BR Südweststeiermark
Die Region ist für den Schulstart gut aufgestellt
Für die Schülerinnen und Schüler geht am 11. September der Ernst des Lebens wieder los. Im Bezirk Leibnitz ist man dem kommenden Schuljahr gegenüber positiv gestimmt. Trotz vieler Neuerungen und Umstrukturierungen sind mit aktuellem Stand alle Klassen hierzulande mit Lehrpersonal besetzt.
LEIBNITZ. Am 11. September treten erstmals insgesamt 978 Schulanfängerinnen und Schulanfänger in ihre Klassenzimmer. Bei den Taferlklasslern verzeichnet man in der Bildungsdirektion Südweststeiermark keine großen Schwankungen im Vergleich zu den Vorjahren, die Zahlen sind stabil geblieben. Insgesamt gibt es derzeit 3384 Schülerinnen und Schüler (341 Lehrkräfte) in den bestehenden 39 Volksschulen. In den 14 im Bezirk Leibnitz befindlichen Mittelschulen gibt es derzeit insgesamt 2241 Schülerinnen und Schüler, die von 299 Lehrkräften unterrichtet werden. Des Weiteren finden sich im Bezirk Leibnitz 118 Schülerinnen und Schüler aus den beiden Polytechnischen Schulen (18 Lehrkräfte), eine Privatschule mit vier Klassen und 68 Schülerinnen und Schüler (9 Lehrkräfte), eine allgemeine Sonderschule derzeit mit einer Klasse und eine weitere ist angedacht (zwei Lehrkräfte).
Keine Klassenzimmer unbesetzt
In den Schulen im Bezirk Leibnitz sei man laut Oliver Kölli, Leiter für die Bildungregion Südweststeiermark, für das kommende Schuljahr gut aufgestellt. Die jüngst präsentierten Zahlen deuten auf eine gleichbleibende Situation der Schülerinnen und -schülerzahlen hin. Vorweg konnte sich die kürzlich veröffentlichte Zahl von rund 16 offenen Stellen im Bezirk Leibnitz und Deutschlandsberg auf insgesamt drei fehlende Lehrkräfte minimieren. "In der Südweststeiermark sind wir in der glücklichen Lage, dass es im kommenden Schuljahr keine Klasse geben wird, die nicht von einem Lehrer besetzt werden kann. Obwohl wir keinen Überschuss an Lehrpersonal haben, wie es in den letzten Jahren immer der Fall war, können wir alle Klassen besetzen", erklärt Oliver Kölli. Für die Südweststeiermark zeichne man bereits eine positive Bilanz, der Stichtag für die Stellenausschreibung in diesem Jahr ende schließlich erst mit Oktober 2023.
Quereinsteiger starten auch
Dass die Quereinsteiger-Regelung für Schulen vielfach für Kritik sorgte, kann man in Leibnitz hingegen nicht ganz nachvollziehen. Hier werden mit Schulbeginn zwei Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger in den Klassen unterrichten. Eine Germanistin wird die Deutschfächer übernehmen und ein studierter Sportwissenschafter mit zusätzlicher Informatik-Ausbildung wird entsprechend seiner Fachkompetenz eingesetzt. "Wir haben in unserer Region gute Erfahrungen mit Quereinsteigern gemacht. Diese Menschen stehen mit beiden Beinen im Berufsleben, bringen viel Erfahrungen mit und können Fachwissen gut vermitteln. Wenn im Vorhinein ein pädagogisch-didaktischer Nachholbedarf besteht, müssen diese Qualifikationen ohnehin erbracht werden", meint Kölli.
Neue Fächer und Schwerpunkte
Für das kommende Jahr gibt es einige Neuerungen, die auch die Lehrpläne von betreffen und für alle Schulklassen von Volksschule bis zur AHS- Unterstufe gelten. Die heurigen schulischen Schwerpunkte liegen unter anderem auf der Lesekompetenz, der Digitalisierung und der Umweltbildung. Die brennenden Fragen zum Thema Klimaschutz werden bereits mit den jüngsten im Klassenzimmer besprochen. Auch gesundheitliche Themen sollen vermehrt behandelt werden.
Grundsätzlich gelten aber auch schulautonome Schwerpunkte, die von den Schulen selbst gesetzt werden können. Die Schulleitung kann schulspezifisch die Themen selbst wählen. Oliver Kölli führt dazu zwei Beispiele an: "Die Mittelschule Leutschach beispielsweise setzt in Zukunft einen Tourismusschwerpunkt in Kooperation mit der Fachschule Silberberg und dem Tourismusverband. In den Volksschulen 1 Leibnitz und Reznei wird es einen Musik-Schwerpunkt geben.
Auch neu: Mit der Einführung eines Qualitätshandbuches für jeden Schulstandort will man künftig administrative Erleichterungen herbeiführen. Die lange geforderten Kinderschutzkonzepte gegen Gewalt wurden auf politischer Ebene beschlossen mit dem Ziel, eine Kultur der Achtsamkeit in den Schulen langfristig zu etablieren.
"Schulen sind Bildungsanstalten, die neuen Maßnahmen sollen das noch einmal besser verdeutlichen."
Oliver Kölli, Leiter der Bildungsdirektion Südweststeiermark
Steiermark in Zahlen
Für über 128.000 steirische Schülerinnen und Schüler beginnt das neue Schuljahr am 11. September, davon starten 12.981 "Taferlklassler" in der ersten Klasse Volksschule. In den steirischen Volksschulen werden dann gesamt 47.209 Schülerinnen und Schüler unterrichtet, 78 Schülerinnen und Schüler besuchen die Vorschulstufe. 29.035 gehen in eine Mittelschule, weitere 1.687 in Polytechnische Schulen und ca. 758 in Sonderschulen. 49.459 besuchen eine Höhere Schule, davon 29.654 eine AHS und 19.805 eine BMHS.
In der Steiermark gibt es 766 Schulen: 440 Volksschulen, 163 Mittelschulen, 28 Polytechnische Schulen, 18 Sonderschulen, 16 Berufsschulen, 50 Allgemeinbildende höhere Schulen (AHS) und 51 BMHS-Standorte. Im vergangenen Schuljahr 2022/23 haben an steirischen Höheren Schulen insgesamt 4.453 SchülerInnen die Reifeprüfung bestanden, davon 2.343 an allgemeinbildenden höheren Schulen und 2.110 an berufsbildenden höheren Schulen. Insgesamt 16.128 Lehrkräfte unterrichten und betreuen die steirischen Schülerinnen und Schüler in diesem Schuljahr, davon 9.770 im Bereich der Allgemeinbildenden Pflichtschulen (APS), 5.708 im Bundesschulbereich an AHS und BMHS sowie 650 an den Berufsschulen. Die Bildungsdirektion Steiermark sieht die Bilanz bei den Bewerbungslage als zufriedenstellend. Im Vergleich zu den ländlichen Regionen sei man in der Stadt besser aufgestellt, hier konnten bislang auch alle Stellen besetzt werden. Am Land suche man stellenweise noch nach qualifizierten Lehrkräften, die Ausschreibungsfrist läuft noch bis Anfang Oktober.
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