Südsteirische Hangwerkskunst
Weingut Malli baut Schaubrennerei in den Hang
Österreichs steilstes Weingut Malli auf der Einöd in Kitzeck baut eine Schaubrennerei verbunden mit einem Präsentationsraum für Verkostungen und einer Eventlocation sowie einem Shop für den direkten Ab Hof-Verkauf. Am Donnerstag erfolgte der offizielle Spatenstich für das neue Projekt.
KITZECK. Auf der Verbindungsstraße zwischen Heimschuh und Kitzeck werden demnächst beim Weingut Malli die Bauarbeiten für ein besonderes Projekt starten. Dort wo einst ein alter Schuppen sein Dasein hatte, wird künftig ein moderner und funktionaler lichtdurchfluteter Bau, der mehrere Funktionen vereint, alle Blicke auf sich ziehen.
Nach intensiven Planungsbeiten entsteht hier eine Schaubrennerei verbunden mit einem Präsentationsraum für Verkostungen und einer Eventlocation sowie einem Shop für den direkten Ab Hof-Verkauf. Ein Hofgebäude in die Hänge des Weingut Malli zu bauen, ist fast schon eine Kunst für sich. Eine "Hangwerkskunst" eben, wie das steilste Weingut des Landes seine Arbeit auf den Hängen mit bis zu 49 Grad Neigung selbst definiert.
Interessante Vorgeschichte
Beim steilsten Weingut Österreichs wachsen nicht nur Trauben für exzellente Weine und Schaumweine. Auch als Edelbrenner und Gin-Produzent hat sich der Familienbetrieb bereits einen Namen gemacht. "Eigentlich begann alles mit dem Wunsch nach einem neuen Brennkessel für unsere Edelbrände. Daraus entstand die Idee einer Schaubrennerei und irgendwann war die Vision da, ein neues Gebäude zu schaffen, das uns Raum zur Entfaltung gibt - auch auf gastronomischer Ebene", erzählt Bernd Malli.
Für die Umsetzung hat sich die Winzerfamilie das oberösterreichische Planungsbüro Spitzbart+partners ins Boot geholt, das mit seinem interdisziplinären Team aus Strategen, Architekten und Marketingspezialisten auf Markenarchitektur spezialisiert ist. Errichtet wird das Gebäude vom heimischen Bauunternehmen Röck.
"Wir standen am Beginn vor drei Herausforderungen. Das Gebäude sollte schräg sein, aber auch stabil. Es sollte regionaltypisch sein und auch überregionale Wirkung haben. Und wichtig war es auch, das Budget nicht zu sprengen. Und zudem muss es auch den Anforderungen vom Natur- und Landschaftsschutz gerecht werden."
Markus Spitzbart, Projektleitung, Spitzbart+partners
Über den Weingärten schweben
Anstelle eines alten Schuppens entsteht ein formal spannender Baukörper mit traditioneller Holzfassade und Satteldach, der dem Landschaftsschutz gerecht wird.
Vom Spätsommer bis in den Frühling werden im neuen Hofgebäude künftig Edelbrände, Liköre, Gin und Edelbitter hergestellt. Besucherinnen und Besucher können Bernhard Malli dabei in der Schaubrennerei über die Schulter schauen.
"Wenn unsere Gäste künftig im Weingaren gefühlt über den Weingärten schweben und den Blick in die Weite und die Weinlandschaft genießen, dann ist das etwas ganz Besonderes", freut sich Bernhard Malli auf die Umsetzung des Projektes. Auf der 80 Quadratmeter großen Gastronomiefläche hat die Familie ebenso spannende Visionen. Die Fertigstellung des Projektes ist für Sommer 2023 geplant.
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