Schutzprogramm Juchtenkäfer, Naturpark Südsteiermark
Der Juchtenkäfer braucht dringend Schutz
Nur noch vereinzelt kommt der Juchtenkäfer in der Region vor. Er braucht dringend einen Lebensraum.
SÜDSTEIERMARK. Der Naturpark Südsteiermark ist in jeder Hinsicht schützenswert, und so zählt unsere südsteirische Kulturlandschaft mit ihren unverkennbaren Weinbergen, Wiesen, Wäldern, Äckern, Almen und Streuobstwiesen zu den wichtigsten Bausteinen. Gerade für die das Landschaftsbild besonders mitprägenden Streuobstwiesen konnte in den letzten Jahren im Naturpark Südsteiermark ein österreichweit einzigartiges Projekt umgesetzt werden. "Mit finanzieller Unterstützung seiner 15 Mitgliedsgemeinden und einer ELER-Förderung über die Naturschutzabteilung des Landes Steiermark wurden insgesamt rund 9.000 Streuobstbäume regionaler alter Sorten an Bewohner des Naturparks verteilt", nennt Naturpark-GF Matthias Rode ein besonderes, zukunftsweisendes Projekt. Ziel war und ist es, weiterhin größtenteils überalterte Streuobstwiesen in der Region zu verjüngen, aber auch neue Strukturen zu schaffen, um die landschaftliche Attraktivität der Südsteiermark weiter zu steigern.
Ein zweiter wichtiger Aspekt ist es, den für die Artenvielfalt so wichtigen Lebensraum Streuobstwiese für die Zukunft zu erhalten. "Schätzungen gehen von bis zu 5.000 verschiedenen Tier- und Pflanzenarten aus, die auf diesen Lebensraum angewiesen sind", so Rode.
Projekt Juchtenkäfer
Naturinteressierte in den Gemeinden Gleinstätten, St. Martin im Sulmtal, Groß St. Florian und St. Andrä-Höch sind eingeladen, bei einem Naturschutzprojekt mitzumachen.
"Dabei geht es um einen sehr seltenen Käfer, der in alten Obstbäumen lebt", hebt Andrea Bund von Natura 2000 hervor und beschreibt die wichtigsten Merkmale: "Der Juchtenkäfer ist ein großer schwarzer Rosenkäfer. Er wohnt in alten Obstbäumen, die Höhlen mit Baumerde aufweisen, ohne die Bäume zu schädigen." Er ist eine „Vorzeigeart“ des Naturschutzes für die wichtigen und artenreichen Streuobstwiesen. Vom Schutz seiner Lebensräume profitieren viele andere Lebewesen.
Die meisten steirischen Nachweise gibt es im Gebiet zwischen Laßnitz- und Sulmtal. Interessierte können sich für einen Betriebsbesuch anmelden. Es wird ein Termin vereinbart, an dem gemeinsam nach von der Art besiedelten Bäumen gesucht wird. Dabei ist sogar ein Spürhund im Einsatz. Für jeden Baum mit Nachweis der Art ist es möglich, die Baumprämie (200 Euro, Baum muss zehn Jahre stehen bleiben, Vertragspartner Land Steiermark) zu bekommen. Zudem stehen kostenfrei Hochstamm-Obstbäume für Nachpflanzungen zur Verfügung.
Anmeldung
Wohnt der Juchtenkäfer in Ihrem Garten? Dann lassen Sie es uns bitte wissen. Anmeldung: Firma Ökoteam, Graz
Tel.: 0316/351650 oder Mail: office@oekoteam.at oder Website: www.juchtenkaefer.at, auch www.osmoderma.at
KOMMENTAR: Die Natur braucht Taten statt Worte
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