Fachtagung
"Frühe" und kostenlose Hilfe für Familien im Bezirk Leibnitz
Das fünfjährige Jubiläum der Sozialen Dienste Leibnitz, sowie deren enge Kooperation mit der Bezirkshauptmannschaft wurden Anfang November mit einer zweitägigen Fachtagung auf Schloss Seggau gefeiert.
LEIBNITZ. Familien stehen oftmals vor großen Belastungen. Fehlende Kindergartenplätze, komplizierte Behördengänge oder psychische Erkrankungen lassen Eltern häufig an ihre Grenzen stoßen. Um diese und ähnliche Probleme abzufangen und Lösungen zu finden, setzt die Lebenshilfe Soziale Dienste Leibnitz schon in der Schwangerschaft an und bietet Familien begleitende Hilfe und Unterstützung.
Hilfe und Unterstützung
Im Auftrag der Österreichischen Gesundheitskasse und in enger Zusammenarbeit mit der Bezirkshauptmannschaft wurde das Projekt „Frühe Hilfen“ im Bezirk Leibnitz vor nunmehr fünf Jahren ins Leben gerufen. „Unsere Zielgruppe sind junge Familien“, erklärt Gerlinde Landauf-Stöger, fachliche Leiterin der „Frühen Hilfen Leibnitz und Südoststeiermark“. Im Rahmen dieses Gesundheitsförderungsprojektes betreuen Landauf-Stöger und ihre Kolleginnen und Kollegen derzeit rund 60 Familien – und zwar vom ersten Tag der Schwangerschaft an.
Vernetzung
Grundvoraussetzung für eine kompetente Unterstützung ist eine enge Vernetzung mit Expertinnen und Experten verschiedener Fachrichtungen. Deshalb arbeiten die „Frühen Hilfen“ interdisziplinär mit Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern, Psychologinnen und Psychologen und medizinisch-therapeutischem Fachpersonal des Bezirkes zusammen.
Vielfältiger Aufgabenbereich
„Die „Frühen Hilfen“ unterstützen bei Fragen in Schwangerschaft ebenso, wie in den herausfordernden ersten Monaten nach der Geburt“, erklärt Landauf-Stöger. Egal ob psychische Probleme, fehlende Kinderkrippenplätze, oder ganz einfach Überforderung im Alltag – die „Frühen Hilfen“ sind erste Anlaufstelle für junge Familien, welche mit diesen oder ähnlichen Situationen zu kämpfen haben. Die „Frühen Hilfen“ arbeiten niederschwellig und kostenlos. Es braucht keinen Antrag und keinen Bescheid, um das Angebot in Anspruch zu nehmen. „Bei uns kann man einfach unkompliziert anrufen“, so Landauf-Stöger. Und die Nachfrage ist groß.
Je früher die Hilfe, desto positiver die Entwicklung
Je früher man Stress- und Belastungssituationen in Familien erkennt und darauf reagiert, umso besser ist dies für die weitere Entwicklung des Kindes. Die Bezirkshauptmannschaft Leibnitz agiert in diesem Punkt in einer Vorreiterrolle, die der leitende Sozialarbeiter Martin Ofner in einem Fachvortrag darlegt: „Wir brauchen einen Paradigmenwechsel in der Kinder- und Jugendhilfe“, argumentiert Ofner. Die Grundfrage: „Was kann sich ändern, wenn Hilfestellung bereits in der Schwangerschaft beginnt?“. Die Antwort: „Vieles!“ Deshalb wird das Konzept „Frühe Hilfen“, das derzeit nur in einzelnen Bezirken der Steiermark angeboten wird, ab 2023 auch flächendeckend im ganzen Bundesland ausgerollt.
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