Langer Lockdown der Gastronomie
Den Lehrlingen fehlt die Praxis

Natascha Kreiner und Fabian Kainz hoffen, dass sie bald wieder Gäste im Landhaus Kainz begrüßen können. | Foto: Eva Heinrich
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Die Gastronomie ist eine der Branchen, die die Corona-Pandemie besonders hart getroffen hat.

Bereits seit November müssen die Restaurants, Gasthäuser und Buschenschänken geschlossen sein, viele Mitarbeiter befinden sich in Kurzarbeit.

Praxis kaum möglich

Doch was machen die Jugendlichen, die in der Gastronomie eine Lehre absolvieren? Wenn die Gaststuben leer sind und die Küche meist kalt ist, ist es schwer, praktische Erfahrung zu sammeln. Die 16-jährige Natascha Kreiner aus Weinburg am Saßbach befindet sich im zweiten Lehrjahr in der Ausbildung zur Gastronomiefachfrau (Köchin und Kellnerin) im Landhaus Kainz in St. Nikolai ob Draßling. "Die fehlende Praxis ist leider ein großes Problem. Da ich erst im zweiten Lehrjahr bin, hoffe ich, dass ich das wieder ausgleichen kann. Für diejenigen, die kurz vor der Lehrabschlussprüfung stehen, ist der Lockdown ein noch größeres Problem", so Kreiner, die das zweite Berufsschuljahr in Bad Gleichenberg mit Auszeichnung abgeschlossen hat.

Schulung angeboten

Damit die praktische Ausbildung nicht zu kurz kommt, aber auch, damit die Servicemitarbeiter in Übung bleiben, führt Chef Fabian Kainz, eine wöchentliche Serviceschulung durch. "Die Mitarbeiter decken hier den Tisch und servieren ein mehrgängiges Menü. Aber es kommt auch die Getränkekunde, vor allem in Hinblick auf Wein, nicht zu kurz", erklärt der ambitionierte Chef.

Nur elf Tage in der Schule

Der Ablauf in der Berufsschule ist Corona-bedingt anders. So findet der Großteil des Unterrichts im Distance Learning statt. "Ich war gerade einmal elf Tage an der Schule. Hier haben wir viele Prüfungen gehabt", erzählt Kreiner. Die Praxis im Bereich des Kochens fehlt ihr nicht, da das Landhaus Kainz an vier Tagen der Woche Speisen zur Abholung anbietet. Und auch zu Hause ist Natascha nicht untätig: Regelmäßig bekocht sie ihre Familie und setzt somit das Gelernte in die Tat um. Nicht nur die fehlenden Gäste machen der Gastronomie zu schaffen. Seit Jahren herrscht hier auch ein großer Personalmangel. Dabei wären gerade in dieser Branche viele Stellen, auch Lehrstellen, frei.
"Wir hoffen, dass sich die Lage bald entspannt und wir endlich wieder aufsperren dürfen", so Kainz, der seine Mitarbeiter vor Ort von seiner Freundin Julia, einer Krankenschwester, testen lässt.

Freuen Sie sich schon auf die Wiedereröffnung der Gastronomie?


Zum Landhaus Kainz:

  • eröffnet im Jahr 1986 als Discothek von Elisabeth und Franz Kainz
  • 2008 erfolgte die Umstellung auf ein Restaurant
  • Sohn Fabian Kainz hat mit 1. Jänner 2019 das Restaurant übernommen
  • 14. Feburar 2020: Eröffnung der neuen Weinbar im Lokal

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