Hendl Posch
Argentinische Landwirte zum Austausch in der Südsteiermark

Das Wissen von hier mitnehmen: Im Rahmen ihres Steiermark-Lernreise kamen argentinische Landwirte kürzlich zum Austausch nach Heimschuh zum landwirtschaftlichen Betrieb von Daniela und Peter Posch.

HEIMSCHUH. Hereinspaziert bei Posch-Hendl: Im Rahmen des internationalen Projekts „Alianza Österreich-Argentinien - Gemeinsam für eine zukunftsfähige Landwirtschaft“ konnten Daniela und Peter Posch in Heimschuh kürzlich eine Delegation argentinischer Bäuerinnen und Bauern auf ihrem Hof in Heimschuh begrüßen, um sich mit ihnen konkret über Chancen und Herausforderungen in der Geflügelmast auszutauschen.

Im Gegensatz zu Österreich gibt es in Argentinien keine standesgemäße Vertretung für die Bauern wie etwa eine Landwirtschaftskammer. Aber Bauernsterben und Klimawandel sind auch in Argentinien ein großes Thema. Die Trockenheit stellt die Bevölkerung vor große Probleme.

Wissenswertes über die Führung eines Familienbetriebes erfuhren die argentinischen Bauern bei Daniela und Peter Posch (l.) in Heimschuh.
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  • hochgeladen von Waltraud Fischer

"Unsere familiären Betriebe leiden stark unter dem Druck großer Industriebetriebe und dem fortschreitendem Klimawandel", erzählt Ernesto Staringer, Geschäftsführer von der Organisation "Incupo". Lösungen müssen dringend her. Von den aktuellen Gegebenheiten in Argentinien erzählt auch der ehemalige Landarbeiter für Zuckerrohr und Baumwolle José Luis Castillo von der Organisation "Obreros del Surco".

Angetan von der südsteirischen Landwirtschaft und der Möglichkeit eines Abhof-Verkaufs hatten die Argentinierinnen und Argentinier viele Fragen mit im Gepäck. Besonders über die Hühner- und Schweinehaltung sowie den Anbau und die Fütterung von Mais (Schweine) und Soja wollte die Delegation mehr erfahren.

Die argentinischen Bäuerinnen und Bauern besuchten Hendl Posch in Heimschuh.
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Viele Fragen

Peter Posch verwies darauf, dass in Österreich für die Fütterung von Hühnern ausschließlich gentechnikfreier Soja zulässig ist: "Wir verwenden für unsere Masthühner Soja, den in der Region angebaut wird und in einer Gemeinschaftsanlage für die Weiterverwendung gepresst wird.

Daniela Posch, ihres Zeichens auch Bezirksbäuerin, erläuterte die einzelnen Arbeitsschritte - von der Aufzucht bis zum Ab Hof-Verkauf der eigenen Produkte. "Bei uns fallen lange Transportwege der Tiere weg und der Tierarzt ist bei jeder Schlachtung vor Ort."

Auch die Vielfalt der bäuerlichen Kultur und Kulinarik in der Region kam auf der Lernreise nicht zu kurz. Der Bogen spannte sich von der steirischen Brettljause und Kernölschmölzi über Tafelspitz und Kesselgulasch bis hin zur Familienmusi, Bandltanzen, Schuhplattln und einer Feuerwehrübung.

Ernesto Staringer und José Luis Castillo standen Rede und Antwort
  • Ernesto Staringer und José Luis Castillo standen Rede und Antwort
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Hintergrund zum Projekt

Die direkte Begegnung zwischen bäuerlichen Familienbetrieben aus Österreich und Argentinien ist ein Kernstück des Projektes "Alianza Österreich-Argentinien".

Anlass für die jüngste Steiermark-Lernreise sind u.a. die explodierenden Futtermittelpreise und der immer stärker spürbare Klimawandel, der sich weltweit auswirkt. Das gegenwärtige Agrarsystem steht unter enormen Druck und nur im gemeinsamen Dialog können Alternativen entwickelt und globale Abhängigkeiten aufgebrochen werden.

Im Projekt "Alianza" bilden zwei Lernreisen den Auftakt für das gegenseitige Kennenlernen und gemeinsame Arbeiten. Nachdem im November 2022 eine Delegation steirischer Bäuerinnen und Bauern gemeinsam mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Welthaus und der argentinischen Partnerorganisation Incupo Nord- und Mittelargentinien bereiste und sich mit der argentinischen Realität der Landwirtschaft beschäftigte, fand im April 2023 der Gegenbesuch in Österreich statt.

  • Das Projekt Alianza Österreich-Argentinien wird gefördert durch das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie

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