunde am Messerli Forschungsinstitut Geschichte – mit jeder Zertifizierung, mit jedem neuen Mensch-Hund-Team, das den Weg in ein selbstbestimmteres Leben findet. Beispielgebend sind im Zuge dessen auch Wolfgang Niegelhell und sein "Amando" aus Heiligenkreuz am Waasen.
STEIERMARK. Das Augenlicht von heute auf morgen durch einen Augeninfarkt zu verlieren, stellt das Leben eines Menschen von einer Minute auf die andere auf den Kopf. So ergangen ist es bekanntlich Wolfgang Niegelhell aus Heiligenkreuz am Waasen im Alter von 26 Jahren.
Der damals als Umweltberater tätige Südsteirer stand vor einer Phase tiefer Neuorientierung. Schließlich fand er in der Musik und beim Panflöten spielen nicht nur einen neuen Beruf, sondern seine Berufung. Musik wurde für ihn zur Lebensquelle – und seit zwei Jahren ist der geprüfte Assistenzhund "Amando" sein verlässlicher Begleiter auf dieser Reise.
- Wolfgang Niegelhell mit "Amando" als Babywelpe
- Foto: Cornelia Albrecht
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Assistenzhunde, geprüft für das Leben
Wolfgang Niegelhell zählt zu den ersten Absolventen, die sich bei der Prüf- und Koordinierungsstelle für Assistenz- und Therapiebegleithunde am Messerli Forschungsinstitut mit seinem Vierbeiner einer Prüfung stellte.
"Diese Prüfungen sind essenziell, gerade für blinde Menschen. Fehler könnten im Ernstfall Leben kosten – deshalb ist die Qualitätssicherung so wichtig", betont das Team der Prüf- und Koordinierungsstelle für Assistenz- und Therapiebegleithunde am Messerli Forschungsinstitut der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Aus diesem Grund hat er sich auch mit "Amando" umfangreich auf die gemeinsame Prüfung vorbereitet.
- "Amando" schenkt Wolfgang Niegelhell Sicherheit im Alltag und erleichtert die Begegnung mit Menschen.
- Foto: WN
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Heuer feiert die Prüf- und Koordinierungsstelle ihr zehnjähriges Bestehen – und rückt damit all jene Hunde ins Rampenlicht, die wie "Amando" Tag für Tag mehr Unabhängigkeit und Selbstvertrauen schenken. Wolfgang Niegelhell weiß aus erster Hand, wie wichtig das ist. Daher engagiert er sich mit seinem gemeinnützigen Verein „Augen auf Pfoten“ auch selbst für andere Menschen, die die Unterstützung von Assistenz- oder Blindenführhunden brauchen können.
„Während ich mit dem Langstock kaum angesprochen werde, löst "Amando" Neugier und Offenheit aus. Er schenkt mir Sicherheit im Alltag und erleichtert die Begegnung mit Menschen.“ Ob bei Konzerten, Reisen oder im Alltag: Der Rüde führt ihn zuverlässig, gleichmäßig und mit Freude. Für den Südsteirer ist das Zusammenspiel eine Verbindung, die über reine Assistenz weit hinausgeht.
- "Amando" ist mehr als ein Blindenführhund. Er ist Seelenverwandter, treuer Gefährte – und für Wolfgang auch eine Brücke zur Gesellschaft.
- Foto: WN
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Fortbildung für Mensch und Tier
Bis heute nimmt Wolfgang Niegelhell regelmäßig und mit großer Begeisterung auch an den Fortbildungen teil, die nach der Prüfung verpflichtend sind. Für ihn sind sie nicht nur eine Gelegenheit, Neues zu lernen und das Training zu vertiefen, sondern auch ein Ort des Austauschs mit anderen Mensch-Hund-Teams.
Mit Karl Weissenbacher, dem Leiter der Prüf- und Koordinierungsstelle am Messerli Forschungsinstitut, verbindet ihn ein enger Kontakt und großer Respekt. „Es ist ein enormer Verdienst von Karl, dass es heute eine zentrale Anlaufstelle gibt, wo man Rat und Unterstützung findet“, betont er.
Begleitet wird diese Arbeit seit vielen Jahren von Purina Österreich. Das Unternehmen unterstützt das Messerli Forschungsinstitut bei Projekten und Forschungsarbeiten, etwa bei der „Kyntegra“, einem Symposium, das die Rechte und Bedürfnisse von Assistenz- und Therapiebegleithunden in den Mittelpunkt stellt. 2024 ermöglichte Purina Wolfgang Nigelhell und "Amando", gemeinsam mit drei weiteren blinden Mensch-Hund-Teams, einen Teil des spanischen Jakobsweg zu wandern und ihnen damit einen lange gehegten Traum erfüllt.
- Letzte Etappe der internationalen Blindenführhund-Teams auf dem Jakobsweg: Freude und Ergriffenheit bei der Ankunft vor der Kathedrale in Santiago de Compostela.
- Foto: privat
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„Während der Reise war es für mich berührend zu sehen, wie die Blindenführhunde-Teams mit jeder Herausforderung enger zusammengewachsen sind und wie viel Freiheit, Vertrauen und Lebensqualität ein ausgebildeter Hund einem blinden Menschen schenken kann“, erklärt Katharina Krenn, Senior Brand Manager bei Purina Österreich. Ihr war es wichtig, dabei zu sein und die Lebensrealität der Blindenführhunde-Teams besser kennenzulernen und zu verstehen, denn: „Menschen und ihre Tiere auf ihrem gemeinsamen Weg zu begleiten ist unser Anspruch und unsere Motivation“, betont Krenn. Das gilt auch für zahlreiche weitere Projekte, die Purina und das Messerli Forschungsinstitut verbindet. Durch diese Partnerschaft soll das Verständnis für die besondere Rolle von Assistenzhunden in der Gesellschaft gestärkt werden.
MeinBezirk besuchte Wolfgang Niegelhell und seinen Welpen "Amando":
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