Im Gespräch mit Mario Weber
Schwierig, aber 2022 ist ein Top-Jahrgang
Sonne, Trockenheit und Dauerregen vor der Ernte im Herbst. Herausfordernde Bedingungen mussten im Vorjahr die Weinbäuerinnen und Weinbauern hinnehmen, während die Trauben für den neuen Jahrgang heranreiften.
LEIBNITZ. "Es war ein schwieriges Jahr und das handwerkliche Geschick des Winzers war im Herbst sicher mehr gefragt als 2021, wo alles von der Hand ging, aber es ist ein sehr guter Jahrgang, der demnächst abgefüllt wird", gibt sich Kellermeister Mario Weber zufrieden.
"Die ersten Weine sind filtriert und zeigen sich sehr gut antrinkbar. Sie lassen Großes erwarten. Bei der jüngsten Fassprobenverkostung war das Feedback grandios", zeigt sich Weber optimistisch. Für ihn war 2022 bereits die 13. Ernte am Weingut Kodolitsch am Seggauberg. Derzeit werden 18 Hektar Weingarten bearbeitet, mit dem Abfüllen des neuen Jahrgangs wird am 14. Februar begonnen.
In der Ruhe liegt die Kraft
Dass der Wein aufgrund einer Nährstoffunterversorgung der Trauben auch einen "Bökser" (sprich Weinfehler) aufweisen kann, ist theoretisch möglich (MeinBezirk berichtete), doch der Jahrgang 2022 ist davon aus der Sicht von Mario Weber sicher nicht betroffen.
Weber, der sehr gut mit der steirischen Weinbauernschaft vernetzt ist und sich regelmäßig mit Kollegen austauscht, holt noch weiter aus, um alle Unklarheiten zu beseitigen: "Wenn der Wein im Jungstadium noch etwas lauter ist oder vielleicht Richtung Bökser geht, heißt das nicht, dass der Wein so wird. Das ist ein Prozess von Entwicklung."
Weitblick macht sich bezahlt
Aus der Sicht von Mario Weber brauchen die Weine 2022 sicherlich mehr Zeit als 2021: "Es war ein sehr schneller Herbst, die Vegetationszeit war etwas kürzer, aber wir hatten einen super Sommer." Der viele Regen im Herbst vor der Ernte hat bei vielen Betrieben natürlich viele Probleme gemacht bezüglich Fäulnis. "Auf unseren kargen Lagen haben wir hier profitiert und super Erträge erzielt", erzählt Mario Weber. An einer konsequente und genauen Arbeit im Weingarten führt kein Weg vorbei. "Hier geht es um Selektion."
Kostensteigerungen spürbar
Auch die derzeitigen Kostensteigerungen in vielen Bereichen machen für den steirischen Winzern nicht Halt: Auch die Preise für Weinflaschen, Kartons und Etiketten sind zuletzt merklich gestiegen.
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