„Atomunfall in Krsko ist nicht auszumalen“
Die „Südsteirische Plattform gegen Atomgefahr von Kr(s)ko“ möchte die Bevölkerung informieren und wachrütteln.
"Die Ereignisse in Fukushima haben uns abermals vor Augen geführt, wie unsagbar gefährlich selbst in hochtechnisierten Ländern die Energiegewinnung aus Atomkraft ist“, sieht Hanno Wisiak aus Mureck darin einen Anlass selbst aktiv zu werden. Ein weiterer Anlass steht kaum 70 Kilometer von der südsteirischen Grenze entfernt in Kr(s)ko. „Der slownisch-kroatische Schrottreaktor der 80er Jahre steht auf einer Erdbebenlinie und ist eine real existente Gefahr“, verweist der Agrarbiologe Thomas Kukovec auf dieses ernste Problem. Gemeinsam mit Mario Hainzl, dem Gosdorfer Umweltaktivisten Bertl Langer und weiteren Mitstreitern haben Kukovec und Wisiak – ehemaliger grüner Gemeinderat von Mureck – eine Bürgerplattform gegründet.
Von Temelin nach Kr(s)ko
„Ich war 2001 beim Weihnachtsfriedensmarsch nach Temelin dabei und hatte damals schon den Gedanken, so etwas in der Südsteiermark zu machen. Fukoshima hat mich nun wieder dazu angeregt“, erzählt Kukovec. Ziel der Kampagne soll einerseits sein, den geplanten neuen Reaktor und die Verlängerung der Laufzeit des alten Reaktors zu verhindern. Dazu möchte Kukovec für Herbst 2011 einen Friedensmarsch nach Kr(s)ko auf die Beine stellen. Dazu will die in Leibnitz gegründete Plattform über Öffentlichkeitsarbeit informieren, was passiert, wenn Kr(s)ko in die Luft geht. „Im Falle eines Gaus läge die Südsteiermark im Kontaminationsradius von 100 Kilometer. Bis auf 50 Kilometer würde evakuiert werden, in einem Radius von 100 Kilometer wäre die landwirtschaftliche Nutzung auf etwa 300 Jahre unmöglich“, verweist Wisiak auf eine Existenzgrundlage, die den Menschen unserer Region genommen würde.
Einbinden in die Information möchte die Plattform auch die Feuerwehren. „Sie sind Träger der Gemeinschaftskultur, überparteilich und haben die Räumlichkeiten, wo man Info-Veranstaltungen durchführen könnte“, meint Kukovec.
walter.schmidbauer@aon.at
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