Geringe Ernte
Geheimnisvolles Kastanienjahr mit vielen leeren Kastanienigeln

Kastanien sind sehr gesund und vitaminreich.
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Der Herbst in der Südsteiermark zeigt sich von seiner schönsten Seite: Es ist warm und sonnig. Die bereits im Vorfeld prognostizierte reichliche Kastanienernte lässt allerdings auf sich warten: In vielen Kastanienigeln herrscht gähnende Leere.

STEIERMARK. Herbstzeit ist Kastanienzeit in der Steiermark und besonders in der Südsteiermark erwarten sich die Gäste bei einem Besuch zu einem Glaserl "Sturm" oder Steirischen Junker gebratene Kastanien.

Was ist "Sturm"?

Der neue Wein, besser unter „Sturm“ bekannt, ist gepresster Traubenmost, dessen Gärung gerade angefangen hat. Auf der einen Seite noch süß wie eine Traubensaft, auf der anderen Seite ist der Alkohol bereits spürbar.

In vielen Kastanienigeln herrscht heuer aber gähnende Leere. Das bestätigt auch Johannes Schantl von der Arbeitsgemeinschaft "Zukunft Edelkastanie". Noch kurz vor dem Start der Kastanienernte im September gingen die Kastanienbauern davon aus, dass heuer ein sehr gutes Kastanienjahr bevorsteht. Doch die Meinungen sind geteilt.

Großteils ausgefallen sei laut Johannes Schantl die Kastanienernte bisher in den heimischen Wäldern. "Aber noch ist die Erntezeit nicht vorbei", gibt Schantl Hoffnung. "Durchaus zufriedenstellend, auch wenn unter dem Durchschnitt, ist hingegen die Ernte der steirischen Edelkastanien", meint der fachkundige Experte.

Leere Kastanienigel

"Die Kastanienbäume sind sehr reichlich mit Igeln bestückt, aber sehr oft ohne Inhalt", bestätigt auch Georg Thünauer aus St. Johann im Saggautal. Auch Christoph Dworschak aus Großklein, der Kulturen in Eichberg pflegt, berichtet so wie viele andere Kastanienbauern in der Region von enormen Ernteeinbußen im heurigen Jahr: "Die Nachfrage an Kastanien war in diesem Jahr sehr groß, aber leider hatte ich viel zuwenig."

Sturm und Kastanien gehören einfach zusammen. | Foto: KK
  • Sturm und Kastanien gehören einfach zusammen.
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  • hochgeladen von Simon Michl

Europäische Kastanientage

"Der Erfahrungsaustausch bei den Europäischen Kastanientage 2023 mit internationalen Experten und Praktikern auf Schloss Seggau hat viel an Erfahrung und Wissen in die Steiermark gebracht. Umgekehrt konnten wir den Gästen einen Einblick in neuartige Anbaumethoden bieten", zieht Schantl Bilanz. An zwei Seminartagen wurden aktuelle Themen aus der europäischen Kastanienkultur beleuchtet. Ein besonderes Augenmerk wurde dabei auf die Kastanienkonsumenten gelegt.

Die Kastanienkultur hat in Österreich und besonders in der Steiermark eine lange Tradition. In den letzten Jahren ist auch ein Obstbau-mäßiger Anbau immer interessanter geworden. So ist die Anbaufläche der Edelkastanie von 49 Hektar im Jahr 2016 auf 132 Hektar im Jahr 2023 angestiegen. Dabei werden auch neue Intensiv-Anbauform ausprobiert.

Ein prächtiger Kastanienigel mit gutem Inhalt

800 Jahre alter Baum

Einer der ältesten Kastanienbäume steht auf der grenznahen Remschnigg-Alm (Leutschach) und hat bereits 800 Jahre am Buckel. Um herauszufinden, wie dessen Wanderungsdynamik verlief, werden Blattproben des südsteirischen Monster-Exemplars in Italien unter die Lupe genommen und ausgewertet.

Darüber haben wir berichtet:

Die Edelkastanie bringt Europa in die Steiermark

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