Schwerpunkt Lehre
Mit der Lehre in der Tasche zum Erfolg

Anneliese Scheucher, AMS-Geschäftsstellenleiterin in Leibnitz: "Ende August waren beim AMS Leibnitz 65 offene Lehrstellen gemeldet." | Foto: Waltraud Fischer
  • Anneliese Scheucher, AMS-Geschäftsstellenleiterin in Leibnitz: "Ende August waren beim AMS Leibnitz 65 offene Lehrstellen gemeldet."
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Der Arbeitsmarkt im Bezirk Leibnitz erholt sich weiter. Es werden weiterhin dringend Lehrlinge gesucht.

Die Corona-Pandemie hat uns noch fest im Griff, Entspannung ist aber weiterhin am Arbeitsmarkt angesagt. Und Corona hin oder her: Faktum ist, dass der Fachkräftemangel in der Region akut spürbar ist – und das bei sehr guter Auftragslage, wie die WKO Südsteiermark mit RStL. Josef Majcan bestätigt. Auch die Suche nach Lehrlingen gestaltet sich für die Betriebe immer schwieriger, andererseits suchen Jugendliche vergebens nach der Traumlehrstelle. "Ende August waren beim AMS Leibnitz einschließlich der 481 Schulungsteilnehmer 2.616 Personen arbeitslos und 65 Jugendliche auf Lehrstellensuche", weiß AMS-Geschäftsstellenleiterin Anneliese Scheucher (siehe Info-Kasten rechts). Auf der anderen Seite wurden aber auch sehr viele offene Stellen gemeldet. "Im Detail gab es alleine im August einen Zugang von 352 offenen Stellen und 18 offenen Lehrstellen, demgegenüber hatten wir 36 Zugänge an Lehrstellensuchenden. Der Bestand der sofort verfügbaren offenen Stellen beläuft sich auf 911", informiert Scheucher.

Was die Branchen angeht, ist der Bezirk Leibnitz aus der Sicht der AMS-Geschäftsstellenleiterin sehr breit aufgestellt. "Lehrlinge werden in fast allen Branchen gesucht – in allen handwerklichen Bereichen, wie z.B. Tischlerei, Installation, Elektrotechnik, Kfz-Technik, Bau, Metall, Mechanik, Glastechnik, Platten-Fliesenleger, Spengler, Dachdecker, Zimmerer, Maurer, und natürlich auch in vielen Touristikberufen, wie z.B. Koch oder Restaurantfachkraft. Ebenso suchen Friseure, Rauchfangkehrer und Bäcker verzweifelt nach Personal, und auch im Handel gibt es offene Lehrstellen", weiß Scheucher. Das Problem ist, dass Nachfrage und Angebot nicht immer zusammenpassen. "Dabei ist eine Lehre eine perfekte Ausbildung zur Fachkraft, man hat mit einer abgeschlossenen Lehre ein sehr gutes Handwerkszeug als Grundlage für jegliche Weiterbildung", betont Scheucher und versichert: "Von der Meisterprüfung (Befähigungsprüfung) bis zur Berufsmatura und sogar anschließendem Studium steht nichts im Weg. Oder man bleibt in seinem erlernten Beruf und arbeitet als vollwertige Fachkraft im Unternehmen." Die AMS-Geschäftsstellenleiterin holt weiter aus: "Auch Fachkräfte werden gesucht, und das in jeder Branche. Im Bürobereich fällt auf, dass vorrangig im höherqualifizierten Bereich in Richtung Bilanzbuchhaltung und Lohnverrechnung oder eben in einem Mix aus diesen Ausbildungen gesucht wird."

Viele Möglichkeiten

"Es ist für Jugendliche schwer, mit 15 Jahren die Entscheidung zu treffen, weiter in eine höhere Schule zu gehen oder eine Lehre zu beginnen. Aber es gibt viele Möglichkeiten, sich gut zu informieren, darunter auch das BIZ (Berufsinformationszentrum) im AMS Leibnitz", so Scheucher und bricht eine Lanze für die Lehre: "Eine Lehrausbildung ist immer die richtige Entscheidung! Tatsache ist, dass Menschen mit nur Pflichtschule als höchste Ausbildung am öftesten und am längsten arbeitslos sind."

Derzeitige Lage

Beim Arbeitsmarktservice Leibnitz sah es Ende August so aus: Von der Arbeitslosigkeit betroffen sind Personen jeglichen Alters, aber bei den 967 Älteren (über 50 Jahre) war der Rückgang – wie auch in den vergangenen Monaten – am geringsten, es sind um 8,1 Prozent (85 Personen) weniger vorgemerkt als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Bei den Ausländern ist die Zahl mit 356 Vorgemerkten um 17,8 Prozent (77 Personen) gesunken. 885 Frauen und Männer sind beim AMS mit gesundheitlichen Vermittlungseinschränkungen vorgemerkt (davon 202 als anerkannte Behinderte).

Dynamik auf dem Arbeitsmarkt im August:
Es sind 571 Personen arbeitslos geworden, und 623 haben die Arbeitslosigkeit beendet. Ende August waren einschließlich der 481 Schulungsteilnehmer 2.616 Personen arbeitslos und 65 Jugendliche auf Lehrstellensuche.

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